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Steinbeck, Christoph G. [Bearb.]
Aufrichtig-teutsche Volks-Zeitung: ein nützliches Hand- u. Hausbuch für d. dt. Volk, seine Lehrer u. seine Freunde — 1797 [VD18 90672828]

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Zweiter Band. Sechs und Dreißigstes Stück
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https://doi.org/10.11588/diglit.43230#0687

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§61

ſonders iſt der Sieg des Ahmirals Dun-
can von äuſjerſter Wichtigkeit, ſagt eine
engliſche ötachricht, weil er vielleicht das
Shjiem der Politik in Paris äudern und
den Franzoſen Geſinnuugen des Friedens
einflösen kann. England hat nun die

Schiffahrt auf der Nordſee gesichert; ü.. q

kann wegen einer feindlichen Landung dies
ſen Winter über ruhig ſeyn; die Matto-
ſen der brittiſchen Seemacht haben ſich
wieder durch den gewohnten Geiſt und
Muth indieſem Treffen die Bewunderung
ihres Vaterlandes erworben, und Brit-
tanien kann mehr als jemals die Beherr-
ſcherin des Weltmeers genannt werden.
. In allen dieſen. Rückſichten war . cs.
kein Wunder, wenn das enziiſche Volk
über dieſen Sieg eine ungewöhnliche en:
thufiaſtiſche Freude bezeigte.; Auyeudem,
daß, wie wir ſchon erwähnt haben,, Lonr;
don von einem Ende zum andern erleuch-
tet war, brannten auch noch vor den
Schauſpielhäuſern ein Anke, ein Schiffs-
ſeil und die Buchſtaben A. D. (Ad am
Duncan.), , Die beiden Volkslieder
Kule Britannia und God, laye great
George our King,“) wurden mit un-
gewöhnuichem Enchuſiasmus abgesungen
und das Treffen zur See ſelbſt wurde in
künſilichen Feuerwerken vorgeſtelt. Man
behauptete, der König würde den glor-
reichen Scehelden Dunkan ſelbſt bei ſeir
ner Ankunft auf dem Admiralsſchiſfe ber
ſuchen und ihm unter thätigen Betvet-
. ſen der königlichen Gnade zu ſeinem Sie-
ge Glück wünſchen. : u.

5 62

Uebrigens iſt dieſer Sieg von engli-.
ſcher Seite mit nicht geringen Ve. (uſte
erkauft worden, wie aus ſolgendem Ves
richte des Admirals Tuncan an ten
Admiralitäts-Sektretair erhellt:

îVenerable in See, den 13„Octeber, '

."SO . . q:
„Belieben Sie die Lords der Adriirali-
tät zu benachrichtigen, daß ich nach met-
ner bereits eingeſandten kurzen Nachricht
jetzt für Ihre Herrlichkeiten berichte, daß
ich in der Nache des xaoten meine Florce

eine solche Stellung nehmen ließ, daß der

Feind nicht wieder nach dem Texel zu-
rückkehren konnte, ohne auf mich zu ſko-
ßen. Den 1iten, um 9 Uhr des Mors

gens, bekam ich die Escadre des Capi-

taln Troilope zu Geſicht, welthe Sigtas
le machte , daß ein Feind im Anzuge
ſen. Sogleich gab ich das Signal zu et-

ner allgemeinen Jagd und ward den Feind

gewahr, der 'ſich in eine Linie formirte,
um uns zu empfangen. Der Wind war
Nordweſt. Als wir näher kamen, ließ
lh gie Zlacte die Segel ettvas eigziehén;
um ſie deſto mehr zu verbiuden. Gleich
darauf sah ich dcs Land zwischen Cawmpre-
dern und Egmont, und nun gab ich for
gleich das Signal,, vorzudringen, ducch
ble feindlichen Unien zu bierchen ud fich
mit jedem Schiff , daß entgezen käme, in
ein Gefecht einzulaſſen. Hierdiürch kam
ich zwiſchen die feindlichen Schiffe und
das Land, dem ſie sehr nahe waren,

i Meiue Signale wurden mit Der größten

%) „Herrſche Brittannien), und: Gott erhalté den großen Georg, unsern König.
. Das erſtere von dieſen Liedern enthält besonders den Gedanken, daß Brittannia

die Hercſcherin der Meere. en.

‘an der Küſte von Hola nn. .
 
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