131 Saalfeld.
Unterwirbach. Volkmannsdorf.
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Südostseite, ferner am Thurm auf der Westseite die Spitzbogen-Thür und je ein spitz-
bogiges Fenster in den beiden Geschossen darüber, sowie ein solches an der Südseite
im ersten Obergeschosse. Das Uebrige ist Umbau von 1700—1703 (Jahreszahl über
der Rundbogenthür an der Südseite des Thurmes zur Empore), bezw. Restauration
von 1797 und 1847, so die Erhöhung der Mauern, die tonneuförmige Holzdecke über
Chor und Langhaus, die Thüren und Fenster, welche rundbogige, flachbogige und
rechteckige Ueberdeckungen zeigen, und der viereckige Thurm-Aufsatz von Holz .mit
Schweifkuppel. — Brückner a. a. 0. — Grobe a. a. 0., S. 166.
Kanzel, fünf Seiten des Achtecks, darüber Säulen an den Ecken, rechteckige
Blenden mit Ohren an den Flächen. Holz.
Kelch. Auf drei Feldern des Sechspassfusses (O ) gravirte Ortsnamen, ein Wappen
und: H.I.A.V.K. (v. Kirchbach'?) 1746. Am Knauf sitzen Würfelchen mit:
I.E.S.U.S. Silber, vergoldet.
Hostienbüchse, rund, mit Z. W. (Watzdorf oder Wieblitz?) 1667. Zinn.
Glocken. 1) von Rud. Mayer in Rudolstadt. Namen. — 2) und 3) neu.
Ehemaliger Edelhof, wohl erst der Familie von Wirbach, dann vielen anderen
gehörig, so seit dem 14. Jahrhundert denen von Hof, kam dann an die von Synder-
stedt, 1628 an die von Watzdorf, heimgefallen, an die von Thüna, durch Subhastation
1688 an die von Wieblitz, Engelschall, 1745 durch Kauf an Herrn von Kirchbach,
1801 an den Kammerrath Bergmann, 1813 an Wolfram und gehört jetzt Frau Grosse.
Das Hauptgebäude, aus der Mitte des 18. Jahrhunderts stammend (wo die Engel-
schall den Besitz hatten), ist einfach, nur etwas verziert. Die Thür ist eingefasst
von zwei canellirten Säulen, auf deren (zugleich als Zwischengesims das Haus um-
ziehendem) Gebälk ein Dreieck-Giebel im Felde ein Wappen und an den Seiten
Knabenfiguren enthält; übrigens wenig hervorragend. —- Brückner a. a. 0. u. Grobe
a. a. 0. mit anderen Jahreszahlen der Besitzänderungen.
Volkmannsdorf, 9,5 km südwestlich von Saalfeld, gehörte den Grafen von Orla-
münde-Lauenstein, 1414 (Folckmanssdorff) bei der Theilung zur Herrschaft Gräfen-
thal-Lichtentanne geschlagen. — Brückner, Landeskunde II, S. 653. — Voit, Sachsen-
Meiningen, S. 330.
Kirche, klein, ein einfaches Rechteck, mit flacher Holzdecke. An der Süd-
seite befindet sich nach Westen zu noch ein kleines, frühgothisches Spitzbogen-
Fenster: A (1. Hälfte des 13. Jahrhunderts); in der Mitte eine spätgothische Spitz-
bogenthür: A (Ende des 15. Jahrhunderts) mit kehlprofilirtem Stabwerk der Einfassung.
Darüber, etwas nach rechts ein Rechteck-Fenster aus unserem Jahrhundert; weiterhin
nach Osten aber bekunden die rechteckige Lichtspalte und an der Ostecke der An-
satz eines [einst nach Süden zu laufenden] Bogens, dass hier Reste eines Bautheiles
vom 13. Jahrhundert stehen geblieben sind [dessen vormalige Gestalt sich jedoch
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Unterwirbach. Volkmannsdorf.
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Südostseite, ferner am Thurm auf der Westseite die Spitzbogen-Thür und je ein spitz-
bogiges Fenster in den beiden Geschossen darüber, sowie ein solches an der Südseite
im ersten Obergeschosse. Das Uebrige ist Umbau von 1700—1703 (Jahreszahl über
der Rundbogenthür an der Südseite des Thurmes zur Empore), bezw. Restauration
von 1797 und 1847, so die Erhöhung der Mauern, die tonneuförmige Holzdecke über
Chor und Langhaus, die Thüren und Fenster, welche rundbogige, flachbogige und
rechteckige Ueberdeckungen zeigen, und der viereckige Thurm-Aufsatz von Holz .mit
Schweifkuppel. — Brückner a. a. 0. — Grobe a. a. 0., S. 166.
Kanzel, fünf Seiten des Achtecks, darüber Säulen an den Ecken, rechteckige
Blenden mit Ohren an den Flächen. Holz.
Kelch. Auf drei Feldern des Sechspassfusses (O ) gravirte Ortsnamen, ein Wappen
und: H.I.A.V.K. (v. Kirchbach'?) 1746. Am Knauf sitzen Würfelchen mit:
I.E.S.U.S. Silber, vergoldet.
Hostienbüchse, rund, mit Z. W. (Watzdorf oder Wieblitz?) 1667. Zinn.
Glocken. 1) von Rud. Mayer in Rudolstadt. Namen. — 2) und 3) neu.
Ehemaliger Edelhof, wohl erst der Familie von Wirbach, dann vielen anderen
gehörig, so seit dem 14. Jahrhundert denen von Hof, kam dann an die von Synder-
stedt, 1628 an die von Watzdorf, heimgefallen, an die von Thüna, durch Subhastation
1688 an die von Wieblitz, Engelschall, 1745 durch Kauf an Herrn von Kirchbach,
1801 an den Kammerrath Bergmann, 1813 an Wolfram und gehört jetzt Frau Grosse.
Das Hauptgebäude, aus der Mitte des 18. Jahrhunderts stammend (wo die Engel-
schall den Besitz hatten), ist einfach, nur etwas verziert. Die Thür ist eingefasst
von zwei canellirten Säulen, auf deren (zugleich als Zwischengesims das Haus um-
ziehendem) Gebälk ein Dreieck-Giebel im Felde ein Wappen und an den Seiten
Knabenfiguren enthält; übrigens wenig hervorragend. —- Brückner a. a. 0. u. Grobe
a. a. 0. mit anderen Jahreszahlen der Besitzänderungen.
Volkmannsdorf, 9,5 km südwestlich von Saalfeld, gehörte den Grafen von Orla-
münde-Lauenstein, 1414 (Folckmanssdorff) bei der Theilung zur Herrschaft Gräfen-
thal-Lichtentanne geschlagen. — Brückner, Landeskunde II, S. 653. — Voit, Sachsen-
Meiningen, S. 330.
Kirche, klein, ein einfaches Rechteck, mit flacher Holzdecke. An der Süd-
seite befindet sich nach Westen zu noch ein kleines, frühgothisches Spitzbogen-
Fenster: A (1. Hälfte des 13. Jahrhunderts); in der Mitte eine spätgothische Spitz-
bogenthür: A (Ende des 15. Jahrhunderts) mit kehlprofilirtem Stabwerk der Einfassung.
Darüber, etwas nach rechts ein Rechteck-Fenster aus unserem Jahrhundert; weiterhin
nach Osten aber bekunden die rechteckige Lichtspalte und an der Ostecke der An-
satz eines [einst nach Süden zu laufenden] Bogens, dass hier Reste eines Bautheiles
vom 13. Jahrhundert stehen geblieben sind [dessen vormalige Gestalt sich jedoch
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