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der Donau gleng ein Schiff mit Salpeter
zur kaiſerl. Armee, die noch
ſtehtse. :.. ; U.
ir erstwn Schweiz.. 1 N L.;]
Icon.: 11.5
„Vor einigen Tagen traf hier ein ſehr
ernſtliches Schreiben von dem General
Schauenburg ein, worin er ſich beſonders
über den aus dem Pulvermagazin bei der
im Reiche
Engi, allen Nachrichten zu Folge von
Franzöſiſchen Soldaten jelbſt , begange-
nen Pulverdiebſtahl beſchwert, und droht,
daß wenn nicht ſogleich die Urheber ent:
deckt, und das Pulver zur Hand gebracht
werde, er die Stadt Bern in Belagerungs-
zuſtand sezen, und 6 Bataillone Infan-
terie , nebſt Artillerie und Kavallerie dar:
ein verlegen werde. Es ſind auch zu Folge
deſſen sehr \trenge Unterſuchungen aufge-
nommen, ein gewiſſer Chatelanat , Tape-
zier, der bei dieſem Diebſtal verwickelt zu
ſeyn ſcheint, gefangen gesetzt, und auch
bei allen Bürgern Hausdurchſuchungen
angeſtellte worden, um das entwendete
Pulver zu entdecken. Es wurde aber
nichts gefunden,'" vu jg
„„In Glarus iſt man nicht damit zufrie-
den, daß man in der Kapitulation und
Einnahme von Luzern auch die Regierung
von Glarus verflechten wollte. Ein Schrei-
ben aus Glarus ſagt : „Die Glarner Trup-
pen waren viele Stunden entfernt, als
Bewafnete des Kantons Schwiz und An-
dere, am 29 April, Luzern zur Uebergabe
zwangen. Wohl [war der Hauptmann
Paravicin von Glarus damals , in dieſes
Standes Namen im Kriegsrathe zu
Schweiz. Ohne Befehl seiner Obern
wohnet er der Einnahme Luzerns bei, und
(was die proviſoriſche Regierung zu Gla-
799
tis erſt den 28 Mai aus elnem Schreiben
der proviſoriſchen Rezierung zu Schweiz
mit Beſremden vernahm ), firich Paravi-
cin im Namen des Standes Glarus, den
zten Theil der von ZUuyzern erpreßten
10,000 sl.. Kantribution in ſe in en Sack,
zwar, wie es heißt, mit Proteſtation. Er
hielt sich aber doch ſeither beinahe vier Wo-
chen in ſeinem Vaterlande auf, ohne hier-
von ſeiner Obrigkeit oder jemanden die ge-
ringſte Anzeige zu machen. Er iſt sogleich
mit Arreſt belegt worden , und wird zur
Rückgabe des Geldes an Luzern angehalo
ten werden. Diß zur Rechtfertigung der
Regierung zu Glarus,, welche an der unge-
rechten Behandlung Uuzerns keinen An-
theil., und davon nicht das geringſte Wiſe
ſen hatte, bis ſie es durch öfsentliche Nach-
richten vernahm. Undeben ſo wenig wußte
jemand im lande etwas von dem, in un-
ſers Standes Namen empfangenen Kon-
tributionsantheil , den die Biederkeit un-
ſers Volkes als ein ungerecht erworbenes
Gut verabſcheuet und zurückgeſtoßen haben
würde.! & : » oj ung uk
Bu Lauſanne, den 12 Junl.
„Beſtern kat unſer Gemeinderath ſich
verſammelt und 2 Abgeordnete nach Arau ..
geſchickt, um die gesetzgebenden Räthe ge-
gen den Entwurf des Direcktoriums vom -
3 Jun., die Beiſaßen mit den alten Büre.
gern gleich zu setzen und Antheil an der
Verwaltung der Gemeindeeinkünfte neh-
men zu laſſen, Vorſtellungen zu machen.
