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Voss, Georg [Hrsg.]; Lehfeldt, Paul [Bearb.]
Bau- und Kunstdenkmäler Thüringens (Band 4): Herzogthum Sachsen-Meiningen: Kreis Saalfeld ; Amtsgerichtsbezirke Saalfeld, Kranichfeld, Camburg, Gräfenthal und Pössneck — Jena, 1892

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https://doi.org/10.11588/diglit.19413#0061

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43 Saal l eid.

Röblitz. Rödelwitz.

43

Kirchhof. Mauer, laut Jahreszahlen am Eingangsthor: 15 hl (1571) gebaut,
1165 renovirt, kreisförmig, etwa 3 m hoch.

Grabsteine und eiserne Grabkreuze (Ä), an die südliche Mauer des
Kirchhofes angelehnt, aus der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts; die ersteren mit den
üblichen Inschrift-Tafeln, Verzierungen und Sinnbildern, die letzteren zum Theil von
gefälligen Formen, indem die Tafel von Rankenwerk mit Endblättern und schwebenden
Engeln dazwischen umgeben wird.

Wohnhaus von Herrn Eckardt, ehemals Edelhof mit älterer Thorfahrt. Nebon
dem grossen, einfachen Rundbogen-Thor: p\ befindet sich links der flachbogige Eingang, an
dessen Steinen die Jahreszahl: 1744; die Pfeiler haben Capitelle, die Bögen Schlusssteino,
von denen der des Einganges die Buchstaben: I. K (Just Kämmerer) trägt. Ein Schild
mit denselben Buchstaben ist an der Innenseite der Mauer eingelassen.

Rödelwitz, ganz von altenburgischem Gebiet umschlossen, 26,8 km nordöstlich
von Saatfeld; 1194 Rodelewitz, gehörte den Grafen von Orlamünde, seit 1414 zur
Linie Orlamünde-Lauenstein (Schauenforst). — Brückner, Landeskunde II, S. 80(5. —
Kirchengall. v. Altena. II, S. 82. — Michels en, in Thüring. Vereins-Zeitschr. IV, S. 247 f. — Voi t,
Herzogth. Sachsen-Meiningen, S. 353.

Kirche, ein einfaches Rechteck, mit einigen älteren Resten. Aus der Zeit
des Uebergangstiles vom Anfang des 13. Jahrhunderts rührt der auf Wandpfeilern
mit einfach gegliederten Kämpfern ruhende, schwach spitzbogige Triumphbogen her;
aus spätestgothischer Zeit, um 1500, das ursprünglich spitzbogige, später rundbogig
erweiterte Fenster an der Ostseite, die Spitzbogen-Thür: A in der Mitte der Süd-
seite, dann die zwei Spitzbogen-Fenster: A östlich davon. (Erst 1533 geschieht der
Kirche Erwähnung.) Das Uebrige ist, laut Inschrift über dem Triumphbogen: ER-
BAUET (also nicht auf die ganze Kirche zu beziehen) IM IAHREN 1694—1701;
bezw. spätere Erneuerung, zuletzt 1880. Von daher die flache Holzdecke im Innern,
die rechteckige, durch eine Aussentreppe zugängliche Emporenthür der Südseite
(Nord- und Westseite haben keine Oeffnungen) und das Dachthürmchen. — Brückner
a. a. 0. — Burkhardt, Sachs. Kirchenvisitation, S. 133.

Altartisch, gothisch, mit einer durch Kehlung vortretenden Platte; an der
Rückseite eine reckteckige Reliquien-Oeffnung. Sandstein.

Tauf st ein, Renaissance. Auf rundem, kurzem Säulenschaft ruht das Becken,
unten rund, oben im Innern halbkugelig, aussen durch Absätze in das Achteck über-
geführt. Daran der Spruch aus Marcus 15, v. 16: Wer da glaubet etc. Sandstein.

Kanzel, aus dem 18. Jahrhundert, auf einer Säule, in sechs Seiten des Acht-
ecks, mit Ecksäulen. Holz. Daran:

Figur, um 1500 gefertigt, Maria mit dem Kind auf der Mondsichel stehend,
von gedrungenen Körperformen, handwerklich. Holz, die Farben erneut, bezw.
lackirt. 55 cm hoch (A).
 
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