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TOL
Elnen ganz andern Grund :von Tieſen
Bewegu gen der franzöſiſchen Truppen
giebt uns einer unſrer Korreſpondenten in
folgendem Schreibenant
Niederrhein den 14 Jennee.
„„Bri den in Kölln stehenden Franzoſen
war ſeit einiger Zeit viel Bewegung. Der
Gruud davon lag theils in der beabſichtig-
ten Verlegung des Hauptquartiers, theils
in dem verordneten Wechſel der dahigen
Garniſon. Beides iſt nun erfolgt. Das
franzöſiſche Hauptquartier iſt nämlich ge-
ſiern von Kölln nach Boun aufgebrochen
und wird wahrſcheinlich von da nach Ko-
blenz gehen. Dieabziehenden Garniſons.
truppen haben einen weit längern Marſch
zu machen. Vorläufig vereinigen ſie ſich
mit ihren Kammeraden im tager zu Meß,
miüiſſen aber ſodann in Gefſellſchaft derſel-.
ben nach Italien ziehen, indem He zur Ver-
ſkärkung des Buonaparte beſiimmt ſind.
Der neue Oberheerführer Moreau wird
unverzüglich bei der Samber. und Maas-
armee eintreſfen, um gehörige Sicherheits-
anſtalten während der Winterruhe zu tref-
fen und zum Plane des künſtigen Feldzugs
die nöthigen Dara zu ſammeln. Man ſieht
ſeiner Ankunft zu Keblenz täglich entge-
gen.“ ;
Die Breſter Flotte.
Noch immer lauſen die Nachrichten von
der Beſtimmung nnd dem Schickſale der-
ſelben ſehr verworren unter einander. Nach
einigen Pariſer Journalen iſt die Landung
in Irland wirklich erfolgt , nach andern
aber hat dieſe Flotte das Unglück gehabt,.
von einem Sturm gänzlich zerſtreut zu
werden und ein großer Theil davon ſey
wieder in den Haven zu Breſt unverrich-
teter Sache eingelaufen, In Erwartung
102-
näherer uud keſtimmterer Nachrichten,
theilen wir hiercbenfalls ein uns zugekoms-
menes Privarſchreiben mit :
Niederrhein vom 14den Jenner.
Auch die neueſten Privatnachrichten
aus Paris laſſen uns über die Beſtim-
mung und das Schickſal der Breſter Flotte
noch in Ungewißheit. Gewiß iſt es in-
Deß, daß ein Theil derſelben, die Avant-
garde, bereics wieder eingelaufen iſt ; wahr-
ſcheinlich im höchſten Grad iſt es dadureh
geworden, daß die Beſtimmung der Flot-
te allerdings gegen Ir r lan d gehe..
Die Abtheilung wurde nämlich durch
ungünſtige Witterung von der übrigen
Flotte getrennt, als ſie eben der Bay
von Kinſal ins Geſicht gekommen ware.
Der DOtviſionsgeneral Grouchy wollte
durchaus und auf ſeine Verantwortung
mit 6000 Mann landen; allein der Ge-
genadmiral Bouvet war, wegen Mangel
an Ordre dagegen, und gab Befehl zur
Rüclkehr nach Breſt. Si- haben die
“ensliſche Flotte nicht zu Geſicht bekomn
met. u Ab. |
: Man "ver ſicherce i ndeß zu Paris , daß.
der übrige Theil der Flotte die laudung.
auſ Irrland wirklich ausgeführt habe.
Das Gerücht gründete ſich auf eim angeb-
liches Schreiben , welches ein Deputirter.
aus Jrrland ſollte erhalten haben. Dem
allen ungeachtet , giebt es noch Perſonen,
welche nicht ganz ohne Grund ſelbſt noch
an der geglaubten Beſtimmung der Bre-
ſter Flotte nach Irrland zweifeln. :
Privatnachrichten zu folge rüſtet man
ſich in. Breſt zu einer neuen Expedition,
wel. vom General Hedouville ausgefünree
werden soll. Mehrere der kühnſten und
erfahrenſten Offiziere , welche dermalen
TOL
Elnen ganz andern Grund :von Tieſen
Bewegu gen der franzöſiſchen Truppen
giebt uns einer unſrer Korreſpondenten in
folgendem Schreibenant
Niederrhein den 14 Jennee.
