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Die Form: Zeitschrift für gestaltende Arbeit — 3.1928

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Riezler, Walter: Plastik, Naturstoff und Handwerk
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https://doi.org/10.11588/diglit.13709#0018

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KOPF MIT HAND

Majolika. 30 cm hoch, Kurt Schwerdtfeger, Stettin

PLASTIK, NATURSTOFF UND HANDWERK

Die in allen Zeilen ungebrochener kul-
tureller Lebenskraft selbstverständliche
enge Bindung der „freien" Kunst an das
Handwerk, d. h. an die stilbildenden Gege-
benheiten von Material und Arbeitsvorgang
hat sich im Laufe des 19. Jahrhunderts all-
mählich immer mehr gelockert. In der
Malerei blieb schließlich nur mehr die Öl-
malerei, diese allerdings in einer sehr siche-
ren Tradition, handwerklich gefestigt; vom
Fresko machte man viele und schöne Worte,
die vielleicht nur ein einziges Mal, mit den

Neapler Fresken von Hans von Marees in die
Tat umgesetzt wurden, und experimentierte
daneben mit Tempera und ähnlichen Tech-
niken, wobei wohl stilistisch manches ge-
lang, was der Ölfarbe nicht zugänglich war,
aber es blieben vereinzelte Versuche ohne
Sicherheit der technischen Grundlage, so
daß schon heute viele dieser Bilder zu ver-
fallen beginnen. In der Plastik aber gab
es bald nur mehr das Modellieren, und ob
der Gips dann in Bronze oder in Stein über-
setzt wurde, das hatte im Grunde nur mein-

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