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DER BAUMEISTER » 1908, DEZEMBER.
Otto Schnartz *f.
Ein jäher Tod be-
endete am 27. Oktober
ds. Js. das arbeitsfreu-
dige Wirken des Archi-
tekten Otto Schnartz
in München.
Das Ableben dieses
auch ausserhalb Mün-
chens vorteilhaft be-
kannten Architekten er-
folgte so plötzlich und
unter so. eigenartigen
Umständen, dass die An-
nahme nicht unberech-
tigt schien, Schnartz sei
freiwillig aus dem Le-
ben geschieden. Diese
Annahme war jedoch
alsbald als eine irrige
zu erkennen. Durch die
von berufener Seite ge-
pflogenen Erhebungen
konnte als Todesur-
sache Kohlenoxydgas-
vergiftung infolge man-
gelhaften Anschlusses eines sog. Pariser Rollofens an die
bestehende Heizeinrichtung einwandfrei festgestellt werden;
— ein bedauerlicher Unglücksfall hat den frühzeitigen Tod des
in weiteren Kreisen einer wohlverdienten Wertschätzung sich
erfreuenden Kollegen herbeigeführt.
Das tragische Ende dieses von rastlosem Streben erfüllten
und zu schönen Hoffnungen berechtigenden Lebens wird
nicht nur von den zahlreichen Freunden, deren Schnartz sich
zu erfreuen hatte, sondern besonders auch von der grossen
Zahl seiner Kollegen, die ihn persönlich kennen oder aus
seinen Werken schätzen lernten, aufrichtig betrauert.
(Siehe Tafel 21,23.)
Otto Schnartz hat gelegentlich der vom Münchener Archi-
tekten- und Ingenieur-Verein in den letzten Jahren mehrfach
veranstalteten Wettbewerbe durch seine Darbietungen wieder-
holt die Aufmerksamkeit weiterer Kreise auf sich gelenkt
und in anerkennenswertem Masse auch an der Durchführung
der Ausstellung München 1908 teilgenommen. In seinen Pro-
jekten und Bauten, von denen wir hier einige Abbildungen bei-
fügen, kommt durchweg ein bemerkenswertes künstlerisches
Empfinden und eine stark ausgeprägte, zielbewusste und kraft-
volle Eigenart zum Ausdruck. Möge die Betrachtung derselben
dazu beitragen, dem Verstorbenen ein treues Andenken zu sichern.
Landhaus in Grünewald, Wernerstrasse 8.
Arch. Hart £ Lesser, Berlin.
Landhaus in Grünewald, Wernerstrasse 8.
Verlag: Georg D. W. Callwey in München. Verantwortlich ■ Hermann Jansen in Berlin W 35. Druck von Kastner & Callwey in München.
DER BAUMEISTER » 1908, DEZEMBER.
Otto Schnartz *f.
Ein jäher Tod be-
endete am 27. Oktober
ds. Js. das arbeitsfreu-
dige Wirken des Archi-
tekten Otto Schnartz
in München.
Das Ableben dieses
auch ausserhalb Mün-
chens vorteilhaft be-
kannten Architekten er-
folgte so plötzlich und
unter so. eigenartigen
Umständen, dass die An-
nahme nicht unberech-
tigt schien, Schnartz sei
freiwillig aus dem Le-
ben geschieden. Diese
Annahme war jedoch
alsbald als eine irrige
zu erkennen. Durch die
von berufener Seite ge-
pflogenen Erhebungen
konnte als Todesur-
sache Kohlenoxydgas-
vergiftung infolge man-
gelhaften Anschlusses eines sog. Pariser Rollofens an die
bestehende Heizeinrichtung einwandfrei festgestellt werden;
— ein bedauerlicher Unglücksfall hat den frühzeitigen Tod des
in weiteren Kreisen einer wohlverdienten Wertschätzung sich
erfreuenden Kollegen herbeigeführt.
Das tragische Ende dieses von rastlosem Streben erfüllten
und zu schönen Hoffnungen berechtigenden Lebens wird
nicht nur von den zahlreichen Freunden, deren Schnartz sich
zu erfreuen hatte, sondern besonders auch von der grossen
Zahl seiner Kollegen, die ihn persönlich kennen oder aus
seinen Werken schätzen lernten, aufrichtig betrauert.
(Siehe Tafel 21,23.)
Otto Schnartz hat gelegentlich der vom Münchener Archi-
tekten- und Ingenieur-Verein in den letzten Jahren mehrfach
veranstalteten Wettbewerbe durch seine Darbietungen wieder-
holt die Aufmerksamkeit weiterer Kreise auf sich gelenkt
und in anerkennenswertem Masse auch an der Durchführung
der Ausstellung München 1908 teilgenommen. In seinen Pro-
jekten und Bauten, von denen wir hier einige Abbildungen bei-
fügen, kommt durchweg ein bemerkenswertes künstlerisches
Empfinden und eine stark ausgeprägte, zielbewusste und kraft-
volle Eigenart zum Ausdruck. Möge die Betrachtung derselben
dazu beitragen, dem Verstorbenen ein treues Andenken zu sichern.
Landhaus in Grünewald, Wernerstrasse 8.
Arch. Hart £ Lesser, Berlin.
Landhaus in Grünewald, Wernerstrasse 8.
Verlag: Georg D. W. Callwey in München. Verantwortlich ■ Hermann Jansen in Berlin W 35. Druck von Kastner & Callwey in München.