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Voss, Georg [Hrsg.]; Lehfeldt, Paul [Bearb.]
Bau- und Kunstdenkmäler Thüringens (Band 4): Herzogthum Sachsen-Meiningen: Kreis Saalfeld ; Amtsgerichtsbezirke Saalfeld, Kranichfeld, Camburg, Gräfenthal und Pössneck — Jena, 1892

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https://doi.org/10.11588/diglit.19413#0164

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137 Saalfeld.

Weissen. Wickersdorf. Wittmannsgereuth.

137

sind diese Räume nicht eigentlich dumpf. Die Gänge liegen in verschiedenen Höhen,
die oberen, weiteren Räume werden zu landschaftlichen Zwecken benutzt. Kunst-
formen, welche über die Entstehungszeit Auskunft geben können, finden sich nicht;
nur eine Verbindungsthür zeigt in der Ueberdeckung das Profil: \ v\ und bezeugt
somit für die hauptsächliche Zeit dieser Anlagen die Spätgothik, was auch der ganzen
Art und Technik nicht widerspricht, trotzdem man gern geneigt sein möchte, solche
abweichenden Felsbauten einer sehr frühen Zeit zuzuweisen. (In einem der Gänge
soll der Sage nach der letzte Abt der saalfelder Benedictinerabtei, Georg von Thüna,
t 1527, begraben worden sein.)

In einer kleinen Sammlung von Fundstücken, im Besitz des Herrn Krüger, be-
findet sich u. A. eine kleine Reliefplatte von gebranntem Thon, mit dem durch
Schriftband gekennzeichneten Brustbild des „Davit" innerhalb eines spätgothischen
Schweif bogens.

[Die Burgkapelle, 1500 und 1521 erwähnt, war den Heiligen Maria, Philippus
und Jakobus geweiht. — Würdtwein, Dioeces. S. 104. 200. 201.]

Brückner, Landeskunde I, S. 31; II, S. 675. — Grobe, Wagner's Chronik, S. 236. —
Kirchengall. v. Altenb. II, S. 119. — Lehns-Akten im herzogl. Staatsminist, zu Meiningen. — Mittheil,
d. Kahl. Ver. 1871, S. 194. — Schultes, Coburg-saalfeld. Landesgesch. II, S. 152. — v. Thüna,
in Thüring. Vereins-Zeitschr. N. F. V, S. 117. — Voit, Herzogthum Sachsen-Meiningen, S. 333. —
Wagner, Fürstenthum Saalfeld, S. 111.

Wickersdorf, 10,3 km südwestlich von Saalfeld; 1454 erwähnt als Wüstung bei
der hohen Eiche, dann Vorwerk, 1659 Rittergut des Herrn von Könitz zu Eyba als
Lehn der Pappenheim zu Gräfenthal, wonach das Geschlecht von Könitz von seinem
Stammsitz hierher gezogen und hier ausgestorben ist. Nach mehrfachem Besitz-
wechsel in Privathänden ist es neuerdings herzogliches Domänengut geworden. Als
einziger Rest aus älterer Zeit befindet sich an der Eingangsthür des (Shits-Hauses
ein Wappen der Z. v. G., darüber eine grössere Tafel mit Doppelwappen : J . A . S . v. K
und A.C.v.S mit der Jahreszahl: 174?,. — Brückner, Landeskunde II, S. 652. —
Wagner, Fürstenthum Saalfeld, S. 113.

Wittmannsgereuth, 6,5 km südwestlich von Saalfeld; 1337 Sitz eines adligen
Geschlechtes von Wicmansgerute, welches noch 1372 erwähnt ward, während später
die von Beulwitz den Ort besasseu, den sie 1455 (1470?) von der saalfelder
Benedictinerabtei zu Lehn nahmen. Durch Vertrag von 1466 erhielt diese die Erb-
gerichte, das Haus Sachsen die Halsgerichte. — Brückner, Landeskunde II, S. 654 f. —
Grobe, Wagner's Chronik, S. 169. 199. — Voit, Herzogthum Sachsen-Meiningen, S. 328. —
Wagner, Fürstenthum Saalfeld, S. 99.
 
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