„„Bri den in Kölln stehenden Franzoſen
war ſeit einiger Zeit viel Bewegung. Der
Gruud davon lag theils in der beabſichtig-
ten Verlegung des Hauptquartiers, theils
in dem verordneten Wechſel der dahigen
Garniſon. Beides iſt nun erfolgt. Das
franzöſiſche Hauptquartier iſt nämlich ge-
ſiern von Kölln nach Boun aufgebrochen
und wird wahrſcheinlich von da nach Ko-
blenz gehen. Dieabziehenden Garniſons.
truppen haben einen weit längern Marſch
zu machen. Vorläufig vereinigen ſie ſich
mit ihren Kammeraden im tager zu Meß,
miüiſſen aber ſodann in Gefſellſchaft derſel-.
ben nach Italien ziehen, indem He zur Ver-
ſkärkung des Buonaparte beſiimmt ſind.
Der neue Oberheerführer Moreau wird
unverzüglich bei der Samber. und Maas-
armee eintreſfen, um gehörige Sicherheits-
anſtalten während der Winterruhe zu tref-
fen und zum Plane des künſtigen Feldzugs
die nöthigen Dara zu ſammeln. Man ſieht
ſeiner Ankunft zu Keblenz täglich entge-
gen.“ ;
Die Breſter Flotte.
Noch immer lauſen die Nachrichten von
der Beſtimmung nnd dem Schickſale der-
ſelben ſehr verworren unter einander. Nach
einigen Pariſer Journalen iſt die Landung
in Irland wirklich erfolgt , nach andern
aber hat dieſe Flotte das Unglück gehabt,.
von einem Sturm gänzlich zerſtreut zu
werden und ein großer Theil davon ſey
wieder in den Haven zu Breſt unverrich-
teter Sache eingelaufen, In Erwartung
102-
näherer uud keſtimmterer Nachrichten,
theilen wir hiercbenfalls ein uns zugekoms-
menes Privarſchreiben mit :
Niederrhein vom 14den Jenner.
Auch die neueſten Privatnachrichten
aus Paris laſſen uns über die Beſtim-
mung und das Schickſal der Breſter Flotte
noch in Ungewißheit. Gewiß iſt es in-
Deß, daß ein Theil derſelben, die Avant-
garde, bereics wieder eingelaufen iſt ; wahr-
ſcheinlich im höchſten Grad iſt es dadureh
geworden, daß die Beſtimmung der Flot-
te allerdings gegen Ir r lan d gehe..
Die Abtheilung wurde nämlich durch
ungünſtige Witterung von der übrigen
Flotte getrennt, als ſie eben der Bay
von Kinſal ins Geſicht gekommen ware.
Der DOtviſionsgeneral Grouchy wollte
durchaus und auf ſeine Verantwortung
mit 6000 Mann landen; allein der Ge-
genadmiral Bouvet war, wegen Mangel
an Ordre dagegen, und gab Befehl zur
Rüclkehr nach Breſt. Si- haben die
“ensliſche Flotte nicht zu Geſicht bekomn
met. u Ab. |
: Man "ver ſicherce i ndeß zu Paris , daß.
der übrige Theil der Flotte die laudung.
auſ Irrland wirklich ausgeführt habe.
Das Gerücht gründete ſich auf eim angeb-
liches Schreiben , welches ein Deputirter.
aus Jrrland ſollte erhalten haben. Dem
allen ungeachtet , giebt es noch Perſonen,
welche nicht ganz ohne Grund ſelbſt noch
an der geglaubten Beſtimmung der Bre-
ſter Flotte nach Irrland zweifeln. :
Privatnachrichten zu folge rüſtet man
ſich in. Breſt zu einer neuen Expedition,
wel. vom General Hedouville ausgefünree
werden soll. Mehrere der kühnſten und
erfahrenſten Offiziere , welche dermalen