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Baumeister: das Architektur-Magazin — 7.1909

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Seesselberg, Friedrich: [Rezension von: Anton Schroll & Co., "Künstlerische Grabdenkmale" (moderne Architektur und Plastik von Friedhöfen und Kirchen in Oesterreich und Ungarn)]
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https://doi.org/10.11588/diglit.52602#0243

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4 B

DER BAUMEISTER ■> 1908, OKTOBER » BEILAGE.

Bücherbesprechungen.
Anton Schroll & Co., Kunstverlag in Wien, Maximilian-
strasse. „Künstlerische Grabdenkmale“ (moderne Architektur
und Plastik von Friedhöfen und Kirchen in Oesterreich und
Ungarn). Serie 2: 53 photographische Aufnahmen auf
30 Blättern; Serie 3: desgl. 30 Blätter. Kl. Fol.; Preis ä 20 M.
Die Grabsteinkunst ist gegenwärtig — die vortreffliche
heurige Ausstellung im Lichthofe und Garten des Berliner
Kunstmuseums bewies es — gewiss eine der interessantesten
unter den Künsten überhaupt. Denn in keiner (äusser der
Musik) kommt, wie hier, das Pendeln des Zeitalters zwischen
biblisch-konkreter Abgezirkeltheit und philosophisch befreiter
Weltanschauung, zwischen Kirchlichkeit und Religion, zwischen
trocknem Stileklektizismus und wirklicher Geschmackskultur
so stark und lebhaft zum Ausdruck. Aber die Berliner Aus-
stellung förderte doch insofern (wie zuvor auch schon der
„Kirchhof“ auf der Dresdner Kunstgewerbeausstellung), als
da jegliches Veraltete und ideell Minderwertige ganz zurück-
trat gegenüber allem ästhetisch oder religiös Gehobenem.
So müsste das auch in Grabdenkmalsveröffentlichungen
der Fall sein. Solche Werke haben für unsere Kunst- und
Kulturentwickelung nur dann eine pfadweisende oder bildende
Bedeutung, wenn sie das „Vorwärts“ betonen, das Starke
herausheben und die Grabdenkmäler nach Gesichtspunkten
des guten Geschmackes oder des inneren Gehaltes gruppieren.
Wir verlangen von solchen Publikationen heute denn doch
mehr, als dass man den ersten besten Photographen auf
alle möglichen Grabmale loslässt, um sie dann in Lichtdruck
zu geben und die Blätter in einem halbwegs ansprechenden
Umschlag als „künstlerische Grabdenkmäler“ in die Welt zu
setzen. . . Die Denkmäler sind hier nur nach ganz äusser-
lichen Gesichtspunkten gruppiert, sodass der eine Band mehr
den architektonischen Aufbau, der andere mehr das Figurale
betont. Im übrigen blieb bei der Auswahl offensichtlich jede
Kritik ausgeschlossen. In Wirklichkeit hat aber doch gerade
Wien mehrere Architekten, die sich in der Grabmalkunst
immer durch sehr viel Geschmack und tiefe Diktion des
Grabgedankens an sich auszeichneten; auch Ungarn ist nicht
arm an solchen Künstlern. Das kommt hier aber gar nicht
zum Bewusstsein, wenn die wenigen feinen Werke von so viel
wirklichem Kitsch numerisch erdrückt werden. Zahlreiche
Grabsteine von abschreckend hässlicher Silhouettierung und
Beschriftung, plattem Ausdruck, langweiligster akademischer
Fabrikation (Othmar Jordan, E. Grein u. a.), prahlsüchtigem
Theatergepränge (FL Dietrich, Anton Wiehl, v. Myslbeck u. a.)
und billigster Pose überwuchern eine kleine Zahl von Werken,
in denen immerhin lebendige Entwicklungsgedanken und
künstlerische Kultur offenbar werden. Sollte man es gar für
möglich halten, dass heutzutage noch solch wüste Allegori-
sationen, wie die von Joh. Pabst (Taf. 49), komische Figuren
wie Rudolf Schröers im Zeichen eines Eierbechers predigen-
der Pastor (Taf. 33), Wachsfigurenkabinettstücke wie Fritz
Zerritsch’s Denkmal (Taf. 42) der Veröffentlichung würdig
gehalten werden könnten? Wir müssen es uns grundsätzlich
versagen, die wenigen edleren Werke hervorzuheben, da wir
sie ungern in diesen Rahmen gestellt sehen.
Prof. Dr. Friedrich Seesselberg.

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