DER BAUMEISTER « 1908, DEZEMBER.
29
licher Typus für ein architektonisch gut durchgeführtes Hotel
mittlerer Grösse und gehört in Darmstadt durch seine schlichte,
liebevolle und künstlerisch sehr intime Durcharbeitung zu dem
Besten, was die letzten Jahre erstehen liessen. Gerade auf dem
Marmorbrunnen im Lichthof.
Gebiete des
Hotelwesens
sind die Kon-
traste der
aufgewende-
ten Mittel
und der in
den Bauten
aussen wie
innen an
künstlerisch
erreichten
Wirkungen
so starke,
dass man
sich jeder
tüchtigen
Leistung zu-
mal bei ihrer
grossen Sel-
tenheit nur
freuen kann.
Die Bau-
kosten be-
liefen sich
ohne Mobi-
liar und
Grund-
stück auf
380 000 Mark, was einem Einheitspreise von 23,60 Mark für
das cbm umbauten Raumes entspricht.
Das Urheberrecht an Werken der Baukunst.
Von Albert Osterrieth, Berlin. (Fortsetzung aus Heft 1.)
Eine besondere Bedeutung spielt hierbei der Stil eines
Werkes. Nur ausnahmsweise wird heute ein Architekt in der
Lage sein, ein Werk zu schaffen, das nicht einen der histori-
Hotel Hess. Zunftstube.
Blick in den Hauptrestaurationssaal mit der Wandgalerie von Kurt Krempin.
sehen Baustile an sich trägt oder Berührungspunkte mit
stilistischen Eigenarten mitlebender Architekten hat. Der Stil
liefert dem Architekten zweierlei, die dem freien Formen-
schatz angehörigen — ursprünglich alle einmal schutzfähig
gewesenen - Formen und ferner die Gesamtheit abstrakter
Begriffe, die aus den den Stil begründenden Werken ab-
geleitet werden und, zu einer logischen Gesetzmässigkeit
bearbeitet, das Charakteristische eines Stiles ausmachen.
Abstrakte Motive, wie z. B. das zerfliessende Akanthusblatt
des Rokoko oder die dorische Säulenordnung, und die einem
Stil anhaftende Gesetzmässigkeit kann selbstverständlich jeder
Architekt frei verwenden, ohne dass diese Verwendung allein
einen Schutz für ihn begründet. Was er aber aus eigener
Wandbrunnen im Bürgerkeller.
29
licher Typus für ein architektonisch gut durchgeführtes Hotel
mittlerer Grösse und gehört in Darmstadt durch seine schlichte,
liebevolle und künstlerisch sehr intime Durcharbeitung zu dem
Besten, was die letzten Jahre erstehen liessen. Gerade auf dem
Marmorbrunnen im Lichthof.
Gebiete des
Hotelwesens
sind die Kon-
traste der
aufgewende-
ten Mittel
und der in
den Bauten
aussen wie
innen an
künstlerisch
erreichten
Wirkungen
so starke,
dass man
sich jeder
tüchtigen
Leistung zu-
mal bei ihrer
grossen Sel-
tenheit nur
freuen kann.
Die Bau-
kosten be-
liefen sich
ohne Mobi-
liar und
Grund-
stück auf
380 000 Mark, was einem Einheitspreise von 23,60 Mark für
das cbm umbauten Raumes entspricht.
Das Urheberrecht an Werken der Baukunst.
Von Albert Osterrieth, Berlin. (Fortsetzung aus Heft 1.)
Eine besondere Bedeutung spielt hierbei der Stil eines
Werkes. Nur ausnahmsweise wird heute ein Architekt in der
Lage sein, ein Werk zu schaffen, das nicht einen der histori-
Hotel Hess. Zunftstube.
Blick in den Hauptrestaurationssaal mit der Wandgalerie von Kurt Krempin.
sehen Baustile an sich trägt oder Berührungspunkte mit
stilistischen Eigenarten mitlebender Architekten hat. Der Stil
liefert dem Architekten zweierlei, die dem freien Formen-
schatz angehörigen — ursprünglich alle einmal schutzfähig
gewesenen - Formen und ferner die Gesamtheit abstrakter
Begriffe, die aus den den Stil begründenden Werken ab-
geleitet werden und, zu einer logischen Gesetzmässigkeit
bearbeitet, das Charakteristische eines Stiles ausmachen.
Abstrakte Motive, wie z. B. das zerfliessende Akanthusblatt
des Rokoko oder die dorische Säulenordnung, und die einem
Stil anhaftende Gesetzmässigkeit kann selbstverständlich jeder
Architekt frei verwenden, ohne dass diese Verwendung allein
einen Schutz für ihn begründet. Was er aber aus eigener
Wandbrunnen im Bürgerkeller.