_ Am 5 Jun. ſind hier das 16 und 19
Franzöſiſche Dragoner , und das eilfte Hu-
ſarenregiment angekommen. Am s8 traf
eine Halbbrigade Infanterie hier ein. Die
erſten zogen nach Wallis, von wo die
Halbbrigade her kam. Letztere geht nach
der Donau gleng ein Schiff mit Salpeter
zur kaiſerl. Armee, die noch
ſtehtse. :.. ; U.
ir erstwn Schweiz.. 1 N L.;]
Icon.: 11.5
„Vor einigen Tagen traf hier ein ſehr
ernſtliches Schreiben von dem General
Schauenburg ein, worin er ſich beſonders
über den aus dem Pulvermagazin bei der
im Reiche
Engi, allen Nachrichten zu Folge von
Franzöſiſchen Soldaten jelbſt , begange-
nen Pulverdiebſtahl beſchwert, und droht,
daß wenn nicht ſogleich die Urheber ent:
deckt, und das Pulver zur Hand gebracht
werde, er die Stadt Bern in Belagerungs-
zuſtand sezen, und 6 Bataillone Infan-
terie , nebſt Artillerie und Kavallerie dar:
ein verlegen werde. Es ſind auch zu Folge
deſſen sehr \trenge Unterſuchungen aufge-
nommen, ein gewiſſer Chatelanat , Tape-
zier, der bei dieſem Diebſtal verwickelt zu
ſeyn ſcheint, gefangen gesetzt, und auch
bei allen Bürgern Hausdurchſuchungen
angeſtellte worden, um das entwendete
Pulver zu entdecken. Es wurde aber
nichts gefunden,'" vu jg
„„In Glarus iſt man nicht damit zufrie-
den, daß man in der Kapitulation und
Einnahme von Luzern auch die Regierung
von Glarus verflechten wollte. Ein Schrei-
ben aus Glarus ſagt : „Die Glarner Trup-
pen waren viele Stunden entfernt, als
Bewafnete des Kantons Schwiz und An-
dere, am 29 April, Luzern zur Uebergabe
zwangen. Wohl [war der Hauptmann
Paravicin von Glarus damals , in dieſes
Standes Namen im Kriegsrathe zu
Schweiz. Ohne Befehl seiner Obern
wohnet er der Einnahme Luzerns bei, und
(was die proviſoriſche Regierung zu Gla-
799
tis erſt den 28 Mai aus elnem Schreiben
der proviſoriſchen Rezierung zu Schweiz
mit Beſremden vernahm ), firich Paravi-
cin im Namen des Standes Glarus, den
zten Theil der von ZUuyzern erpreßten
10,000 sl.. Kantribution in ſe in en Sack,
zwar, wie es heißt, mit Proteſtation. Er
hielt sich aber doch ſeither beinahe vier Wo-
chen in ſeinem Vaterlande auf, ohne hier-
von ſeiner Obrigkeit oder jemanden die ge-
ringſte Anzeige zu machen. Er iſt sogleich
mit Arreſt belegt worden , und wird zur
Rückgabe des Geldes an Luzern angehalo
ten werden. Diß zur Rechtfertigung der
Regierung zu Glarus,, welche an der unge-
rechten Behandlung Uuzerns keinen An-
theil., und davon nicht das geringſte Wiſe
ſen hatte, bis ſie es durch öfsentliche Nach-
richten vernahm. Undeben ſo wenig wußte
jemand im lande etwas von dem, in un-
ſers Standes Namen empfangenen Kon-
tributionsantheil , den die Biederkeit un-
ſers Volkes als ein ungerecht erworbenes
Gut verabſcheuet und zurückgeſtoßen haben
würde.! & : » oj ung uk
Bu Lauſanne, den 12 Junl.
„Beſtern kat unſer Gemeinderath ſich
verſammelt und 2 Abgeordnete nach Arau ..
geſchickt, um die gesetzgebenden Räthe ge-
gen den Entwurf des Direcktoriums vom -
3 Jun., die Beiſaßen mit den alten Büre.
gern gleich zu setzen und Antheil an der
Verwaltung der Gemeindeeinkünfte neh-
men zu laſſen, Vorſtellungen zu machen.
_ Am 5 Jun. ſind hier das 16 und 19
Franzöſiſche Dragoner , und das eilfte Hu-
ſarenregiment angekommen. Am s8 traf
eine Halbbrigade Infanterie hier ein. Die
erſten zogen nach Wallis, von wo die
Halbbrigade her kam. Letztere geht nach