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Schlaga. Schmiedebach.
Gräfenthal. 38
und der Thür keine Oeffnungen). Zwei kleine, rechteckige, aber bessere, von Stein
eingefasste Fenster sind jetzt in die Westwand eingebrochen. Auf den Chor folgt
statt des massiven Thurmes gleich ein Zeltdach und darauf ein schmales, viereckiges,
beschiefertes Geschoss mit Tabernakel-Aufsatz (ohne die gewöhnliche Schweifkuppel
dazwischen), dann eine kleine Schweifkuppel, welche in einer übermässigen Spitze
von wunderlichem (ungefähr gestreckt-vasenförmigem) Umriss' mit schlankem Heini
darauf, schliesslich doch ziemlich hoch geführt ist. — Brückner a. a. 0.
Taufgestell, wohl von 1570 (wie die Taufschale), aber schwer zu bestimmen
wegen der primitiven Herstellung. Es ist rund, im Umriss: r. Holz, braun ge-
strichen, der Schaftring weiss; 75 cm hoch. c—
Kanzel (soll nach Vollendung des Baues vor den südlichen Triumphbogen-
Pfeiler gesetzt werden), aus der Mitte des 17. Jahrhunderts, im Renaissance-Stil, auf
einem Mittelpfosten, achteckig; ein Fusstheil hat an den Ecken Triglyphen, an den
Flächen aufgelegtes Schnitzwerk und ein Zahnschnitt-Gesims, der Haupttheil hat an
den Ecken Stäbe, an den Flächen Blenden mit Bibelsprüchen in Umrahmung: Y~; der
Obertheil ist wie der Fusstheil gestaltet, nur durch Engelsköpfchen bereichert (hier
ein aufgelegtes Schnitzwerk: H.N.Z.). Holz, braun mit Weiss gestrichen.
3 Figuren von einem Altarwerk, um 1510, die Heiligen Georg, Barbara und
Petrus [Schlüssel fehlt], ganz gut, besonders die männlichen Figuren in den Köpfen,
der Georg auch in der Haltung, welche bei den anderen steif, wie die Gewandung
kleinlich behandelt ist.
Taufschale, von: K.K, H.B. 1510 laut Inschrift unter dem Boden, rund,
einfach [zwei Henkel abgebrochen]. Zinn (Giesserzeichen: Zweig mit 3 Eicheln unter:
N. 0 und die saalfelder Fische zwischen: S.S).
Glocken. 1) 1743 von J. Feer zu Rudolstadt, mit Namen. 46 cm Durch-
messer. — 2) Sehr hübsch. Inschrift am oberen Rande: anno. oomtni. tmleeimo.
cccc. ppppt>it (1447). fyam mere. Jedes Wort ist durch eine zierliche Glocke getrennt.
Darunter ein sehr feiner Fries von Kleeblattbögen: A, mit bereits runden Bögen
und Blättern an den Nasen. 43 cm Durchmesser.
Schmiedebach, 16,1 (13) km ostsüdöstlich von Gräfenthal; 1072 Sinedebach
(Smedebach), ein Grenzort der Besitzungen Richza's, später kölnisch (s. Einleitung),
1414 Schmidebach, orlamündisch, Filial von Lichtentanne. — Brückner, Landeskunde II,
S. 579. — Kiese wetter in Thüring. Vereins-Zeitsch., 1879, S. 145. — Schultes, S.-Coburg-Saalfeld.
Landesgesch. II, Urkdb., S. 4. — Voit, Sachsen-Meiningen, S. 305.
Kirche. Die Anlage des 8 m langen, 7,1 m breiten Chores ist spätgothisch,
der in Lichtentanne entsprechend, vom Grundriss : mit ebensolchem, aus der Wand
wachsendem Kreuzgewölbe, desgleichen Triumphbogen und aussen einfachen Strebe-
pfeilern mit Pultdächern ; Umgestaltung 1656 (diese Jahreszahl nebst H.S. an der Ost-
seite des südlichen Strebepfeilers): Anlage oder Ausbau des dem Chor gleich breiten,
Schlaga. Schmiedebach.
