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Voss, Georg [Hrsg.]; Lehfeldt, Paul [Bearb.]
Bau- und Kunstdenkmäler Thüringens (Band 4): Herzogthum Sachsen-Meiningen: Kreis Saalfeld ; Amtsgerichtsbezirke Saalfeld, Kranichfeld, Camburg, Gräfenthal und Pössneck — Jena, 1892

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https://doi.org/10.11588/diglit.19413#0221

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43 Camburg.

KöCKENITZSCH. LiEISLAU.

181

KÖCkenitzSCh, 9 km ostnordöstlich von Camburg, slavisclien Ursprungs; 1483
Kokonitz. — Brückner II, S. 734. — Hölzer, S. 260. - Voit, S. 338.

Kirche, bis auf den dreiseitigen Chorschluss nicht bemerkenswerth. —
Brückner a. a. 0.

Kanzel, in hübscher, freier, deutscher Eenaissance, im Grundriss: KJ, auf
stark ausladendem Fussgesims. Auf diesem ruht zunächst ein Untertheil der Kanzel,
welcher an den Ecken fünfseitig vortretende Postamente mit Beschlag-Verzierung, an
den Flächen vorstehende Knöpfchen und Quader-Nachahmung hat. Darauf der Haupt-
theil. Hier sind an den Ecken Pilaster, im Schaft mit Rundbogen-Nischen: n ver-
sehen, und über den toscanischen Capitellen durch Rundbögen verbunden, welche
sonach an den Flächen Rundbogen-Blenden entstehen lassen. Die Bogen-Umrahmung
ist mit Knöpfchen geziert, die ziemlich hohen übrig bleibenden Zwickel darüber mit
Beschlag-Mustern. Vor die Eckpilaster treten freigearbeitete Säulen vor, welche,
auf den erwähnten unteren Postamenten ruhend und im Schaft candelaberartig ge-
schweift, mit den toscanisirenden Capitellen eigcnthümlicher Weise nicht an das obere
Gebälk stossen, sondern noch einen Aufsatz in Zapfenform haben, hinter dem an der
Ecke des Kanzelkörpers eine Muschel die Vermittelung bildet. Das obere Abschluss-
Gebälk besteht nur aus einem Fries, der an den Flächen wiederum Beschlag-Ver-
zierung, an den Ecken kurze Candelabersäulchen zeigt, und darüber aus einem stark
ausladenden, dreigliedrigen Gesims. Holz (Ä).

Glocken. 1) 1615 von Hans Müller in Naumburg. — 2) 1883.

Kirchhof.

Grabstein in der Kirchhof-Mauer, Ritter zwischen 4 Wappen; Umschrift bis
auf: 1519 unleserlich.

Hofthor, von: 17.97; Rundbogen-Durchfahrt, daneben Rechteck-Durchgang.
Im Besitz des Herrn Schmied Kunze:

G r ab stein-Aufsatz, trauernde Figur, knieend, mit gefalteten Händen (Ä).

LeislaU, 4 km nordöstlich von Camburg; 1190 Lizenlow, 1385 Lisslau. —
Brückner H, S. 741. — Hölzer, S. 178.

Kirche, zwarl706 restaurirt, aber in ihrer spätromanischen Anlage erhalten;
im Osten der Rest des runden Chorschlusses, welcher höher als jetzt war, wie das
Fehlen des Gesimses und der zu grosse Unterschied zwischen dem nach aussen sicht-
bar werdenden, verbauten Chorbogen und dem jetzigen Dach-Anfang bezeugt. Die
Chorbogen-Pfeiler haben Capitelle, von denen das rechte reich profilirt ist, das linke
nur aus Schmiege und Platte besteht. Das Chor-Quadrat, auf dem sich der Thurm
 
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