DOI Artikel:
Geschäftshaus der Posenschen Landesgenossenschaft, Posen: Arch. Hartmann & Schlenzig - Berlin
DOI Heft:Vom Reichsgericht
DOI Seite / Zitierlink:https://doi.org/10.11588/diglit.52602#0326
DER BAUMEISTER • 1909, MAI ■ BEILAGE.
B 87
ist vom Lokal direkt und von der Strasse vermittelst einer
Freitreppe zugänglich, welche im Ausgleich der Höhen-
unterschiede der Bauanlage als ein wirksames Architektur-
motiv benutzt ist.
Die äussere Architektur lässt überall, im ganzen, in den
Baumassen und in den Gliederungen und Details das Be-
streben nach Uebereinstimmung des Wesens mit der Erschei-
nung erkennen, auch den Gedanken, dass in dieser Provinz
der Kampf ums Deutschtum in der Arbeit des Beamten, wie
des Freierwerbenden zum Ausdruck kommt und das frische
Lebenselement ausmacht; dass in diesem Bau, der einer
Hauptvertreterin der deutschen Bestrebungen gehört, man-
cher Gedanke Fassung und Form gewinnt, der für die Idee
des Deutschtums von entscheidendem Wert ist.
Die freie Lage des Gebäudes wiesen auf Anwendung
grossen und architektonischen Masstabes hin: Die Pilaster-
teilungen der Giebel sind in bruchrauh abgesprengten Bossen-
quadern durchgeführt, die unteren Geschosse haben stark
bossierte, bruchrauhe Sandsteinverblendung, Gebäudeecken
und Fensteröffnungen haben Einfassungen in Sandstein, da-
zwischen sind die Flächen in den Obergeschossen mit
hydraulischem Mörtel nachgeputzt.
Ein grosser Teil der äusseren Wandflächen, insbesondere
die der Eisenbahn und zugleich Wetterseite zugekehrten,
sind mit Testalin behandelt, um gegen die auf dieser Seite
stärker auftretenden Einwirkungen der Witterung und des
Lokomotivenqualmes Ausgleich und Schutz zu geben. Da
dieses ausgezeichnete Steinschutzmittel die Eigenschaft hat,
den Stein bezw. den Putz wasserundurchlässig zu machen,
ohne seinen ursprünglichen Ton und Farbe zu verändern, so
konnte diese Behandlung sich ohne Bedenken nur auf die
zumeist gefährdete Fassadenseite und auf besondere Teile
der anderen Fassaden beschränken. Auch die naturroten
Dachflächen sind mit Erfolg mit dem gleichen Mittel be-
handelt.
Die Baukosten belaufen sich ohne Architektenhonorar auf
ca. 650000,00 Mk.
Beteiligte Firmen: Erd-, Maurer- und Zimmerarbeiten L.
Sichert, Posen. Steinmetzarbeiten C. Schilling, Berlin. Dachdecker-
und Klempnerarbeiten W. Pein, Neusalz. Kupferarbeiten P. Thom,
Berlin. Tischlerarbeiten Bendix Söhne, Posen und Hader, Posen.
Stuckarbeiten Wagner & Comp., Posen. Malerarbeiten Seliger, Posen,
Rehfeldt, Posen. Heizungsanlagen C. Kelling, Berlin. Be- und Ent-
wässerung C. Weidlich, Posen. Schmiede- und Schlosserarbeiten
Lindner, Posen, J. Hein, Posen. Beleuchtungskörper Schäffer <6 Walcker,
Berlin, Oskar Fritz, Berlin, Becker, Berlin. Kühlanlagen Denecke &
Comp., Berlin. Innere Ausstattung des Bierrestaurants Otto Erdmann
jun., Berlin. Innere Ausstattung des Weinrestaurants M. Kimbel, Breslau.
Die Modelle zu den Bildhauerarbeiten an Portal und Erker
stammen von Bildhauer Hermann Hosäus, Berlin-Grunewald.
Die örtliche Bauleitung unter Oberleitung der Architekten
Hartmann & Schlenzig, Berlin-Wilmersdorf, lag in den Hän-
den des Bauführers Otto Walter.
Der Bau wurde begonnen im Mai 1907. Die Bankräume
wurden im August 1908 von der Genossenschaft bezogen,
die feierliche Einweihung des Hauses fand am 16. Oktober
1908 statt. Die eigentliche Bauausführung beanspruchte
U/s Jahre.
