Overview
Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Baumeister: das Architektur-Magazin — 7.1909

DOI Artikel:
Schloss Steinach bei Straubing: Architekt: Prof. G. v. Seidl, München
DOI Artikel:
Jansen, Hermann: Neubau Löwenbräu Strassburg i. E.: Architekt Paul Dietze, München
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.52602#0077

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
DER BAUMEISTER . 1909, MÄRZ.

67

Flucht der Aussenwände der oberen Ge-
schosse. Dieser mit Ziegeln abgedeckte
Mauervorsprung umschliesst den unteren
Teil des Aufbaues gleichsam als breit ange-
legte Fussgurte, deren horizontale Begren-
zung auf die Höhenwirkung des Baues von
günstigem Einfluss ist. Auch die Unter-
brechungen der Umfassungswände der
oberen Geschosse durch Loggien tragen
zu der ansprechenden Bild Wirkung wesent-
lich bei. Als ein hauptsächliches dekora-
tives Moment in der von feinem Empfin-
den eingegebenen Gestaltung des Bau-
werkes erweist sich der mit einfachen
Mitteln wirkungsvoll betonte Eingang. Der
Gesamteindruck des Hauses, das in den
unteren Geschossen die Geschäftsräume
für die Berufsgenossenschaft umfasst, in
den oberen Geschossen aber für Wohnun-
gen nutzbar gemacht wurde, ist ein eben-
so ruhiger, wie vornehmer.
Neubau Löwenbräu
Strassburg i. E.
Architekt Paul Dietze, München.


Der von der
Münchner Aktien-
brauerei zum Lö-
wenbräu in Strass-
burg, Gewerbs-
lauben Nr. 47/49,
errichtete statt-
liche Neubau steht
auf dem Grunde
einer Anzahl ehe-
maliger kleinerer
Häuser, welche
zum Abbruch be-
stimmt wurden.
An den Gewerbs-
lauben musste um
die Breite der da-
selbst am alten
Bau befindlichen
Arkaden herein-
gerückt werden.
Der Grundriss bot
insofern Gelegen-

Arch. 0. 0. Kurz, München. Repräsentationsraum.


Tür i. Repräsentationsraum.
heit zu eigenarti-
ger Ausbildung,
als er mit der
grösseren Frontan
den „Gewerbslau-
ben“ liegt, eine
sehrschmaleForm
besitzt und nach
rückwärts mit
einer cinspringen-
den Ecke an den
„Neukirchplatz“,
mit einer weit
vorspringenden
Ecke an den
„Neuen Markt“
heranreicht. Dem-
zufolge ergab sich
sowohl an den Ge-
werbslauben als
auch den beiden
anderen Plätzen je

Arch. O. O. Kurz, München. Entwurf einer Kirche für Hamburg.


ein Bau, und wurde der dazwischen lie-
gende Teil als überbauter Lichthof aus-
gebildet, über welchem in zwei Etagen
ein Verbindungsgang vorgesehen ist.
Die Ansichten sollten einer Grundidee
entsprechend verschiedenartig ausgebil-
det werden. Die Fassade an den Gewerbs-
lauben ist so gedacht, dass der Zugang
für das Gastlokal und die in den Ober-
geschossen befindlichen Wohnungen ge-
trennt ist, der dazwischen liegende Teil
sich jedoch mit grossen Spitzbogen,
welche an die alten Arkaden anklingen
sollen und mit versenkbaren Schau-
fenstern versehen sind, nach der Strasse
öffnet. Durch diese Ausbildung musste
das Lokal allerdings eine entsprechende
Höhe erhalten. Das Erdgeschoss schliesst
darüber mit einem stilisierten Hopfen-
fries ab.
Der 1. Stock teilt sich in vier gleich-
mässige Achsen, welche im 2. und
4. Stock durch Zwischenstellung eines
Erkerausbaues verschoben werden. Um
diese verschiedenen Teilungen in eine
 
Annotationen