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Myller, Angelicus Maria; Monath, Peter Konrad [Bearb.]
Peregrinus in Jerusalem: Fremdling zu Jerusalem, Oder Ausführliche Reiß-Beschreibungen, Worinnen P. Angelicus Maria Myller, Ordens der Diener Unser Lieben Frauen ... Seine fünff Haupt-Reisen, Die er in Europa, Asia und Africa Vor einigen Jahren gethan Und unter Gottes Schutz glücklich vollendet hat, richtig erzehlet. Nebst umständiger Beschreibung aller ... Länder ... und Städte, samt deren ... Regenten ... und Gebräuchen ... mit vielen und nöthigen Kupffern und etlichen Land-Charten erläutert ... — Wien und Nürnberg: bey Peter Conrad Monath, 1735 [VD18 14518953-ddd]

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.53376#0372

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licarnaſſo.




— — k — — —



on denen krancken Engiſchen Matroſen, der ſoglelch mit
Furkgenr Gepraͤng in dem Meer ſein Grabe gefunden,

Heunt Nachmittag verwechſelte ſich der Hittac-Lufft mit einem ge—

Zurie in den Canal und

waltigen Winde von Weſten / der uns mit groſſer 5
Meer⸗Buſen, oder ſogenannten Collo di Stanthie hinein getrieben, daß
wir uns gegen Mitternacht in der Enge deſſen unweit von Halicarnaſſo
—4 wir auch die gantze Nacht mit Bordeggiren gar verdruͤßlich
zugebracht.

Haͤlicarnaſſo eine vor Zeiten wohlberuͤh
dels⸗Stabt in dem kleineren Aften oger ſoge

DG
}
11








am Achaͤiſchen Meer, und hatte einſtens —
Fündige Sebäu und praͤchtige Maufoleaum in ſich, welck $
gin Artemiſia ihrem Chegatien dem Koͤnig Maufolo zu ewigen Ehrenu
Angedencken gufgefuͤhrt, auch wegen ſeiner Kunſt nachgehends unter die
ſieben Welt Wunder gezehlet worden

Metemifig hat ihren Ehegemahl ſo hefftig gelichet , daß ſie aus Liebe
zu ihme nicht nur allein ermelbtes toſthales Graͤb von ſeinem Namen auf⸗
Ichten laffen, ſondern auch feinen Coͤrper nach deſſen Tod zu Pulver 02




*

Eranne , und aͤle Tag etwas von dieſer Aſche in ihr Getranck verm ſchet
hat, * andurch demſelben auch in ihrem eigenen Leib eine Begraͤbnuß
zu machen.

Eüdtes Maufeleum ware durchgehends von dem allerbeſten Mar⸗
mor auggemacht hielte in ſeinem Bezirck n. Schuh, an der Hoͤhe aber
. Elen, da ringherum 364 ſchoͤne Saͤulen geſtanden, mit praͤchtigen
Schwieb⸗Boͤgen/ deren jedwederer 73. Schuh gehabt. Es haben daran
Ler fuͤrnehwe Baumeiſtere allen ihren Witz und Verſtand aufgewendet /
nemlich: Scopas, Leochares/ Timotheus, und Vrharis worvon in jeder
eine Seite verfertiget. Zu dieſen geſellte ſich Pythis, der zu höchſt des
Maufolei annoch eine Pyrawide aufgeſetzt, auf welcher man wit einen
von a. Pferden heſpannten Wagen helum fahren kunte. Anaxagorg ſolle
in Anfehung dieſes Grabes und M aufßolei hell aufgeſchryen haben. © wie
vlel Geld hat ſich da in Steine verwandell Artemiſta / weilen ſie
en vollfommenen Stand dieſes Gehaͤues nicht erlebt iſt derentwegen aus
atnınuth geſlorben. Vyn dieſem Grabe werden heuntiges Tabes alle
praͤchtis aufgerichtete Graͤbet Maußolea genannt; man fagt, daß es In der
Stadt Halicarnaſſo zwiſchen dem Koͤniglichen Pallaſt und dem Tempel
Her Benus geſtanden fehen worvon abek nichts mehr als groſſe Stein⸗
Hauffen zu fehen .

Sic tranſit gloria mundi

So
































 
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