623
das Direktorium den General Buonapar-
te zum Präſidenten der Geſandſchaft er-
nannt, dienach Raſtadt *) gehen ſoll und
aus den Bürgern Treilhardt, Bonnier
und. Roſenſtiel beſsiehe, welcher létte .
Geſandſchaftsſekrair iſt. :
Frankreich. -
HSekaunktlich ſchickke Buonaparte den
General Berthler und den Bürger Mon-
einen großen Gelehrten und Kunſt-
k.. iner mit dem unterzeichneten Frieden
nach Paris und gab dadurch der Welt
zu erkennen, daß er die Verdienſte eines
Gelehrten denen eines Helden niche nache
Bei einer feierlichen Audienz, die
ſetze.
das Direktorium am 30 Oceeober dieſen
beiden Abgeordneten ertheilte, ſagte erſte-
rer, indem er die Vorcheile des Friedens
ſchilderte , unter andern folgende vortreff-
liche Worte: „Ohne Zweifel haben man-
„che Republikane r, ohne dieſe Vortheile
: tic) erwogen zu haben, die Ergleßung
ihrer Freude über den Frieden zurück-
“gehalten. Sie wünſchen noch mehr
Glanz für die Republick und weni-
„ter Vortheil für die rwale Machr.
,„Aher dieſe Empfindung,, fo rein sie in
"ihrem Uürſprunge iſk, rauß wichtigern
j Betrachtungen weichen. Wo ſaollce
. „denn die blutige Fehde ihr Ziel ge-
„funden baben? ‘'’ Der Präſivent ta-
reveillere Lepaux beantwortete dieſe Rede,
worinn eine Stelle vorkonmt, dle ganz
. den Haß der Franzoſen gegen die Eng-
läuder verräth und ihre Begierde , der
. Verfaſſung von Groß - Brittanlen ein
„Doch ehe du dich
î Ende zu machen.
»,ganz ber Ruhe überläßt,
heißt es, richte deine Blicke auf Eng-
624
Frankreich;
„land: s ift dort allerdings eine evelo
';müthi ge Nation, aber ihre Regierung
,iſt verhaßr. Nachdem ſie ſich der Herr-
F "ſchafe der Meere bemächtigte, hac ſie
„den Erdbalt mit ihren Uüchaten ange-
„füllt. In Aſien iſt fie durch den Gold-
unſ zur ſchrecklichſten Dienerin des
Todes geworden. In Europa und
"Amerika hat fe alles verkäuflich geo
macht u. ſ. w.' j
; England.
Der bisherige Gang der Friedensunter-
handlungen dieſes Reichs mit Frank-
reich ; die kecke und trotzize Sprache , die
dle Republikauer auf dem feſten Lande
gegen die Inſelbewohner führen; der ein-
gewurzelkte Haß beider Nationen gegen
einander und die dadurch erſchwerte Aus-
ſöhnung; der durch einen Zuſammerfluß
von glücklichen Ereigniſſen erhöhete Much
tet Franzoſen uud die, wenn nicht miß-
liche, doch bedenkliche Lage Englands ;.
alles dies und noch viele andere Umſtän-
de machten Jedermann auf die Erklä-
rung des Brittiſchen Kabiners, in Be-
treff der abgebrochenen Friedensunter-
handlungen zu Wyſſel, äußerſt neugierig.
Endlich iſt ſîe erſchienen diese Erklärung
und zwar vom 28 October, alſo zwei
Tage früher , als die Nachricht von dem
abgeſchloſſenen Definieivfrieden zwiſchen
Öeſterreich und Frankreich zu london an-
langte. Sie iſt zu wichtig, als daß: wir
ſie unſcrn Leſern, ihrer Länge ungeachtet,
*) Stadt und Schloß im Badenſchen von 700 Häuſern, wo 1714 ſhen ein §teichsſiets
mit Frankreich geſchloſſen wurde,
M
das Direktorium den General Buonapar-
te zum Präſidenten der Geſandſchaft er-
nannt, dienach Raſtadt *) gehen ſoll und
aus den Bürgern Treilhardt, Bonnier
und. Roſenſtiel beſsiehe, welcher létte .
