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Steinbeck, Christoph G. [Bearb.]
Aufrichtig-teutsche Volks-Zeitung: ein nützliches Hand- u. Hausbuch für d. dt. Volk, seine Lehrer u. seine Freunde — 1798 [VD18 90672828]

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Zweiter Band. Sechs und Dreißigstes Stück
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https://doi.org/10.11588/diglit.43231#0687

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565

Zweifel, dienet aber folgende Nachricht

aus der Prag er Ob erpoſtam tszeit-
ung vom 9 October: eg.

„„Aus beiden Gallizien ſind mehrere
Hriefe eingegangen, von denen keiner
_ von dem Eunmarſche ruſſiſcher Trup-

pen das Geringſte me:derz; ja man hat

Reiſende geſprochen, die aus den Ge-
genden hrkamen, durch welche die
durch das niederrheiniſche Departemente
äuſſerſt ſtark. Jünf überzählige Halbbri-

tuſſiſchen Truppen paſſirr ſcyn ſoliten,
und die nichts davon zu ſagen woußcen.
Frankreich.
_ Im Kommando der Armeen gehen die
wichtigsten Veränderungen vor. Es wer-
den an der öſtlichen Grenze Frankreichs
und in den angranzenden Republiken zwei
Hauptarmeen und zwei Nebenarmeen ge-
bildet. Jene beiden ſind die italieniſche
und die Mainzer Armee; dieſe die Armeen
gegen Neapel und die von Holland. Jou-
hert kommandirt die erſte, Jourdan die

zweite, Bernadotte dir dritte und Chame

pionnet (nach andern Brüne ) die vierte.
Die beiden leztern ſind zwar im Grunde

unabhängig, allein die holländiſche iſt doch

einer gewiſſen Oberaufſicht des Obergene-
rals der Mainzer Armee, ſo rie die nea-
politaniſche der Oberaufsicht des Oberge-
nerals der italieniſchen unterworfen. Die
Schweizerarmee wird kein eigenes Trup-
penkorps mehr bilden, sondern theils zur
Mainzer (oder teutſchen), theils zur ita-
lieniſchen Armee gehören. Jede der bei-
den groſen Armeen erhalten Kommendan-

ten der Divisionen des rechten und linken

Flügels, als Kommendanten ſo vieler ein-
zelnen Truppenkorps. Der Obergeneral
von jeder klommandirt in Person das Cen-
trum. –~ DieOrganiſation des beſondern

Kommandos her einzelnen Diviſionen iſt

g

noch nicht bekannk. = Brute ſcheint das

Zutrauen des Directoriums verloren zue
haben, und wird nur eine untergeordnete

Rolle ſpielen, aber dennoch angeſtellt blei-

ben. Er ſcheint bei den neueſten Bege

benheiten in Italien, in Anſehung Cisal-
piniens und Piemonts nicht immer im Sin-
ne der Regierung gehandelt zu habenn.

Seit acht Tagen war'der Truppenmarſch

gaden, die von der Mainzer Armee ge-
nommen ſind, und die unterhalb Mainz
herkommen, marſchirten durch daſſelbe an

den Overchein umvon da durch den Monk

Terrible oder den Kanton Baſel an ihren
weitern Beſtimmungsort abzugehen. Vier
Halbörigaden, die aus Lothringen kamen,
ſchlugen denſelben Weg ein. Dieſe befan-
den ſich noch vor vier bis fünf Wochen
ganz ruhig in ihren Kantonnirungsquarx
tieren im ehemaligen Bretagne, als ſie

auf einmal Befehl zum Aufbruch erhielten.

Auch die Garniſon von Strasburg, die
aus drei Halbbrigaden beſtand, iſt nach
der Schweiz abmarſchirt. Daſfär iſt eins
ſriſchz Halbbrigade , die bisher in Bata-
vien iag, dort eingerückt. Die Kehler -
Garniſon iſt blos durch einige Kompage
nien verſtärki worden; von Schlagung et-
nes Lagers auf dem rechten Rheinufer oder
von Beziehang von Kantonnirungsquar-
tieren in der Gegend von Offenburg, iſt
gar nicht die Rede. ~~ Jm niederrheini-
ſchen Departement ſind bereits wieder
Quartiere für eine Diviſionbeſtellt, die bis-
her in Holland lag und nach Italien zieht..
Die Armee in der Schweiz wird beträchts
lich vermehrt; besonders erhält aber die |
italieniſche. einen. quſſerordentlichen Je
 
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