DER BAUMEISTER » 1909, MAI ° BEILAGE.
B 91
Hannig geht alsdann zu den Details über, zunächst zu den
Einfriedigungen, an deren Stelle er lieber aus Pflanzen her-
gestellte Einfassungen sehen möchte, weiter dann zu den Grab-
monumenten selbst. In beredten Worten charakterisiert er,
welch’ taktlose Verstösse heute gegen die fundamentalen Ge-
setze der Farbenharmonie und die Lehren von der Schönheit
der Form begangen werden. Was er hier sagt, verdient sehr
wohl allgemeinere Beachtung. Er kennzeichnet treffend den
schroffen Gegensatz zwischen den durch die Hand verstän-
diger Steinmetzen hergestellten Sandsteingebilden aus älterer
Zeit und den Schauergebilden von heute. Der Obelisk, und
noch dazu der polierte, wird als der Inbegriff alles Geschmack-
losen hingestellt. Ich stimme ihm bei, wenn er die Form
eines Denkmals abhängig gemacht wissen will von der Lage
der Grabstelle, deren Tiefe und ihrer Nachbarschaft. Die bunte
Reihe von Gegenbeispielen und Beispielen wirkt anregend
und belehrend. Die gegebenen Typen sind schlagend. Eine
gründliche Behandlung erfährt das Thema vom Bepflanzen
der Grabstellen, das bislang noch nicht literarisch bearbeitet
worden ist. Die umsichtigen Ausführungen lassen erkennen,
dass der Verfasser auf diesem Gebiete besonders zu Hause ist.
Viel für sich hat der Gedanke, dass der Leiter eines modernen
Friedhofs dem Publikum als künstlerischer Beirat zur Seite
stehen solle. Hierdurch könnte viel Unheil hintangehalten
werden. Das nächste Kapitel trägt die Ueberschrift „Bänke
und Kleinwerk“. Auch hier wird heutzutage viel gesündigt.
Was der Verfasser an praktischen Winken nach dieser Richtung
gibt, ist wohl dazu angetan, eine Wandlung der bestehenden
Missstände herbeizuführen. Im letzten Kapitel endlich be-
schäftigt sich Hannig mit den Erfordernissen eines modernen
Geistes, den Urnenhallen und Urnenhäusern. Möge die auf-
gewandte Mühe eine Belohnung finden durch eine möglichst
weite Verbreitung des ansprechenden Buches!
Nürnberg. Dr. Fritz Traugott Schulz.
Der Verband Deutscher Kunstgewerbevereine
hielt am 27-/29. März seinen 19. Delegiertentag unter Vorsitz des Geheimrats
Muthesius-Berlin im Sitzungssaale der Stadtverordneten von Halle a. S. im
Ratskellergebäude ab. Im Auftrag des bayerischen Staatsministeriums be-
grüsste Professor Pfeifer-München die Versammlung, für die grossherzoglich
badische Regierung Direktor Professor Hoffacker-Karlsruhe, im Namen des
grossherzoglich hessischen Staatsministeriums Professor Scharvogel-Darm-
stadt, für die Hansestädte Lübeck und Bremen Direktor Jensen und Direktor
Professor Högg. In Vertretung des Rektors der Universität Halle wies
Geheimrat Professor Dr. Robert darauf hin, dass das technische Können die
Grundlage auch für die theoretische und historische Forschung sei und dass
der Stolz der Arbeit alles adle. Im Namen des Magistrats von Halle lud
Stadtbaurat Zacheriä zur Besichtigung des Bildermuseums und des kunst-
gewerblichen Museums in der sehenswerten Moritzburg ein und verwies auf
die Ausstellung .von Altertümlichkeiten und Abbildungen alter Gebäude von
Halle. Weiter überbrachten Grüsse Professor Dr. Lange-Krefeld im Auf-
trage des Vereins für Kchtfärberei, Dr. Wolf, Dohrn als Vertreter des Deutschen
Werkbundes und Herr Weiss in Vertretung des Verbandes Deutscher Kunst-
gewerbezeichner.
Vertreten waren 39 Vereine mit 60 Stimmen, Den Bericht des Aus-
schusses für Beratung einer Gebührenordnung durch Professor Dr.
Lehnert-Berlin, welcher noch einige Aenderungen des Entwurfs der Eise-
nacher Ordnung vorschlug. In de rBeratung über diesen Gegenstand gab der
Vorsitzende der Meinung Ausdruck, dass es sich zunächst um einen Versuch
handle und man auch noch nicht wisse, ob der Richter die Gebührenordnung
sofort zur Grundlage seiner Entscheidungen nehmen werde, ein Ziel, das
im übrigen anzustreben sei. Baurat Professor Haupt-Hannover beantragte
die Gebührenordnung anzunehmen und, wie der Berichterstatter vorgeschlagen
habe, auf zwei Jahre einzuführen. Gegenüber den Bedenken über die an-
scheinend zu hohen Forderungen wurde auf die aufgestellte Staffel verwiesen
nach welcher sich mit wachsenden Gesamtkosten die Entwurfsgebühren
gleichmässig verringerten. Die Eisenacher Gebührenordnung fand Annahme,
und damit wurde ein lange vorbereitetes verdienstvolles Werk, das dem
engeren Zusammenwirken des Kunsthandwerkers mit dem Künstler und auch
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Berit nWl.5,
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Luitpoldstr. 4. Telef. VI, 17616
Kostenanschläge bereitwilligst und gratis.
Der heutigen Mode oder Geschmacksrichtung entsprechend
Lothringer und Schweizer Muschelkalk
kann ich zu vorteilhaften Bedingungen, roh, gesägt oder
bearbeitet, jederzeit rasch liefern. Ausserdem empfehle:
Savonnieres, Terce, Morley, Euville, Lerouville etc. etc.
Stein-Industrie E. Friedr. Meyer,
Strassburg i. Els. □□□ Tel.-Adr. Steinmeyer.
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OBERCASSEL-DÜSSELDORF
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schloss, Posen. Grossherzogi. Schloss, Neu-Strelitz. Rathaus, Hannover. Dresdener
Bank, Lessingbrücke. Oranienbrücke. Ober-Verwaltungsgericht u. v. a. m.
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