Geſandſchaftsſekrair iſt. :
Frankreich. -
HSekaunktlich ſchickke Buonaparte den
General Berthler und den Bürger Mon-
einen großen Gelehrten und Kunſt-
k.. iner mit dem unterzeichneten Frieden
nach Paris und gab dadurch der Welt
zu erkennen, daß er die Verdienſte eines
Gelehrten denen eines Helden niche nache
Bei einer feierlichen Audienz, die
ſetze.
das Direktorium am 30 Oceeober dieſen
beiden Abgeordneten ertheilte, ſagte erſte-
rer, indem er die Vorcheile des Friedens
ſchilderte , unter andern folgende vortreff-
liche Worte: „Ohne Zweifel haben man-
„che Republikane r, ohne dieſe Vortheile
: tic) erwogen zu haben, die Ergleßung
ihrer Freude über den Frieden zurück-
“gehalten. Sie wünſchen noch mehr
Glanz für die Republick und weni-
„ter Vortheil für die rwale Machr.
,„Aher dieſe Empfindung,, fo rein sie in
"ihrem Uürſprunge iſk, rauß wichtigern
j Betrachtungen weichen. Wo ſaollce
. „denn die blutige Fehde ihr Ziel ge-
„funden baben? ‘'’ Der Präſivent ta-
reveillere Lepaux beantwortete dieſe Rede,
worinn eine Stelle vorkonmt, dle ganz
. den Haß der Franzoſen gegen die Eng-
läuder verräth und ihre Begierde , der
. Verfaſſung von Groß - Brittanlen ein
„Doch ehe du dich
î Ende zu machen.
»,ganz ber Ruhe überläßt,
heißt es, richte deine Blicke auf Eng-
624
Frankreich;
„land: s ift dort allerdings eine evelo
';müthi ge Nation, aber ihre Regierung
,iſt verhaßr. Nachdem ſie ſich der Herr-
F "ſchafe der Meere bemächtigte, hac ſie
„den Erdbalt mit ihren Uüchaten ange-
„füllt. In Aſien iſt fie durch den Gold-
unſ zur ſchrecklichſten Dienerin des
Todes geworden. In Europa und
"Amerika hat fe alles verkäuflich geo
macht u. ſ. w.' j
; England.
Der bisherige Gang der Friedensunter-
handlungen dieſes Reichs mit Frank-
reich ; die kecke und trotzize Sprache , die
dle Republikauer auf dem feſten Lande
gegen die Inſelbewohner führen; der ein-
gewurzelkte Haß beider Nationen gegen
einander und die dadurch erſchwerte Aus-
ſöhnung; der durch einen Zuſammerfluß
von glücklichen Ereigniſſen erhöhete Much
tet Franzoſen uud die, wenn nicht miß-
liche, doch bedenkliche Lage Englands ;.
alles dies und noch viele andere Umſtän-
de machten Jedermann auf die Erklä-
rung des Brittiſchen Kabiners, in Be-
treff der abgebrochenen Friedensunter-
handlungen zu Wyſſel, äußerſt neugierig.
Endlich iſt ſîe erſchienen diese Erklärung
und zwar vom 28 October, alſo zwei
Tage früher , als die Nachricht von dem
abgeſchloſſenen Definieivfrieden zwiſchen
Öeſterreich und Frankreich zu london an-
langte. Sie iſt zu wichtig, als daß: wir
ſie unſcrn Leſern, ihrer Länge ungeachtet,
*) Stadt und Schloß im Badenſchen von 700 Häuſern, wo 1714 ſhen ein §teichsſiets
mit Frankreich geſchloſſen wurde,
M