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Myller, Angelicus Maria; Monath, Peter Konrad [Oth.]
Peregrinus in Jerusalem: Fremdling zu Jerusalem, Oder Ausführliche Reiß-Beschreibungen, Worinnen P. Angelicus Maria Myller, Ordens der Diener Unser Lieben Frauen ... Seine fünff Haupt-Reisen, Die er in Europa, Asia und Africa Vor einigen Jahren gethan Und unter Gottes Schutz glücklich vollendet hat, richtig erzehlet. Nebst umständiger Beschreibung aller ... Länder ... und Städte, samt deren ... Regenten ... und Gebräuchen ... mit vielen und nöthigen Kupffern und etlichen Land-Charten erläutert ... — Wien und Nürnberg: bey Peter Conrad Monath, 1735 [VD18 14518953-ddd]

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.53376#0371

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— U — 7 —
beſtens verſehen, wie hier das Kupffer ausweifet ; wird unter Tuͤrckiſchen
Commando von Mahometgnern und Griechen bewohnet; vor Zeiten
ſolle ſie denen Rittern von Rhodus per modum hofpitit eigenthumilich
ervejen ſeyn; wie ich dann in der Stadt angoch bey Alten auf Europaͤi⸗
4* Manier gebaueten Haͤuſern etwelche in Stein aͤusgehauene Adeliche
Wappen gefunden habe.
Handel und Wandel iſt hier klein und gering, auſſer daß zu Zeiten
ein oder andere Frantzoͤſiſche Tartana allda mit Wein, und uva pafla das
iſt an der Sonnen geboͤrrte Trauben, die man auch Cubeben nennet, be⸗
laden und nacher Alexandria in Egypten verfuͤhrt wird.

Zu wercken iſt hier denen Eoͤſmographiſchen Liebhabern, daß jetzt⸗
gedachte Inſul Stanthio vor Alters gantz andere Namen gehabt habe ;
yon Ptolemaͤo wurde ſie Co; %w von Strabone Cos, und' Coa; doͤn
Stephano Cooos, Coos, und Ceos, Tooot, KXAws , X00E ; — 0
X£ws, Xeios 5 wie auch u&eomos, Meropum, und Xeeix , Carlam ; von
Plinio N ymphza ; von Bellonio Stancon, dahero ſie noch heut zu Tage
bey denen Tuͤrcken den Namen Stanckio traͤgt; von Bordonid und Sos
phiano aber Lango genannt.

Die alte vornehme Hiftorien-Schreiber ruͤhmen ſie über die maſſen we⸗
gen ihrer abſonderlichen Fruchtbarkeit an ſeltſamen Kraͤuten und edien Ge⸗
*4 dergleichen keine beſſere in gluͤckſecligen Arabien follen gefunz

en werden.

Auch die Hochgelehrte Herrn Medici ſeynd dieſer Inſul mit beſonde⸗
ren Reſpect und Veneration verbunden weil darinnen einer von ihren
erfien Meiſtern und Fauroren , nemlich Hippocrates auf die Welt ge

kommen.

Nicht winder hat ſich mit Stanthio zu erfreuen eine ſammentliche
hochſchaͤtzbare Mahler⸗Kunſt, zumalen dieſe Inſul auch das glorreiche
Vatterland ihres Meiſters Apellis geweſen.

* 55 hat in der Laͤnge z0. uͤnd in der Breite nur 12. Welſche
eilen.

Nachdeme ſich nun etwelche von unſerer Caravana an dieſem Ort
mit Wein und anderen Lebens- Mitteln ( fo alles hier um gar leichten
Werth zu bekommen ware) neue Voͤrſehung gemacht kehreten wir ſam⸗
mentlich gegen 7. Uhr Abends wiederum auf unſer Schiffe zuruck.

Den z. Julii mit anblickenden Tagt wurden nach gehobener Ancker
abermal Seegel ausgeſpannet, und die Schiffahrt fernershin, auf Conz

ſtautinopel zu, aufwmerckſam Ertgeſetzet; kaum aber daß wir der Inſul
und Stadt Stanthio den Rucken gefehret , ſtarbe uns einer auf Dem
©8 2 Schiffe





































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