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Steinbeck, Christoph G. [Oth.]
Aufrichtig-teutsche Volks-Zeitung: ein nützliches Hand- u. Hausbuch für d. dt. Volk, seine Lehrer u. seine Freunde — 1798 [VD18 90672828]

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Erster Band. Viertes Stück
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https://doi.org/10.11588/diglit.43231#0031

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.165

j Chaſſeursregimente. Alle Truppen zogen
auf den Schloßplatz und lößten die Main-
zer dann ab. Das Getöse und Lermen,
das in den erſlen Tagen hier herrschte,
war größer, als man es ſeit 10 Jahren
in Mainz erlebt hat. Die Franzoſen ſchie-
nen für Freuden ganz trunken zu seyn.
Unter den Einwohnern hingegen herrſchte
eine grofie Niedergeschlagenheit beim Aus-
marſche ihrer Mainzer Truppen, welcher

Abschied auch ziemlich rührend war.

Frankfurt am Mayu ſoll von den Fran-

zoſen uun gleichfalls besetßt werden *).
Mainz würde mit Gewalt angegriffen

worden ſeyn, wie aus nachſtehendem Brie-

j fe er hellt,

î Neuwied, den : 29 Dec.

Geſtern Vormittage paſſirte eine In-
fanterie Halbbrigade, ohngefähr z000
Mann ſtark, die hieſige Schiffbrücke und
nahmihren Wegi in die Gegend von Mainz.
Nachmittags folgte ihr ein Dragonerregi-

ment in eben dieser Richtung nach ; und

heute früh brach der Reſt der hiergelege-
nen Artilleriſten eben dahin auf.

Alle dieſe Truppen ſind zum Belage-
rungskorps gegen dieſe Feſtung beſtimmt,
welche nunmehro mit Gewalt angegriffen
werden ſoll. .

Vor einigen Tagen ſind auch bere eits
mehrere Schiffe mit Munizion und Pro-
viſion nach Bingen abgegangen.

Wenn man dem Gerüchte trauen darf,

ſo sollen künftig die drey geiſtlichen Chur-

*) Auffallend iſt folgende Nachricht,

J54

fürſten aufhören, und von ihren Beſit un-
gen diſſeits des Rheins, Preußen und der
Churfürſt vou Pſatzbeyeen entſchädiger

werden.
So eben kommen Briefe von dem Bü.

ger Tirlet, Kommandanten der hiesigen
Schiſſsbrücke,

Hôöchſt befindet,
an: daß die Franzosen morgen oder Ue-
bermorgen in Mainz einrücken würden.

der ſich gegenwärtig iu
mit der Nachricht hier

Hannover. -

Was man. ſchon längſt aus Paris at-
kündigte, daß die Franzoſen, nach dem
Frieden mit dem Kaiser, in die Hannöve-
riſchen Lande eindriügen und auf diese
Weise den König von England zwingen
würden, utiier jeder Bedingung Friede zu
machen, ſihetne wirklich in Erfüllung zu
gehen. Wenigſtens ſchreibt man aus Ber-
lin, der franzöſiſche Geſandte Caillar d
habe officiel angezeigt, daß die Franzoſen
genöthigt wären, die Demarkationslinie
zu paſſiren , um nach Hannover, Hil- j
d es heim tc. zu gehen.

Churſachsen.

Die in mehrern Zeitungen verbreitete
Nachricht, daß 12,000 Sachsen zu dem !
Gränzkordon in Weſtphalen ſtoßen wur.
den , hat ſich bis jett noch nicht beſtätigt.

Inbeß ) scheint ein großer Theil von den
Sächſil. Truppen auf dem Fuß zuſtehen, |
daß er in kurzem ar ufbrechen kann..

die wir. in einem bewährten und geschätzten

Blatte finden: „„Den a24ſten December kam von Eger aus Böhmen ein Zug von 146
Fuhren mit Lavetten und Kanonen it Hochheim, eine Stunde von Mainz, an,’ lau-

ter neugegoſsenes kaisſerl. königl. Geſchus, für die Feſtung Kaſſſel.

Und noch soll

dlaut Aussage eines tsiſesl. Officiers) ein Reicher Zug für dis Werke von t

nachfolgen, U

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