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Der Sturm: Monatsschrift für Kultur und die Künste — 21.1932

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Für das Friedmann-Mittel
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https://doi.org/10.11588/diglit.47223#0073

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Weil die alte Fistel seif einigen Wochen wieder etwas absonderfe,
wurde am 7. 10. 31 die Impfung mit 0,5 ganz schwach wiederholt.
Am 29. 12. 31 schreibt K.: „Es geht mir sehr gut. Mit dankerfülltem
Herzen schreibe ich Ihnen, daß ich mich gut gebessert und an Ge-
wicht 10 Pfund zugenommen habe. Die Geschwulst ist völlig ver-
schwunden.“ Der Mann befindet sich durch die Impfungen jetzt in
außerordentlich gesteigertem allgemeinen Wohlbefinden. Die Heilung
hat ihn vor der entmannenden Kastration bewahrt.
7. H. R., 32 Jahre alt, bekam im Jahre 1922 infolge eines Stoßes gegen
den rechten inneren Fußknöchel eine tuberkulöse Fußgelenkenfzündung
und wurde ein Vierteljahr in Krankenhäusern mit Gipsverbänden und
verschiedenen operativen Eingriffen behandelt. Nach zwei Jahren
Verschlimmerung des Leidens. Dann wieder ein halbes Jahr Be-
handlung im Krankenhause. Im Jahre 1927 wieder Verschlimmerung
und 16 Monate Krankenhausbehandlung. Dann Entlassung mit totaler
Versteifung des Fußgelenks und starker Verdickung des inneren
Knöchels. Befund am 8. 4. 31: Rechter innerer Knöchel stark ver-
dickt; eine tuberkulöse Fistel führt in ihn und sondert sehr viel dünn-
flüssigen Eiter ab. Eine etwas kleinere ebenso beschaffene Fistel
führt zwischen Achillessehne und Knöchel in die Tiefe. In der Umgebung
dieser Fistel deutliche Fluktuation. F.-Impfung (0,5 ganz schwach).
21. 4. 31: Die subjektiven Beschwerden haben nachgelassen. Schlaf und
Appetit wesentlich besser. Der anfangs vermehrte Abgang von Eifer
aus der Fistel hat seit einigen Tagen abgenommen. Innerer Knöchel
noch druckempfindlich.
11. 6. 31: Allgemeinbefinden erheblich besser. Gewichtszunahme
von 5 Kilo. Die Wunde granuliert gut, Eiterung geringer.
16. 7. 31: Befinden sehr gut. Eiterung nur noch minimal, ebenso
die Schmerzen.
21. 10. 31: R. wird völlig geheilt entlassen.
8. G. R. Schreiber, 19 Jahre alt, eine Schwester an Tuberkulose ge-
storben. Seif 1924 Schmerzen im linken Kniegelenk nach einem
Sturz darauf beim Rodeln. Lange Behandlung mit Gips- und Streck-
verbänden, allmähliche Versteifung des Gelenks. Auf dem inneren
Condylus des linken Kniegelenks eine fluktuierende schmerzhafte
Stelle. Muskelatrophie am ganzen linken Bein. Röntgenaufnahme
zeigt am inneren Condylus einen erbsengroßen nekrotischen tuber-
kulösen Herd. Am 20. 8. 31 F.-Impfung.
Am 19. 10. 31: Schmerzen erheblich geringer und keine Fluktuation
mehr. Am 6. 1. 32 wurde R. von dem Facharzt, der ihn früher be-
handelte, für geheilt erklärt.
9. F. B., Handlungsgehilfe, 28 Jahre alt, am 11. 4. 31 in meine Behand-
lung, befindet sich seif 6 Wochen in einer Lungenheilstätte wegen Tbc.
der Lunge. Seif Ende Januar 31 Husten und Auswurf, der Tuberkel-
bazillen enthält. Es besteht typischer Katarrh auf der linken Lunge,
besonders im Unterlappen. Am 18. 4. 31 F.-Impfung. Am 26. 5. 31
Sputum bereits frei von Tuberkelbazillen. Appetit und Schlaf gut.
Geheilt aus der Heilstätte entlassen mit dem Bemerken, er habe eine
glänzende Kur gemacht. Darauf feilte B. dem Arzt mit, daß er hinter
seinem Rücken sich nach der Friedmann-Methode habe impfen lassen.
Der Arzt bat ihn dann, ihn weiterhin über seinen Gesundheitszustand
auf dem laufenden zu halten.
10. E. E., Schriftsetzer. Keine erbliche Belastung. Nach Grippe im Jahre
1927 Lungentuberkulose. Drei Kuren in einer Heilstätte ohne Er-
folg. Ueber der ganzen linken Lunge Dämpfung und abgeschwächfe
Atmung. Am 4. 6. 31 Röntgenaufnahmen, der ganze linke Oberlappen

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