Vom Reichsgericht.
Unterlassene Sicherheitsabsteifungen bei einem Umbau verpflichten
nicht zum Schadenersatz, wenn die Notwendigkeit der Abstei-
fungen nicht erkennbar war.
(Nachdruck verboten.)
Ein Kaufmann B. in Diedenhofen hatte von dem Archi-
tekten G. daselbst an dem von ihm gemieteten Hause bau-
liche Veränderungen vornehmen lassen. Hierbei wurde das
benachbarte Haus des Güterexpedienten S. erheblich be-
schädigt. Diese Beschädigungen sind darauf zurückzuführen,
dass ein über dem Ladeneingang des S.sehen Hauses ange-
brachter scheitrechter Bogen verfehlt und nicht tragfähig
genug angelegt worden war und bei dem Umbau des Nach-
barhauses nicht dementsprechendeAbsteifungen vorgenommen
wurden, weil dieser verfehlt angelegte Bogen durch ein
Firmenschild verdeckt worden war. S. klagt nun gegen den
RIPOLIN
B. L. T.-Hochglanzfarbe
Serie 200 für Cement
„ 300 „ Badewannen
„ 500 „ Mattfarbe
„ 1600 „ Radiatoren
— : in ca. 100 Nuancen. -
RI PO LIN, die anerkannt beste Farbe für
== Innen- und Aussenanstriche -
anwendbar auf Holz, Metall und Wand.
Aktien-Gesellschaft „LE RI PO LIN“
Amsterdam — Paris — London.
Generalvertretung für die süddeutschen Gebiete:
Alfons Kober, München V, Müllerstrasse 27. Telephon 212.
Schreibmaschinen - Arbeiten
und Vervielfältigungen, Stenogramme.
Spezialität: Baugewerbliche Abschriften.
Dora Kessler, Berlin Lisa Kessler, /
Flensburgerstr. 191. Tel. II. 4924. Joachimsthalerstr. 411.
<Fd)i ii Ku m (Sfreti fc kneew.
Direkte Einführung in Das Entwerfen
nach Olethobe ijittenkofer.
Rusbilbung non Architekten, ITIeiftern,
Bauzeichnern.
Programm gratis.
Anerkannt bester, hydraulischer
Türschliesser
Kostenlose
Probe I
Mehrjähr.
Garantie!
Feinste
Referenzen!
Max Glöss, Dresden
Pirnaische Strasse 15.
Elektrotechnische Anstalt
nnd Türschliesser - Fabrik
Telephon Amt I, 2468.
ET Papier=Modelle1
b^^^üly in jedem fflassfab für Hoch» und Tieibau. «5
□ Gebäube=Fassaben = öelänbe = Brücken □
Interieurs unb inbustrielle Anlagen aller Rrt für Russtellngs-
unb Bauzwecke. Kostenanschläge nach 3eichnungen.
MFRrhpr £ Tn Benin w 35 Unzerbrechlich
1 iuLllul vl uU« Polsdamersir. 27II. leicht und billig
■KHHUnffimSHSESMI Tel. 9980 IHMMMIMHi
: UilepsdorferWerkB
u. Tonwaren-Fabrik A.-ß.
. .Vielfach pf?j
rsdorf,. Kreis Sorau N.-L.
Eisenbahn Hansdorf-PriobusL
empfehlen -.
Parkett= tx. Stabböden
■ ■ Bohnerarbeiten ■ ■
Ausführung sämtlicher Bohner-Arbeiten für Private, Geschäfte. Bauten, Be"
herden. — Abziehen resp. Abhobeln alter Böden, heiss wachsen und bohnern. —
Grösstes Geschäft dieser Branche am Ort. — Liefern und Verlegen alter und
neuer Böden, auch in Asphalt. — Verdoppelungsböden, auf alle Böden aufzu-
:: legen. — Fussboden-Pappe zum Belegen stets am Lager. ::
P. Elbinger, CharIo11enburg-Ber!in-W., Uhlandstrasse 183.
-- Telephon-Anschluss: Amt Charlottenburg Nr. 1251. -
Zweites Geschäft: Iieipziger-Parquettfhsshodenfabrlk,
Wilhelm Schulze, I<eipzis, Kantstr. 17. Telephon 9110.
B 87
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