31 Saalfeld.
Köditz. Langenschade.
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gehört ihren (wenigen) Profilirungen nach der Anfangszeit des 16. Jahrhunderts an. Die
Fenster der Südseite (Ä), nämlich eines am Chor und zwei am Langhaus, sind spät-
gothisch, einfache Kleeblattbögen (A) und können etwa mit einer Bauthätigkcit in Folge
des Besitz wechseis von 1432 zusammenhängen. Die Westseite hat keine Oeffnung.
1640 wurde die Kirche (nebst einem Theil des Dorfes) von Kaiserlichen und Schweden
beschossen und 1682 wiederhergestellt (Jahreszahl an der Stütze der Westempore).
Von daher rühren die flache Holzdecke im Langhaus, die Holz-Emporen und Kirch-
stühle mit etwas kindlicher Schnitzerei und Malerei und die unbedeutende Erscheinung
des Ganzen her. — Brückner a. a. 0. — Grobe a. a. 0.
Kanzel, im Renaissance-Stil, klein, auf einem achteckigen Pfeiler, in fünf
Seiten des Achtecks vortretend; an den Ecken dorische Säulen; die Flächen mit
facettirten Rundbögen, darin die vier Evangelisten in Malerei.
Tauf gesteil, inschriftlich von 1711, achteckig, mit Halbkugel-Becken. Holz.
— Brückner a. a. 0., falsch: 1720.
Figur auf der Nord-Empore, aus dem Ende des 17. Jahrhunderts, grotesk. Holz.
Malereien am Triumphbogen, Christus, Gott Vater und Sprüche in Verzierungen,
aus dem Ende des 17. Jahrhunderts, misslungen und auch verdorben.
Altargemälde, an der Ostwand, dreiflügelig, spätgothisch. Im Mittelflügel
steht Maria mit dem Jesuskind zwischen den heiligen Laurentius und Florian; an
den Innenseiten der Seitenflügel Philippus, bezw. Jacobus. Die gut gewesene Malerei
ist übermalt, besonders in dem Gold. (Da der Altar dicht an die Wand seit langer
Zeit festgenagelt ist, sind die Malereien der Aussenseiten nicht sichtbar, auch ver-
muthlich verdorben.)
Kirchhof, an der Nordseite, ummauert.
[Grabhügel in der Nähe von Köditz, 1842 geöffnet; Funde zum Theil nach
Meiningen gekommen. — Brückner a. a. 0.]
Langenschade, 7,1 km nordwestlich von Saalfeld; 1071 Schada, mit eigener
Pfarrei, welche von Richza dem Hanno, von diesem 1074 (Scathaha) der Saatfelder
Abtei überwiesen wurde. Der Ort stand unter der Schutzvogtei der Grafen von
Orlamünde, seit 1279 unter der der Abtei. — B r ü c k n e r, Landeskunde II, S. 672. —
Koch in Thüring. Vereins-Zeitschr. N. F. IV, S. 269. — Pf. Krause, Nachr. zur Gesch. der Pfarrei
Langenschade, Handschrift im dortigen Kirchen-Archiv, 1750. — Saalfelder Wochenhl. 1803, S. 73. —
Yoit, Herzogth. Sachsen-Meiningen, S. 330.
Kirche, gewöhnlich für uralt erklärt. Der zweigeschossige Westthurm könnte
in seinem unteren Mauerwerk in das 13. Jahrhundert zurückgehen; von Kunstformen
enthält die Kirche keine über das 15. Jahrhundert reichende. Aus spätgothischer
Zeit stammt die westliche, spitzbogige Eingangs-Thür mit etwas Stabwerk in den
Köditz. Langenschade.
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gehört ihren (wenigen) Profilirungen nach der Anfangszeit des 16. Jahrhunderts an. Die
Fenster der Südseite (Ä), nämlich eines am Chor und zwei am Langhaus, sind spät-
gothisch, einfache Kleeblattbögen (A) und können etwa mit einer Bauthätigkcit in Folge
des Besitz wechseis von 1432 zusammenhängen. Die Westseite hat keine Oeffnung.
1640 wurde die Kirche (nebst einem Theil des Dorfes) von Kaiserlichen und Schweden
beschossen und 1682 wiederhergestellt (Jahreszahl an der Stütze der Westempore).
Von daher rühren die flache Holzdecke im Langhaus, die Holz-Emporen und Kirch-
stühle mit etwas kindlicher Schnitzerei und Malerei und die unbedeutende Erscheinung
des Ganzen her. — Brückner a. a. 0. — Grobe a. a. 0.
Kanzel, im Renaissance-Stil, klein, auf einem achteckigen Pfeiler, in fünf
Seiten des Achtecks vortretend; an den Ecken dorische Säulen; die Flächen mit
facettirten Rundbögen, darin die vier Evangelisten in Malerei.
Tauf gesteil, inschriftlich von 1711, achteckig, mit Halbkugel-Becken. Holz.
— Brückner a. a. 0., falsch: 1720.
Figur auf der Nord-Empore, aus dem Ende des 17. Jahrhunderts, grotesk. Holz.
Malereien am Triumphbogen, Christus, Gott Vater und Sprüche in Verzierungen,
aus dem Ende des 17. Jahrhunderts, misslungen und auch verdorben.
Altargemälde, an der Ostwand, dreiflügelig, spätgothisch. Im Mittelflügel
steht Maria mit dem Jesuskind zwischen den heiligen Laurentius und Florian; an
den Innenseiten der Seitenflügel Philippus, bezw. Jacobus. Die gut gewesene Malerei
ist übermalt, besonders in dem Gold. (Da der Altar dicht an die Wand seit langer
Zeit festgenagelt ist, sind die Malereien der Aussenseiten nicht sichtbar, auch ver-
muthlich verdorben.)
Kirchhof, an der Nordseite, ummauert.
[Grabhügel in der Nähe von Köditz, 1842 geöffnet; Funde zum Theil nach
Meiningen gekommen. — Brückner a. a. 0.]
Langenschade, 7,1 km nordwestlich von Saalfeld; 1071 Schada, mit eigener
Pfarrei, welche von Richza dem Hanno, von diesem 1074 (Scathaha) der Saatfelder
Abtei überwiesen wurde. Der Ort stand unter der Schutzvogtei der Grafen von
Orlamünde, seit 1279 unter der der Abtei. — B r ü c k n e r, Landeskunde II, S. 672. —
Koch in Thüring. Vereins-Zeitschr. N. F. IV, S. 269. — Pf. Krause, Nachr. zur Gesch. der Pfarrei
Langenschade, Handschrift im dortigen Kirchen-Archiv, 1750. — Saalfelder Wochenhl. 1803, S. 73. —
Yoit, Herzogth. Sachsen-Meiningen, S. 330.
Kirche, gewöhnlich für uralt erklärt. Der zweigeschossige Westthurm könnte
in seinem unteren Mauerwerk in das 13. Jahrhundert zurückgehen; von Kunstformen
enthält die Kirche keine über das 15. Jahrhundert reichende. Aus spätgothischer
Zeit stammt die westliche, spitzbogige Eingangs-Thür mit etwas Stabwerk in den