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Steinbeck, Christoph G. [Bearb.]
Aufrichtig-teutsche Volks-Zeitung: ein nützliches Hand- u. Hausbuch für d. dt. Volk, seine Lehrer u. seine Freunde — 1797 [VD18 90672828]

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Erster Band. Vierzigstes Stück
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https://doi.org/10.11588/diglit.43230#0319

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629

es tvleder getecht und erkenntlich. getvor:
den iſt, ſo breche es den unbegreiflict; en
Traktat, welchen es am 19den Nov. 1794
mit unsern unverſöhulichſten Feinden (den
Engländern) ſchloß ; alsdann wird die
franzöſiſche Republik augenbliklich aufhö-
ren, ſich die Punkte des Traktats, welche
England auf ihre Unkoſten begünſtlgen,
zuzueignen, und man wird, ich ſiehe Ih-
nen dafür, die Amerikaner vor keinem Tri-

bunale sollizitiren ſehen, um ungerechte

Prätenſionen zu unterſtüßen. – Heil
und Brüderſchaft.'' Merlin.
_ Uliederrhein.

In dieſen und deu darangränzenden Ge-

genden erheben ſich die lauteſten aber auch
gerechteſten Klagen, über die unbeſchreib-
lichgroßen Contributionen, ivelche die Fran-
zoſen ausſchreiben und erpreſſen. Man

ikaunt, aber man trauert auch, wenn man

ließt, wie le drückend für dieſe Gegenden das
Ende des Kricges wird. Und um einzuſe-
hen, mit welcher Strenge fie solche einfo-
dern ſo leſe man folgentes mer würdige
Aktenſtück.
Sambre- und Maasar mee - Militär-
contribution.
Hauptquartier Düſſeldorf d. 19 Floreal
: 5 Jahr det Republik. (8 Mai.)
WMigyvelferiec, Chef der reitenden Artil-
leriebrigade.
Denizot, Batcaillonchef.
ÖZeczap, Kapitain.
Raomnuen , Generaladiutant des Genes
rals Champio! titiet. !!
Beauftragt die Brandſchat; zungen am rec.
ken Rheinufer zu L lehr. :
An die Regierung zu Diſſſeldorf.
_ Meieine Herren !

„„Der wenige gute Wille., den Ihr. in

Abführung der Contribution, die wir der

630

Stadt Düſſeldorf aufgeleget haben, bejei-
get, iſt mehr als bewieſen durch die gerin-

geSumme wrlche geſtern entrichtet wordnen.

wir hättcn zeglaube, daß ß ihr wenigſtens el-
n. Sun me von 100900 Livres würdet ent-

richtet, und daß Ihr dadurch in Rückſichk
Eures guten Willens euch zu einem Nacho
laß und zu einer großen Minderung der
auferlegten Summe würdet berechtiget ha-

ben; ~ Allein, da Ihr gegen unſre Er-

wartung eines böſen Willens ſeyd, ſo wer-
den wir ſtreng und unerbittlich ſeyn, und
wir werden ohne einige Rückſicht auf das
Alter und auf das Geſchlecht zu Werke ge-
hen. Ihr habt uns alſo in Zeit von 24

Stunden eine Summe von 100900 Öüivr.
in klingender Münze zu zahlen,, ohne iene

Summe, welche wlr ſchon erhalten haben,
darinhe zu begreifen.

Wir verhalten Euch niche, daß wir un-
terrichtee ſind , wie Ihr dem Herrn von
Hompeſch von unſrer Verrichtung im Ber-
giſchen lande Nachricht ertheilet habt, Ihr
ſeyd mithin die Haupturſache, daß, da dies
ſer Herr unſern Nachforschungen entgans-
gen, wir Mühe haben werden, eine Con-
tribution einzutreiben, wovon Euer Fürſkt
allein den größten Thell hätte tragen müſe
ſen. Wir werden uns folglich an Eure
Regierung halten, und Eure Nachkommen-
fte wird ſich wegen der Uebel die Euer
Land leidek, an niemand, als an Euch hals
ten können. Zahlet alſo ohie einen Vor-
ſchub die 100000 êiv. wenn ihr nicht lie-
ber die Verwüſtu!1g in Euren Famillien,.
und in Euren lande ſehen und vermeiden
wollet , daß die auf hieſizem Marktplatze
befindliche Statue zu Pferde herunterge:

. worfen werde, wo das Volk alsdann sa-

agen wird : Die Regierung hat lieber die
Statue ſelnes Fürſten herunterreiſſen laſi
 
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