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Steinbeck, Christoph G. [Oth.]
Aufrichtig-teutsche Volks-Zeitung: ein nützliches Hand- u. Hausbuch für d. dt. Volk, seine Lehrer u. seine Freunde — 1797 [VD18 90672828]

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Erster Band. Sieben und Vierzigstes Stück
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https://doi.org/10.11588/diglit.43230#0375

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741

garn und Böhmen, In beſtimmten und une
widerruflichen Ausdrücken ectlärt ſind. Es
bleibt alſo nur noch übrig, die daraus flie-
ſenden Folgen zu ziehen, die wechſelſeitigen
Entſchädigungen zu heſtimmen, und das
Intereſſe des Reichs dabei feſtzuſetzen.
Man hat nicht mehr zu befürchten bei ei-
nem Kongreß die teidenſchaften und den
Unwillen der verſchiedenen Mächte erwa-
chen zu ſchen, weil alle Hauptſchwierigkei-
ten ſchon abgethau ſind ; seines (des Kon-
greſſes) Operationen iſ ein ſehr kurzer Zeit-
raum beſtimmt ; allein es wird ſchon hin-
reichend ſeyn, wenn alle Mächie ihr In-
txeſſe bcdeuken, indem ſie in der Nahe von
der Biederkeit und Mäßigung unſerer Ab-
ſiciten ur!heilen. Da werden ſie in einer
offenen und feierlichen Discußion Unter-
suchung) wobei ſie alle vereint cen Eindruk
der Einſichten unſerer Unterhändler empfin-
den m'ſſen, fich mit den Grundsätzen der
neuen Poli:ik familiariſiren, welche unsere
Revolurion in Europa eingeführt hat. Der
Friede auf dem fejten tarde iſt alſo geſt-
chere z. ! )

NVUléederrhein. rid
î Die angenehmen nahen Friedensausſich-
ten, heben auch in dieſem Lande die bis-
er ſehr drückenden Laſten auf. So
ts man aus Cölln, vom ßgten dieſes :
„„Eine unerwartete Begebenheit! Das Di-
rettocium hat endlich, auf weſſen Anſteher
weiſz man so genau nicht, . man ſpricht
vom Erzherzog Karl) in der ſchwierigen
Kontributionsſache einen Beſchluß erlaſſen,
der das bisherige vom G. Hoche eingeführ:
ke Syſiem umſtaltet. WVorgeſtern iſt die-
ſer Beſchluß von Hoche selöſt zu Bonn an-
gekundiget worden und enthält: alle bis-
Her ausgeſchriebcne Kontributionen ſind

' ra

aufgehoben ; alle angeſtellié Enipfänger

der Kontributionen, drr Domainen und
audere Kemmiſſaire der Art ſind abgeſchaft;
die vormaligen Empfänger der Jürſten,

tandſtände tc. treten wieder in ihre Amts.

vertichtungen; die Geiſilichkeit erhälc dis
Merwaltung und den Genuß ihrer Güter
wieder. Mur die Wälder ſind noch von
dei allen ausgenommen. Der Domainen-
ertrag, wozu auch die Zölle und andere
Gefälle gehören , werden von den Ortsob-
rigkeiten empfangen. Der Ertrag aller
Einkünfte, und wenn dieſe nicht zureichen,
das von den Einwohnern Herzugebendſe
iſt jeden Monat ein für allemal auf eine
Million Uivres auf das Land zwiſchen der
Maas und dem Rhein feſtgeſetzzt. Diese
Laſt kann nach elner gerechten, unpattheli-
ſchen Vertheilung ſo hart nicht drücken,

da die bicher von Kontributionen, Requen.

ſitionen 2c. freye Domalnengüter der Für-

ſten ihren Antheil mic tragen müſſen; und

dieſe ſind wahrlich beträchtlich. – Unſere
an Hoche atgeſandte Deputirten ſind noch
nicht zurückgekommen; wiewch! dieſer Ge-
neral ſchon seit einigen Togen in Bonn
und ſeit gejern hier it. Man vermuthet,
ob fie nicht vielleicht auch nach einen ans
dern ézauptquartier einen Beſucth abges
ſtattet haben. Sie ſchreiben wenigſtens,
ſoviel man zuverläßig erfährt, die C achen
würden eine ſehr gunſtige Wendung nehe

men. Von Machen waren auch Geſchäftse -
träger hier; sie ſind noch in der geſtrigen

Racht nachHauſe geeilet,um durch Ankünds.
gung der ueuen Verärderung der weiten

Neuerungen ir ihrer Vaterſtadt mit Ver-

pachtungen tc. Einhalt zu hun. Die Vero

pachtungen der hieſigzen Gefälle waren aus-
ſchlüßlich auf Sonnabend, zi Duſſeldorf
 
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