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Baumeister: das Architektur-Magazin — 7.1909

DOI Artikel:
Jansen, Hermann: Die Baukunst auf der grossen Kunstausstellung zu Berlin 1909
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Gurlitt, Cornelius: Antike Denkmalsäulen in Konstantinopel, [3]
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https://doi.org/10.11588/diglit.52602#0116

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106

DER BAUMEISTER » 1909, JUNI.


Arch. Fr. Seeck, Steglitz. Haus Kaiserallee 67, Friedenau. Eingang Mainauerstrasse.


Arch. Fr. Seeck, Steglitz.

Haus Kaiserallee 67, Friedenau.

der Burghof, die Ost-Nordansicht und das Treppenhaus dürften
selten schönere Lösungen finden.
Von Bernoully ist eine kleine Friedhofanlage, von Bräuning
die architektonische Ausbildung der Weiperitztalsperre von
Lessing der Wettbewerbsentwurf für ein Seemannsheim in Klein-
Machnow, von R. Woernle ein sehr sympathisch vorgetragener
Entwurf für die Umgebung des Ulmer Münsters, von Engler
das Museum für Wiesbaden, von Böhland eine grössere Zahl
dekorativer Malereien noch zu nennen. H. Jansen.

Antike Denkmalsäulen in Konstantinopel.
Von Cornelius Gurlitt.
(Fortsetzung aus Heft 5.)
Torus nenne ich hier den Ansatz (calcaneumj. Daher sind die
einzelnen Steine, die ich Spondylen nannte, IO3/-*' hoch. Die Höhe
der 8 Spondylen beträgt also ungefähr 86s/4', dazu kommt noch der
darüber befindliche Spondyle mit dem Abakus, ferner die Basis und
der Säulenfuss, und vier unter diese gelegte Marmorstufen. Die unterste
von diesen ist 1' 6" hoch, die zweite ebensoviel, die dritte 1 */«, die
vierte ebensoviel.“
Die Aufrechnung stellt zunächst fest,
dass Gyllius hier nicht mit einem 16-
zölligen Fuss mass. (9' 4“ -J- U/2') ergibt
zwar bei 16 zölligem Mass 10' 12" also
1034', während bei 12 zölligem Mass es
10' 19" also einen Zoll mehr als IO3/*'
ergibt. Aber bei einem 12zölligen er-
gibt (9' 4" 4- U/2') =10' 10" X 8 = 86-
8" also ungefähr 862/a Fuss (statt 863/<'),
wogegen der 16zöllige Fuss ergibt: (9'
4"4- U/2') = 10' 12" 8 = 86".
Bestimmend für meine Rekonstruktion
waren die für Gyllius noch messbaren
Unterteile der Säule. Sie lassen sich
heute nicht mehr untersuchen, da sie teils
in der Erde stecken, teils durch einen
breiten, den Bau stützenden neuen Sockel
ummantelt sind. Hinzu konnte ich noch
nehmen eine malerische Darstellung der
Säule in einem Bande von Aquarellen
aus dem kgl. Kupferstichkabinet zu Dres-
den, die der sächsische Maler Daniel
Bretschneider um 1560 herstellte. Beide
Quellen werden durch die noch heute
sichtbaren Teile der Säule in ihrer
Richtigkeit bestätigt, wenn auch auf die-
ser Zeichnung sich die Säule nach oben
zu stärker verjüngt als dies nach dem
Bestände richtig sein kann. Es liegt hier
also ein Zeichenfehler Bretschneiders vor.
Der Säulenstuhl misst nach Gyllius 1134
Fuss Breite. Das entspricht 3,62 m. Zeich-
net man darüber nach dem Kanon eine
toskanische Basis und weiterhin die
erste von Gyllius auf IO3/*' = 3,31 m hohe
angegebene Trommel mit ihrem 1 */« -
46 cm hohen Kranz, so hat man die
Gründmasse der Säule. Die Photographie


Arch. Fr. Seeck, Steglitz.

Wohnhaus Kaiserallee 67, Friedenau-Berlin. (Siebe Tafel 68 und B Seite 97.)
 
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