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Steinbeck, Christoph G. [Bearb.]
Aufrichtig-teutsche Volks-Zeitung: ein nützliches Hand- u. Hausbuch für d. dt. Volk, seine Lehrer u. seine Freunde — 1798 [VD18 90672828]

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Zweiter Band. Drei und Zwonzigstes Stück
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https://doi.org/10.11588/diglit.43231#0582

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339

Kaisers, Baron von Vincent, iſt indeſe
ſen dem ruſſiſchen Korps entgegen gegangen
und. wird es durch die Erblande begleiten.
Schon ſollen einige Vorkorps in Gallizten

Dieſer Umſtand ſet;t
ledens in bange Verle-

eingetroffen seyn.
die Freude des Fr
genheit.“ . ga
Schweiz und Graubündten.
Die Kriegsmacht der helvetiſchen Re-
publick ſoll nun ungeſäumt auf einen re-
ſpektabeln Fuß gesetzt werden. Da hierzu
beſonders die Geſchicklichkeit und Thätig-
keit eines Kriegsminiſters erfodert wird,
und mannicht weis, ob und wann der da-
zu ernannte franzöſiſche General R e y-
n i e r, aus dem Waadlande gebürtig,

L welcher ſich bei dem Generalſtabe des Gen.

Buonaparte befindet, dieſe Stelle anneh-
men könne: ſo hat das ſchweizeriſche Di-
rektorinm den franzöſiſchen General Au-
guſtin Keller, einen gebornen Solothur-
ner, zum helvetiſchen Kriegsminister er-
nannt. . Dieser iſt gegenwärtig Komman-
dant in Br ü g g e, und wird von dem
ſeerzéüſhen Direcktorlum ſeinen Abſchied
erhalten. ;1:1 pu.

j Eine merkwürdige Erscheinung in un-
ſern Tagen iſt ein Schreiben des berühm-

len Prediger Lavater zu Zürich, an den

DirektorRe w bel. Es werden in demſelben
Wahrheiten auf eine auffallende Art u. mit
mehr als ſchweizeriſcher Freimüthigkeit ge-
ſagt. LUavater verlangte von dem Di-

_ vrecktor in einer beſtimmten Zeit Antwort,
mit der Erklärung , daß, wenn dieſelbe in

der gesetzten Friſt nicht erfolgte, er das
Schreiben in vier Sprachen drucken laſſen
würde, um der Welt zu zeigen, daß es

geſetzt.

3z40

noch einen Schweizer gegeben habe, der

ſich nicht ſcheuete, einem Mitgliededes
franzöſiſchen Direktoriums die Wahrheic

zu ſagen. Die Antwort erfolgte niche.
und das Schreiben iſt im Orlginal rteueſch
zu Leipzig im Druck erſchienen.

So wie man yicht zweifelt, vaß Lava
ter nöthigen Falls für die Wahrheit zum

Märtirer werden würde, ſo glaubt man
auch in der Schwelz, wo die Stimmung
des größern Theils über die, mit Frank-
reich abgeſchloſſene Allianz, ſebr bitter iſk,
die geringſte Verletzung seiner Pe:ſon von
Selten des franzöſiſchen Militairs, würde
die traurigſten Folgen nach ſich ziehen kön-
nen. fz f j

Graubündten hat ſich immer noch
nicht für die Vereinigung mit Helvetien
erklärt; im äuſerſten Fall glaubt man,
werde der große Haufe lieber die öſterreichi-

ſche Partei ergreifen. Der franz. Reſis

dent Florent Guyot iſt noch nicht abge- -

reißt. Der Marſch der franzöſiſchen Trup-

pen gegen Graubündten und an die Gränze
der öſterreichiſchen Lande dauert noch im-
mer fort. Schauenburg s Hauptquare
tier iſt gegenwärtig noch zu Zür ich, ſollte
aber am 3 1 Auguſt aufbrechen, um nach
Sargans verlegt zu werden.

Neapel und rômiſche Republick.
Nach dem Inhalte eines Schreibens
aus der Hauptſtadr dieſes Königreichs vom

12 Auguſt, wurden daſelbſt, nach der An-

kunft eines Kourirs aus Wien, die Kriegs-
rüſtungen mit verdoppelter Thätigkeit fort-
Vor kurzem hat der König ein
Edickt bekannt machen laſſen, worin es
unter andern heißt, es ſey höchſt nöchig,

v.
 
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