Gräfenthal. 38
und der Thür keine Oeffnungen). Zwei kleine, rechteckige, aber bessere, von Stein
eingefasste Fenster sind jetzt in die Westwand eingebrochen. Auf den Chor folgt
statt des massiven Thurmes gleich ein Zeltdach und darauf ein schmales, viereckiges,
beschiefertes Geschoss mit Tabernakel-Aufsatz (ohne die gewöhnliche Schweifkuppel
dazwischen), dann eine kleine Schweifkuppel, welche in einer übermässigen Spitze
von wunderlichem (ungefähr gestreckt-vasenförmigem) Umriss' mit schlankem Heini
darauf, schliesslich doch ziemlich hoch geführt ist. — Brückner a. a. 0.
Taufgestell, wohl von 1570 (wie die Taufschale), aber schwer zu bestimmen
wegen der primitiven Herstellung. Es ist rund, im Umriss: r. Holz, braun ge-
strichen, der Schaftring weiss; 75 cm hoch. c—
Kanzel (soll nach Vollendung des Baues vor den südlichen Triumphbogen-
Pfeiler gesetzt werden), aus der Mitte des 17. Jahrhunderts, im Renaissance-Stil, auf
einem Mittelpfosten, achteckig; ein Fusstheil hat an den Ecken Triglyphen, an den
Flächen aufgelegtes Schnitzwerk und ein Zahnschnitt-Gesims, der Haupttheil hat an
den Ecken Stäbe, an den Flächen Blenden mit Bibelsprüchen in Umrahmung: Y~; der
Obertheil ist wie der Fusstheil gestaltet, nur durch Engelsköpfchen bereichert (hier
ein aufgelegtes Schnitzwerk: H.N.Z.). Holz, braun mit Weiss gestrichen.
3 Figuren von einem Altarwerk, um 1510, die Heiligen Georg, Barbara und
Petrus [Schlüssel fehlt], ganz gut, besonders die männlichen Figuren in den Köpfen,
der Georg auch in der Haltung, welche bei den anderen steif, wie die Gewandung
kleinlich behandelt ist.
Taufschale, von: K.K, H.B. 1510 laut Inschrift unter dem Boden, rund,
einfach [zwei Henkel abgebrochen]. Zinn (Giesserzeichen: Zweig mit 3 Eicheln unter:
N. 0 und die saalfelder Fische zwischen: S.S).
Glocken. 1) 1743 von J. Feer zu Rudolstadt, mit Namen. 46 cm Durch-
messer. — 2) Sehr hübsch. Inschrift am oberen Rande: anno. oomtni. tmleeimo.
cccc. ppppt>it (1447). fyam mere. Jedes Wort ist durch eine zierliche Glocke getrennt.
Darunter ein sehr feiner Fries von Kleeblattbögen: A, mit bereits runden Bögen
und Blättern an den Nasen. 43 cm Durchmesser.
Schmiedebach, 16,1 (13) km ostsüdöstlich von Gräfenthal; 1072 Sinedebach
(Smedebach), ein Grenzort der Besitzungen Richza's, später kölnisch (s. Einleitung),
1414 Schmidebach, orlamündisch, Filial von Lichtentanne. — Brückner, Landeskunde II,
S. 579. — Kiese wetter in Thüring. Vereins-Zeitsch., 1879, S. 145. — Schultes, S.-Coburg-Saalfeld.
Landesgesch. II, Urkdb., S. 4. — Voit, Sachsen-Meiningen, S. 305.
Kirche. Die Anlage des 8 m langen, 7,1 m breiten Chores ist spätgothisch,
der in Lichtentanne entsprechend, vom Grundriss : mit ebensolchem, aus der Wand
wachsendem Kreuzgewölbe, desgleichen Triumphbogen und aussen einfachen Strebe-
pfeilern mit Pultdächern ; Umgestaltung 1656 (diese Jahreszahl nebst H.S. an der Ost-
seite des südlichen Strebepfeilers): Anlage oder Ausbau des dem Chor gleich breiten,