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Myller, Angelicus Maria; Monath, Peter Konrad [Bearb.]
Peregrinus in Jerusalem: Fremdling zu Jerusalem, Oder Ausführliche Reiß-Beschreibungen, Worinnen P. Angelicus Maria Myller, Ordens der Diener Unser Lieben Frauen ... Seine fünff Haupt-Reisen, Die er in Europa, Asia und Africa Vor einigen Jahren gethan Und unter Gottes Schutz glücklich vollendet hat, richtig erzehlet. Nebst umständiger Beschreibung aller ... Länder ... und Städte, samt deren ... Regenten ... und Gebräuchen ... mit vielen und nöthigen Kupffern und etlichen Land-Charten erläutert ... — Wien und Nürnberg: bey Peter Conrad Monath, 1735 [VD18 14518953-ddd]

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https://doi.org/10.11588/diglit.53376#0069

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und von dar nacher Tripoli in Syrien. 39

Seit von hier auszufahren , unDd fich indeffen mit einander auff die von Can⸗
dia gegenuͤber bey iy. Welſche Meilen weit entlegene oͤde Iyſel Stantia
ober YAncherzu legen / um allda zu heſſerer Fortſetzung der Navigation ſo
wohl gegen Alexandria als Cypern Winde von Niedergang, oder auch
Maͤeſtral Luͤffte zu 7 unD zu erwarten; und weilen zu dato gant
ſachte Mittag/ Winde ſich verfpühren liefſen, mittelſt welchen man eintzig
und allein durch diefen engen Bort zu Candia hinaus ſchiffen kan und muß;




feſtiglich ausgeſetzt worden. Unterdeſſen uͤnterlieſſe ich nicht dem Frantzoͤ⸗
ſiſchen Drn. Conful Monf. de la Baume von deme die Zeit meines Aufe
fenthalts in Candia unzahlbare Guthaten empfangen) meine fchuldiafte
Danckſagung beſtmoͤglichiſt abʒuſtatten; bey welcher Occafion er mir zu mei⸗


Mittlen gemacht; fondern auch in Erwegung , daß ich Syrien und NAegyys
ten zu ſehen verlangte, mir zwey eigenhaͤndige recommandations Brieffe

uͤbergeben, deren einer auf dem Frantzoͤſiſchen Hrn. Conſul in Tripoli di
Soria, der andere aber an dem unvergleichlichen Mann Pater Sicard So-


Jahr al8 Miflionarius Apoſtolicus in groffen Verdienſt und Hochach⸗
tung ſtunde, gelautet. ,

Den 31. Jenner 172 gegen:. Uhr Nachmittag giengen unſere
zyey obermeldte Schiffe aus dem Port Candia unter Seegel: die Eng⸗
liſche Brigantina machte den Vorzug; ſo gleich darauf folgte die Fran⸗
tzoͤſiſche Polacca. Der Mittag⸗Wind truge uns 2444 durch ge⸗
linden Antrib auf die gegen uͤber liegende Inſel Stantia allgemach zu,
in welcher (unangeſehen ſie gantz ſchrofechtig und 8 dannoch gute
24 und Meer ; Hafen zu finden; auͤdahin auch unfere Segel

ielten
; Da wir uns nun in glucklicher Überfahrt gantz nahe bey Stantia
befanden, hoͤren wir 7 denen Meer-Klippen diefer veden Inſel
gantz —4 — orofle Canons ein nach dem andern Isfen , ohrne
daß wir ein Schiff um; ung herum ſehen oder gerwahr nehinen Funz
ten; beyde Capitaines von uyſeren Schiffen rourden hierdurch merckli⸗
en allarmir£f, uyd. befahlen ſo gleich weyen Schiff - Feuthen, ünberzuͤß⸗
lich auf die Maftbäume zu fteigen , um alldorten fich wohl umzufehen,
ob nicht vielleicht ein Raub- Schiff zwiſchen angereaten Klippen der ſchon
vor Angeficht liegenden Ynfel Stantia zu gegen? Faum Ddaß die Mari-
narı die Höhe der Mafk- Baͤume nur ein wenig erreichet , fahen ſie hin⸗
ter einer hohen Stein⸗Klippe viel gedachter Snfel Stanfia hohe Maſt⸗

baͤume


































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