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Steinbeck, Christoph G. [Bearb.]
Aufrichtig-teutsche Volks-Zeitung: ein nützliches Hand- u. Hausbuch für d. dt. Volk, seine Lehrer u. seine Freunde — 1797 [VD18 90672828]

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Zweiter Band. Sechs und Zwanzigstes Stück
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https://doi.org/10.11588/diglit.43230#0606

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399'

slie eherne: Abbildung ſeines Kopfes zunt'
Aùudenken und. Beyſpiel darauf geſiectt:
Die Köpfe ſeiner beyden Mirgefährten wur-
Ven auf hohen Stangen auf die, an den bey-
den Enden ober und unterhaib der Stadt
rheinwärts ſtehenden Thürme aufgeiteilt..
Wer hätte ſich nun je: einfallen. laſſen ſol--
len, daß nach hutidert und eclichen Jah-
ren di eſen drey Männern; die als Rebel-
len geköpft wurden,, noch die Ehre wie-
derfahren ſollte die ih: ien heut: und. ganz-
unvermurchet wiederfähre ?!

„Heut Vormirtags ward an alles gro-

ßen und kleinen Kirchen angeſagt;,. von 2-

bis 4 Uhr alle Glocken zu: läuten, undzu.

gleich den Bürgerfähndrichen, ihre: Fahr
nen auszuſtecken.. Als. das Geläute begann,
marſchiercen auch die hier liegenden: Trupr
pen in Parade auf.: Der Zug begann aus-

einen Privathauſe, wo einneuer Freyheitss
baum mit: Fähnchen Republikaniſcher Fan
Vorn zog. ein:
Truppe Grenad'ere; dieſen folgte die: fran-

zöſiſche Sraabsmuſik, dann der Wagen
mit dem Baume, eine Bahre, worauf
ein rochſ.mmetnes bordirtes Kiſſen , und
auf. oleſem: ein für Jülichs Kopf beſtimm>

be zurechtgemacht war..

ker Lorbeerktanz lag ; den Schluß mari te:
Vie Stadtmusik. und Truppen:

Magiſtrats: der Freyheitsbuum aufgerich-
tet wurde. Dann begab man ſich nach:

deni immer ſo genannten Jülichsplaße,

und machte ſich geſammter Hand daran,
den Kopf aus oder mit ſeiner Stange her-
abzunehmen.. Das war aber keine leichce:
Arbeit:: allerhand Werkzeuge wurten! ver-
ſlicht;,, die Soldaten. mußten endlich mit:
Harhanlegen;, „und um halb s. Uhr. hatte:

Oe. von hier nach Koblenz,.

ging durch einige Haupcſtraßen: H. sh
Rathsplatze, wo im Beyſeyn des neuen.

400?

man: etſf angefangen dei Kopf zu krönen,
uud in Trumphe wigzuführen. Es war
nun wohl zu spar, ihn zur Schau herum?

zuführen, und auch die Stangen wei:igz-

ſtens,. worauf dir Köpfe der beyden an-
dern geſpielztwacen , von den bende. Thür-

men we Ztupeblen. wie man willens. war.
- Am Dienſtag. sollen die neuen Magi-
ſkratsqliever. k ſcwarzer Kleidung und
prächtizen Schärpen feyerlich eingeführt
werten. – Noch ſind keine von den s

ecungen.,. wovon mat it Betreff. der Klô-

ſter ſprach, vorgegangen; auch iſt es ba; ;
von wieder ſtill. - Eine uuſſerer Zeitung:
ſagt „, in Koblenz: ſey: nun auch die Unab-
hängigkeit erklärt und der Freyheitsbaum
gepflanzt worden.!‘

Folgender: Brief beſtätiger dieſe: Nach-

richt.
" Muwied; ten: 12ten' Sept;

So eben reiſen:verſchiedene franzöſiſche
um:
da. einem patriotiſchen Feſte, wie ſie es-
nennen, beizuwohren, das der größte Theil
der dortigen Einwohner heute fe.ern. will..
Sie. wollen dabei einen Freiheicebaum er-
richten und ~~ wie es heißt ~ ihrew Lan-
desherrn den Gehorsam gänzlich aufſagen..
Man fürchtet indeſſen fehr, daß es zu un--

angenehmen. Auftritten kommen möchte,.

da der Feſtungekemmandant in Ehrenbreite.
ſtein erklärt haben ſoll , daß er bei der ge-

ringſten Betrregung ,. die vielleicht die Auf-
wiegler auch dießſeits verenlaſſen möchten,,

die ſtrengſten Maasregein ergreiſen würde..
Man 1 ÒMIW Ass nt ſehr: bezie-

"g ; Frankreich:. |
Proklamation des Miniſters: drr: aus: .
[ würigen: Angelegenheiten. an: den
 
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