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https://doi.org/10.11588/diglit.19413#0237
194
Rodameuschel.
Camburg. 56
Rodameuschel, 2 km südlich von Camburg, slavischcn Ursprungs; 1194 Rode-
misl, 1334 Rothenmützcl. — Brückner II, S. 724. - Hölzer, S. 269.
Kirche, romanischer Anlage, wovon der Halbkreis-Schluss und sein jetzt ver-
mauertes Südfenster, sowie der hohe Chorbogen übrig sind. Das Chor-Rechteck ist
später in das Langhaus verbaut, auf seinem Mitteltheil der Thurm (Ä). Das Lang-
haus ist dreischiffig. — Brückner a. a. 0. — Voit, S. 345.
Kirchstühle an der Nord- und Süd-Seite am Anfang des Mittelschiffs und
neben dem Kanzelbau, barock, mit Holzgittern und Consolen-Gesimsen. Der an der
Südseite hat eine gemalte Decke: in der Mitte die Dreifaltigkeit, eingefasst von
eigcnthümlichen Ornamenten. Auch die Holz-Rückwand hat Malerei: derbe Frucht-
und Ranken-Muster mit Vögeln darin. Ueber dem nördlichen ist in Emporenhöhe
der Herrschafts-Stuhl. Ihn fassen Figurenhermen ein, welche, mit Voluten auf
den Köpfen, ein Triglyphen-Gebälk (Ä) tragen.
Kanzel, einfach, mit urnenartigen Säulen, auf denen ein Gebälk ruht und mit
Laubsträngen an verschiedenen Stellen. Ueber dem Schalldeckel schwebt eine halbe
Sonne. Holz.
Altar-Platte, von Stein.
Wappen derer von Weidenbach (Ä).
2 Altarleuehtor. Zinn.
Taufschale, Beckenschläger-Arbeit des 17. Jahrhunderts, mit Verkündigung,
doppelter Buchstaben - Reihe ringsum, kleinen Verzierungen und Lammbildern auf
dem Rande (.4).
2 Kannen. Zinn.
Kelch, spätgothisch. Der Fuss besteht aus vier schmalen Pässen zwischen vier
grösseren Blättern. Am Knauf Würfelchen, deren einer mit einer schlechten Engels-
Figur, der andere mit einer Blume verziert ist (die anderen glatt). Am Schaft
darunter läuft eine Vierpass(£3)-Verzierung herum. Kupfer, vergoldet (A).
Altargemälde, von: -7677, dreiflügelig. Im Mittelflügel Darstellung des Abend-
mahls in lebhaft bewegten Figurengruppen, mit Betonung des Beiwerks. Im Hinter-
grunde bemerkt man in einem Nebenzimmer die Fusswaschung. Das Gemälde zeigt
italienischen Einfiuss, gute Behandlung der Köpfe und Gewänder und der Farbe.
Es ist oben und unten von einem Streifen mit Malerei eingefasst, auf dem in den
Ecken in Runden die Evangelisten in Brustbildern, oben in der Mitte das Brustbild
Pauli in einem gemalten Rundbogen; zwischen diesen drei Brustbildern stehen zwei
hübsch gezeichnete, lebhaft bewegte Engel mit Schalmeien. Unten in der Mitte in
gemalter Umrahmung Bibeltext und Jahreszahl (A). — An den Flügeln sind auf den
Innenseiten je drei durch Goldleisten getrennte Gemälde übereinander angebracht.
Links oben das Oelbergsgebet und im Hintergrunde die Gefangennahme; in der Mitte
das Verhör; unten die Geisselung und im Hintergrunde die Verspottung. Rechts oben
die Kreuztragung mit Veronika; in der Mitte die Kreuzigung; unten die Grablegung.
Alle diese Passions-Bilder haben einen schön gedämpften Ton, besonders die Grab-
legung ist stimmungsvoll (Ä). An den Aussenseiten der Flügel sind die ganzen
Figuren von Petrus und Paulus, als Bronze-Statuen in steinernen Nischen gedacht,
von trefflicher Technik (Ä).
