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Voss, Georg [Hrsg.]; Lehfeldt, Paul [Bearb.]
Bau- und Kunstdenkmäler Thüringens (Band 4): Herzogthum Sachsen-Meiningen: Kreis Saalfeld ; Amtsgerichtsbezirke Saalfeld, Kranichfeld, Camburg, Gräfenthal und Pössneck — Jena, 1892

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https://doi.org/10.11588/diglit.19413#0152

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Schlosskulm. Unterpreilipp. Unterwellenborn. Saalfeld. 126

SchlOSSkulm, 6,8 km nordöstlich von Saalfeld. Ehemaliges Jagdschloss
der saalfelder Aebte, 1536 herrschaftlicher Besitz, 1661 in Privathände gekommen,
noch 1673 vorhanden, jetzt ganz zerstört. Zwei Kellergewölbe, zum Besitz des Herrn
Bernh. Kämmer gehörig, werden für Reste des Schlosses gehalten. — Brückner,
Landeskunde II, S. 663. — Schulth. Klemm, Mittheil. — Voit, Herzogthum Sachsen-Meiningen,
S. 331. — Wagner, Fürstenthum Saalfeld, S. 104.

Unterpreilipp, 5,2 km nordnordwestlich von Saalfeld; 1074 alterum Prilop
(mit Oberpreilipp erwähnt, s. d.). Die Vogtei wurde 1297 von den Grafen von Orla-
münde an die saalfelder Abtei gegeben, die Lehnshoheit 1385 von den Grafen von
Schwarzburg. — Brückner, Landeskunde II, S. 661.

Wohnhaus Nr. 18, von Herrn Pfeifer. Thorfahrt, laut Inschrift-Tafel
im linken Zwickel von: 1601, ein grosser Rundbogen: (~\, wohlerhalten mit Diamant-
quadern, welche auch an den Pfeilern vortreten, und mit einer Console als Schluss-
steiu. Im rechten Zwickel ebenfalls eine Schrift-Tafel.

Unterwellenborn, 6,1 km östlich von Saalfeld, 1125 Wellinginborn (= Willings
Born), gehörte im 14. Jahrhundert den Grafen von Schwarzburg als Lehn von Meissen,
später dem Hause Sachsen unmittelbar. — Brückner, Landeskunde II, S. 666. — Koch,
in Thüring. Vereins-Zeitschr. N. F. IV, Anm. 1; nach Schult es, Cohurg-saalf. Landesgesch., S. 8. —
Voit, Herzogth. Sachsen-Meiningen, S. 333.

Kirche (Ä). Der quadratische Chor, welcher den Thurm trägt, ist aus dem
Ende des 12. Jahrhunderts, wohl erhalten in Mauern und Gewölben. Eckpfeiler, deren
Capitelle eine Schuppen-Verzierung bezw. verschiedenartiges Blattwerk haben (Ä),
tragen die rechteckig profilirten Schildbögen und das mit Wulstrippen gebildete Kreuz-
gewölbe. An der Ostseite innen ein rechteckiger Sacramentschrein. Der Triumph-
bogen ist rechteckig profilirt. Ebenso rührt von jener ältesten Bauzeit das Mauer-
werk des ersten Obergeschosses am Thurm her, welches oben mit einem Sägefries
endet. In einer spätestgothischen Bauperiode von 1509 (Tafel, bezüglich auf die
Erweiterung der Kirche, s. S. 130) wurden die Fenster im Chor vergrössert, das östliche
aussen etwas schweifbogig: f). Ferner ward damals das Langhaus angebaut, nach
Norden weit stärker vorspringend als nach Süden, ebenso eine Sacristei nördlich vom
Thurm (als solche noch an dem in der Nordwand erhaltenen Ausguss-Becken
kenntlich), welche jetzt als Bahrenhaus dient, und das zweite, achteckige Thurm-Ober-
 
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