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Der Sturm: Monatsschrift für Kultur und die Künste — 14.1923

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Zweites Heft
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Walden, Herwarth: Die Insel, [2]: Tragödie
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https://doi.org/10.11588/diglit.47213#0041

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Der König
Mein Hofzug wird Sie noch heute bis zur
Küste bringen. Dort steht mein schnellstes
Schlachtschiff bereit. Aus besonderer Gnade
wird Ihnen der jetzige Kammerdiener ihrer
Königlichen Hoheit als Leibdiener beige-
geben. In Ihre Gefolgschaft nehmen Sie
den Professor, der die aparten Kniestücke
macht. Er soll mir alles malen. Ich bin
gespannt, mein neues Land kennen zu lernen
Der Adjutant
Majestät
Der König
Keinen Dank mein lieber Graf
Der Adjutant
Ich bitte um die Gnade, mich von Ihrer
Königlichen Hoheit verabschieden zu dürfen
Der Fürst
Ich glaube, dass der Gesundheitszustand
Ihrer Königlichen Hoheit es nicht angebracht
erscheinen lässt, Aufregungen zu ertragen
Der Adjutant
Majestät, Hoheit. Gott schütze die Prin-
zessin
Der Fürst
Dafür lassen Sie mich besorgt sein
Die Prinzessin
Ich wünsche mit Ihnen allein zu reden, Hoheit
Der König
Hast Du kein Wort des Grusses für Deinen
Vater
Die Prinzessin
Trauern Sie um mich, mein lieber Graf
Der Fürst
Die Freude, Königliche Hoheit wieder ge-
sund zu sehen
Der König
Herr Gouverneur
Der Adjutant zieht sich schweigend zurück
Der König
Ich erwarte Hoheit später mit meiner Tochter
Die Prinzessin
Sie müssen ihm helfen
Der Fürst
Er ist zum Gouverneur von Irenes Land
ernannt
Die Prinzessin
Der Professor

Der Fürst
Der Adjutant
Die Prinzessin
Sie müssen ihm helfen
Der Fürst
Er ist in den Händen des besten Arztes.
Der Zustand ist nicht hoffnungslos
Die Prinzessin
Was habt Ihr mit ihm vor
Der Fürst
Der Mann hat sich überanstrengt. Er braucht
Ruhe und Pflege
Die Prinzessin
Ich habe ihm die Sinne verwirrt
Der Fürst
Der Mann muss für die Frau leiden
Die Prinzessin
Fürchten Sie sich nicht vor mir
Der Fürst
Der Mann muss durch die Frau leiden
Die Prinzessin
Und wenn der Mann die Frau nicht braucht
Der Fürst
Dann muss er um die Frau leiden
Die Prinzessin
Sie müssen dem Professor helfen. Er liebt
nicht, was ich bin. Sperren Sie ihn nicht
ein, der in sich versperrt ist. Machen Sie
ihn zum Herrscher seiner Insel
Der Fürst
Er darf nicht über Irenes Land herrschen
Die Prinzessin
Nun nenne ich sie die Insel zur Einsamkeit.
Ich kann nicht einsam sein. Ich kann nicht
zweisam sein. Ich sehnte es. Nun bin ich
vielsam verfallen
Der Fürst
Königliche Hoheit träumen
Die Prinzessin
Was ich träume, wenn ich träume, wünsche
ich. Was ich wünsche, wenn ich wünsche,
ist es geschehen. Geben Sie mich frei Hoheit
Der Fürst
Wir auf der Höhe müssen uns opfern können
Die Prinzessin
So geben Sie ihn in seiner Tiefe frei
Der Fürst
Der König hat zu befehlen
 
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