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Schmiedefeld. Spechtsbbunn.
Gräfenthal. 42
Kelch um 1500. Sechspass-Fuss: Q, mit geschlagenen Pässen als Kandmuster.
Am Knauf vortretende Würfel mit: tlj>eft>0; dazwischen gravirte Maasswerke. Am
Schaft darüber: mam, darunter: t>tlf. Silber, vergoldet, mit dem Zeichen: H;
17 V2 cm hoch. Der Ablauf des Fusses ist oben bei einer Reparatur etwas verkürzt.
Glocken neu. — Neben den hängenden Glocken steht eine Glocke ohne
Inschrift, aus dem 16. Jahrhundert, stark verrostet; 45 cm Durchmesser.
Spechtsbrunn, 8,8 (6) km südwestlich von Gräfenthal; 1414 Spexborn. —
Brückner, Landeskunde II, S. 587. — Langguth in Gräfenthal, Photographie (A). — Voit,
Sachsen-Meiningen, S. 308.
Kirche, ehedem Filial von Grossneundorf, 1746 gebaut. Chor und Langhaus
bilden ein Rechteck von 18,5 m Länge und 9,5 m Breite. Um die Langseiten und
die Westseite ziehen sich Emporen in zwei Geschossen mit hängenden Schnitzbrettern;
die Pfosten des unteren Geschosses sind durchweg als korinthische Pilaster gebildet, also
etwas schmuckvoller als in den übrigen Kirchen der Gegend, wie überhaupt das Innere,
jetzt weiss gestrichen, mit dem Gelb der Capitelle und der Brüstungs-Umrahmungen
an den Emporen, mit durchbrochen geschnitzten Gittern an den nördlich (vielmehr
nordwestlich bei der ungenauen Orientirung der Kirche) und südlich stehenden, ge-
schlossenen Kirchbänken, mit einer Holzdecke in Nachahmung eines Spiegelgewölbes
(deren Spiegelfeld bläulich mit gelben Umrahmungs-Linien), mit vielen rechteckigen,
regelmässig angeordneten (grösseren unten, kleineren in die Decke eingeschnittenen)
Fenstern recht hell, sauber und freundlich aussieht. Westthür ebenfalls rechteckig.
Das Aeussere der Kirche schmucklos; an der Westseite Vorbau zur Empore; Dach-
reiter an der Westseite, viereckig, oben in das Achteck übergehend und mit Schweif-
kuppel versehen. — Brückner a. a. 0. — Langguth, Photographie.
Tauf-Engel aus der Zeit um 1750, auf den ausgestreckten Händen ein Brett
(für die Taufschale) haltend, auf dem Kopf das Lesepult, recht wohl erhalten, auch
in den bunten Farben seiner Flügel, aber ungeschickt in Holz geschnitzt.
Kanzelbau hinter dem Altar, aus gleicher Zeit, von Joh. Michael Eichhorn
zu Hasenthal 1779 gemalt (Inschrift an der Kanzel). Unterbau: eine WTand, ein-
gefasst von zwei korinthischen Säulen. Oberbau: Kanzel, im Grundriss: KJ, mit
gemalten Figuren Christi und der Evangelisten und mit geschnitzten Blumensträngen
an den Kanten; oberer Kanzel-Eingang korbbogig: r—~\; einfassende, auf hohen Posta-
menten ruhende Säulen mit Composit-Capitellen, ihrerseits eingefasst von durchbrochen
geschnitzten Brettern; oberes Gebälk verkröpft über den Säulen und als Schall-
deckel: \J vortretend, der ein geschnitztes Bekrönungs-Brett hat. Darauf ein frei-
gearbeiteter Rundbogen-Giebel, welcher auf dem Scheitel das Strahlen-Dreieck trägt.
Alles Holz in üblicher Auffassung, leidlich in der Schnitzerei, untergeordnet in der
sehr bunten Bemalung. Seitlich ist die hinaufführende Kanzeltreppe mit durchbrochen
geschnittener Wange (von ganz guter Zeichnung) wiederum neuerdings geweisst.
Glocken von 1840.