Glocke. E.N.H.A.V.E.1664 (Ä).
Rodameuschel.
Camburg. 56
Rodameuschel, 2 km südlich von Camburg, slavischcn Ursprungs; 1194 Rode-
misl, 1334 Rothenmützcl. — Brückner II, S. 724. - Hölzer, S. 269.
Kirche, romanischer Anlage, wovon der Halbkreis-Schluss und sein jetzt ver-
mauertes Südfenster, sowie der hohe Chorbogen übrig sind. Das Chor-Rechteck ist
später in das Langhaus verbaut, auf seinem Mitteltheil der Thurm (Ä). Das Lang-
haus ist dreischiffig. — Brückner a. a. 0. — Voit, S. 345.
Kirchstühle an der Nord- und Süd-Seite am Anfang des Mittelschiffs und
neben dem Kanzelbau, barock, mit Holzgittern und Consolen-Gesimsen. Der an der
Südseite hat eine gemalte Decke: in der Mitte die Dreifaltigkeit, eingefasst von
eigcnthümlichen Ornamenten. Auch die Holz-Rückwand hat Malerei: derbe Frucht-
und Ranken-Muster mit Vögeln darin. Ueber dem nördlichen ist in Emporenhöhe
der Herrschafts-Stuhl. Ihn fassen Figurenhermen ein, welche, mit Voluten auf
den Köpfen, ein Triglyphen-Gebälk (Ä) tragen.
Kanzel, einfach, mit urnenartigen Säulen, auf denen ein Gebälk ruht und mit
Laubsträngen an verschiedenen Stellen. Ueber dem Schalldeckel schwebt eine halbe
Sonne. Holz.
Altar-Platte, von Stein.
Wappen derer von Weidenbach (Ä).
2 Altarleuehtor. Zinn.
Taufschale, Beckenschläger-Arbeit des 17. Jahrhunderts, mit Verkündigung,
doppelter Buchstaben - Reihe ringsum, kleinen Verzierungen und Lammbildern auf
dem Rande (.4).
2 Kannen. Zinn.
Kelch, spätgothisch. Der Fuss besteht aus vier schmalen Pässen zwischen vier
grösseren Blättern. Am Knauf Würfelchen, deren einer mit einer schlechten Engels-
Figur, der andere mit einer Blume verziert ist (die anderen glatt). Am Schaft
darunter läuft eine Vierpass(£3)-Verzierung herum. Kupfer, vergoldet (A).
Altargemälde, von: -7677, dreiflügelig. Im Mittelflügel Darstellung des Abend-
mahls in lebhaft bewegten Figurengruppen, mit Betonung des Beiwerks. Im Hinter-
grunde bemerkt man in einem Nebenzimmer die Fusswaschung. Das Gemälde zeigt
italienischen Einfiuss, gute Behandlung der Köpfe und Gewänder und der Farbe.
Es ist oben und unten von einem Streifen mit Malerei eingefasst, auf dem in den
Ecken in Runden die Evangelisten in Brustbildern, oben in der Mitte das Brustbild
Pauli in einem gemalten Rundbogen; zwischen diesen drei Brustbildern stehen zwei
hübsch gezeichnete, lebhaft bewegte Engel mit Schalmeien. Unten in der Mitte in
gemalter Umrahmung Bibeltext und Jahreszahl (A). — An den Flügeln sind auf den
Innenseiten je drei durch Goldleisten getrennte Gemälde übereinander angebracht.
Links oben das Oelbergsgebet und im Hintergrunde die Gefangennahme; in der Mitte
das Verhör; unten die Geisselung und im Hintergrunde die Verspottung. Rechts oben
die Kreuztragung mit Veronika; in der Mitte die Kreuzigung; unten die Grablegung.
Alle diese Passions-Bilder haben einen schön gedämpften Ton, besonders die Grab-
legung ist stimmungsvoll (Ä). An den Aussenseiten der Flügel sind die ganzen
Figuren von Petrus und Paulus, als Bronze-Statuen in steinernen Nischen gedacht,
von trefflicher Technik (Ä).
Glocke. E.N.H.A.V.E.1664 (Ä).