Mittelbild aus dem Fries von Hans Deiters (Arbeiter-Versicherungs-Gesetze)
Gruppe XXI
Gesundheitspflege und Wohlfahrts-Einrichtungen
Motto:
Das Prinzip der Selbsthülfe verdrängt bei uns
immer mehr und mehr die rein patriarchalischen Ein-
richtungen, und eine der vornehmsten Aufgaben sollte
es sein, den Charakter des Almosens zu vermeiden
und jede Beihülfe als ein Resultat auch eigener Für-
sorge und eigener Anstrengung hinzustellen.
(Prof. Hoffmann in „Wohlfahrtspflege".)
enn etwas den Anspruch erheben darf, unserer Zeit als Ruhmestitel gegenüber ihren auf
das Materielle gerichteten Bestrebungen zu dienen, so ist es die ausgedehnte Gesundheits-
und Wohlfahrtspflege, deren sie sich beHeifsigt. Das ist eine Thätigkeit, die allerdings nicht
mit der Reklametrommel von sich reden macht, die aber viel tiefer in unser soziales Leben
einschneidet, als der Laie ahnt. Giebt es doch kaum irgend ein menschliches Bedürfnis
oder Gebrechen, für welches die christliche Charitas nicht vorbeugend, lindernd und helfend eintritt,
oder das zu bekämpfen und zu heben nicht zahlreiche Vereinigungen gemeinnützigen und wirt-
schaftlichen Charakters unablässig
bemüht sind.
In gerechter Würdigung all dieser
segensreichen Bestrebungen stand die
Ausstellungsleitung von vornherein
dem Gedanken, eine umfassende und
übersichtliche Veranschaulichung aller
im Ausstellungsgebiet bestehenden
Wohlfahrts-Einrichtungen zu geben,
höchst sympathisch gegenüber. Sie
fand in den beiden Vorsitzenden der
Gruppe XXI, Herrn Prof. Dr. med.
Aug. Hoffmann und Herrn König-
lichen Gewerberat H. Simon, sowie
den Vertretern zahlreicher Städte,
Anstalten und Vereine die erforder-
liche Unterstützung, durch die
es ermöglicht wurde, eine Ausstel-
lung zu veranstalten, die ein ebenso
anziehendes wie lehrreiches Bild der
Prof. Dr. Aug. Hoffmann
Vorsitzender der Gruppe XXI
in den Provinzen Rheinland-West-
falen und dem Regierungsbezirk Wies-
baden im obengedachten Sinn wirken-
den Kräfte bot. Und wenn in den
folgenden Zeilen versucht werden soll,
die Ausstellung der Gruppe XXI zu
würdigen, so bildet die Unterlage dieser
Würdigung die von der genannten
Gruppe herausgegebene Schrift,, Wohl-
fahrtspflege in den Provinzen Rhein-
land, Westfalen, dem Regierungsbezirk
Wiesbaden, den Städten Offenbach
und Hanau", an der aufser den
beiden schon erwähnten Vorsitzenden
die Herren Dr. med. M. Bender,
Düsseldorf, Landesrat Dr. Brandts,
Düsseldorf, Geschäftsführer Gretschel,
Düsseldorf, Rektor Haibach, Barmen,
Dr. med. Hofacker, Königlicher
Kreisarzt, Düsseldorf, Geheimer
Sanitätsrat Dr. Lent, Köln, Dr. jur. Peipers, Düsseldorf, Generalsekretär Dr. Pieper, M.-Gladbach,
Kommerzienrat Fr. Schmalbein, Köln, Landesrat Schmidt, Düsseldorf, und Pfarrer Licentiat Weber,
M.-Gladbach, mitgearbeitet haben. — Es ist geradezu erstaunlich, aus diesem Sammelwerk zu