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Der Sturm: Monatsschrift für Kultur und die Künste — 14.1923

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Siebentes Heft
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Schreyer, Lothar: Sechs Sprüche
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Moholy-Nagy, László: Neue Gestaltung in der Musik
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https://doi.org/10.11588/diglit.47213#0124

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Darum ist Gott in unserem Leiden
So wir Alles sind sind wir in Gott
So (rott in uns ist sind wir in Gott
So wir in Gott sind ist Gott in uns
So Gott in Allem ist sind wir in Allem
Wir sind Alles
III
Gott ist unerkennbar
Das Nichts ist unerkennbar
Da Gott im Menschen ist ist Gott im
Menschen unerkennbar
Da der Mensch in Gott ist ist der Mensch
in Gott unerkennbar
Unser unerkennbares Tun ist in Gott
Unser unerkennbares Leiden ist in Gott
Da wir Nichts sind sind wir unerkennbar
Da äusser uns Nichts ist sind wir Alles
Alles ist unerkennbar
So wir äusser Golt sind sind wir unerkennbar
So Gott äusser uns ist sind wir Nichts
So wir unerkennbar sind ist Nichts äusser
uns
So wir unerkennbar sind ist Nichts in uns
Das alles ist unerkennbar
IV
In Gott ist die Liebe
Da Gott im Menschen ist ist die Liebe in uns
Da unser Tun nichts ist ist unsere Liebe Nichts
Da wir Alles sind ist die Liebe Alles
So wir äusser uns sind sind wir in der Liebe
So wir in uns sind sind wir in der Liebe
Nichts ist äusser der Liebe
Alles ist die Liebe
Unerkennbar ist die Liebe
Darum lieben wir und sind Nichts
Darum lieben wir und haben Alles
So wir Alles sind und Nichts haben lieben
wir
So wir Liebe haben sind wir
Da wir sind müssen wir lieben
Da die Liebe in uns ist können wir lieben
Da wir in der Liebe sind wollen wir lieben
Lieben wir so sind wir in Gott
So lieben wir Gott
V
In Gott ist der Zwang
In Gott sind wir zur Liebe gezwungen
In Gott ist die Freiheit
In Gott sind wir zur Freiheit gezwungen
Wir haben die Liebe frei
Wählen wir den Zwang so finden wir die
Freiheit

Wählen wir die Freiheit sozwingt uns die Liebe
Der unfreie Mensch wird gezwungen in Gott
Der lieblose Mensch wird frei in Gott
Der Zwang ist die Ordnung der Liebe
Die Freiheit ist die Liebe der Ordnung
Die Ordnung der Liebe ist das Gesetz in Gott
Die Liebe der Ordnung ist das Stehen unter
dem Gesetz in Gott
Keine Freiheit ist äusser in Gott
Nichts zwingt uns äusser Allem in Gott
VI
In Gott ist der Mensch
Also ist Gott im Menschen und um den
Menschen
Also leidet Gott das Leiden des Menschen
Also handelt Gott das Handeln des Menschen
Alles opfert der Mensch was nicht in Gott ist
Nichts empfängt der Mensch äusser Allem
was in Gott ist
Der Mensch ist in Gott geboren
Im Menschen ist Gott empfangen
Wenn der Mensch sich opfert wird Gott
geboren
Wenn Gott sich opfert wird der Mensch
empfangen
Der Mensch ist das Kind in Gott

Neue Gestaltung in der Musik
Möglichkeiten des Grammophons
L. MoholyzNagy
Unter den heutigen musikalischen Versuchen
spielen die Untersuchungen mit den Ver-
stärkeröhren, welche einen neuen Weg in
der Herstellung aller akustischen Erschei-
nungen ermöglichen, eine grosse Rolle. Die
Bestrebungen der italienischen Bruitisten,
neue Instrumente mit neuer Tonbildung
zu konstruieren, sind durch die Versuche
mit der Verstärkeröhre als Einheitsinstru-
ment, mit dem alle Arten akustischer
Phänomene erzeugbar sind, im weitesten
Masse erfüllt. Aber mit dieser Möglichkeit
allein ist nicht alles erschöpft, was für die
Umgestaltung der Musik zu erwarten wäre.
Ich weise auf den ausgezeichneten Artikel
von P. Mondrian: Die neue Ge-
staltung in der Musik und die
italienischen Bruitisten (De Stijl)
hin, worin er die Grundlagen zur Erneue-
rung der Tongestaltung analysiert.

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