Schmiedefeld. Spechtsbbunn.
Gräfenthal. 42
Kelch um 1500. Sechspass-Fuss: Q, mit geschlagenen Pässen als Kandmuster.
Am Knauf vortretende Würfel mit: tlj>eft>0; dazwischen gravirte Maasswerke. Am
Schaft darüber: mam, darunter: t>tlf. Silber, vergoldet, mit dem Zeichen: H;
17 V2 cm hoch. Der Ablauf des Fusses ist oben bei einer Reparatur etwas verkürzt.
Glocken neu. — Neben den hängenden Glocken steht eine Glocke ohne
Inschrift, aus dem 16. Jahrhundert, stark verrostet; 45 cm Durchmesser.
Spechtsbrunn, 8,8 (6) km südwestlich von Gräfenthal; 1414 Spexborn. —
Brückner, Landeskunde II, S. 587. — Langguth in Gräfenthal, Photographie (A). — Voit,
Sachsen-Meiningen, S. 308.
Kirche, ehedem Filial von Grossneundorf, 1746 gebaut. Chor und Langhaus
bilden ein Rechteck von 18,5 m Länge und 9,5 m Breite. Um die Langseiten und
die Westseite ziehen sich Emporen in zwei Geschossen mit hängenden Schnitzbrettern;
die Pfosten des unteren Geschosses sind durchweg als korinthische Pilaster gebildet, also
etwas schmuckvoller als in den übrigen Kirchen der Gegend, wie überhaupt das Innere,
jetzt weiss gestrichen, mit dem Gelb der Capitelle und der Brüstungs-Umrahmungen
an den Emporen, mit durchbrochen geschnitzten Gittern an den nördlich (vielmehr
nordwestlich bei der ungenauen Orientirung der Kirche) und südlich stehenden, ge-
schlossenen Kirchbänken, mit einer Holzdecke in Nachahmung eines Spiegelgewölbes
(deren Spiegelfeld bläulich mit gelben Umrahmungs-Linien), mit vielen rechteckigen,
regelmässig angeordneten (grösseren unten, kleineren in die Decke eingeschnittenen)
Fenstern recht hell, sauber und freundlich aussieht. Westthür ebenfalls rechteckig.
Das Aeussere der Kirche schmucklos; an der Westseite Vorbau zur Empore; Dach-
reiter an der Westseite, viereckig, oben in das Achteck übergehend und mit Schweif-
kuppel versehen. — Brückner a. a. 0. — Langguth, Photographie.
Tauf-Engel aus der Zeit um 1750, auf den ausgestreckten Händen ein Brett
(für die Taufschale) haltend, auf dem Kopf das Lesepult, recht wohl erhalten, auch
in den bunten Farben seiner Flügel, aber ungeschickt in Holz geschnitzt.
Kanzelbau hinter dem Altar, aus gleicher Zeit, von Joh. Michael Eichhorn
zu Hasenthal 1779 gemalt (Inschrift an der Kanzel). Unterbau: eine WTand, ein-
gefasst von zwei korinthischen Säulen. Oberbau: Kanzel, im Grundriss: KJ, mit
gemalten Figuren Christi und der Evangelisten und mit geschnitzten Blumensträngen
an den Kanten; oberer Kanzel-Eingang korbbogig: r—~\; einfassende, auf hohen Posta-
menten ruhende Säulen mit Composit-Capitellen, ihrerseits eingefasst von durchbrochen
geschnitzten Brettern; oberes Gebälk verkröpft über den Säulen und als Schall-
deckel: \J vortretend, der ein geschnitztes Bekrönungs-Brett hat. Darauf ein frei-
gearbeiteter Rundbogen-Giebel, welcher auf dem Scheitel das Strahlen-Dreieck trägt.
Alles Holz in üblicher Auffassung, leidlich in der Schnitzerei, untergeordnet in der
sehr bunten Bemalung. Seitlich ist die hinaufführende Kanzeltreppe mit durchbrochen
geschnittener Wange (von ganz guter Zeichnung) wiederum neuerdings geweisst.
Glocken von 1840.