Frau Friedrich will sich eine Eismaschine kau-
fen; wer gibt ihr einen guten Rat? Auf die ge-
sprächige Tanle will sie nicht mehr hören; was
früher gut war, dürfte heute überholt sein. Ihr
Händler Franz wird sie gut beraten, immerhin,
seine Auswahl ist beschränkt. Schließlich kann
sie irgendeine Markenware kaufen, die ordent-
lichen Ausfall verbürgt. Auf alle Fälle: es ist
nicht ganz leicht, das Gute schnell zu fassen. Ein
Blick nach Amerika. Wie erleichtert man es da
drüben den so verwöhnten Frauen! Wir wissen,
daß das Heil nicht immer von USA kommt, aber
in Dingen der zivilisatorischen Lebenserleichte-
rungen können wir schon einiges lernen. Drüben
gibt es große und anerkannte Institute, auf deren
Prüfstempel sich die Hausfrau verlassen kann.
Natürlich braucht sie nicht auf ihre besonderen
Wünsche zu verzichten; welches Erzeugnis von den
gestempelten sie auch wählt, sie weiß: alle sind
brauchbar. Diese Prüfinstitute habe ich mir an-
gesehen und will das bedeutendste: Good House-
keeping, ein wenig beschreiben:
In einer großen Anzahl eigener Räume stehen
alle nur denkbaren Prüfapparate, wird jede Ma-
schine bis in die Einzelheilen zerlegt, beispiels-
weise eine Kochkiste völlig demontiert und auch
die Isolierung untersucht. Ein Raum läßt sich
jederzeit auf eine beliebig hohe Temperatur brin-
gen, den etwa zu prüfenden Eisschrank auch im
Winter mit Hundstagswärme zu umgeben. Irgend-
ein Gegenstand kommt in die Hände von gewöhn-
lich 28 Prüfern, darunter 4 Ingenieuren. Ein«
Untersuchung dauert ungefähr 2—3 Monate. Zu
den Prüfungsgrundsätzen gehört auch „safely
first": jede amerikanische Maschine muß narren-
sicher sein; das dümmste schwarze Mädchen darf
sie nicht zugrunde richten können. Nach und nach
hat sich das Institut zu einer anerkannten Be-
ratungsstelle für Fabrikanten und Käufer heraus-
gebildet. Die Prüfung kostet nichts. Von 100 ein-
gesandten Maschinen werden 33 in einer Vorlese
ausgemustert und von den übrigen sind die aller-
meisten brauchbar. Der Stempel des Institutes hat
1 Jahr Gültigkeit. Über alle gestempelten Maschi-
nen werden Listen geführt, ein willkommenes
Nachschlagebuch für die Hausfrau. Im Good
Housekeeping Magazin, einer umfangreichen, in
282
fen; wer gibt ihr einen guten Rat? Auf die ge-
sprächige Tanle will sie nicht mehr hören; was
früher gut war, dürfte heute überholt sein. Ihr
Händler Franz wird sie gut beraten, immerhin,
seine Auswahl ist beschränkt. Schließlich kann
sie irgendeine Markenware kaufen, die ordent-
lichen Ausfall verbürgt. Auf alle Fälle: es ist
nicht ganz leicht, das Gute schnell zu fassen. Ein
Blick nach Amerika. Wie erleichtert man es da
drüben den so verwöhnten Frauen! Wir wissen,
daß das Heil nicht immer von USA kommt, aber
in Dingen der zivilisatorischen Lebenserleichte-
rungen können wir schon einiges lernen. Drüben
gibt es große und anerkannte Institute, auf deren
Prüfstempel sich die Hausfrau verlassen kann.
Natürlich braucht sie nicht auf ihre besonderen
Wünsche zu verzichten; welches Erzeugnis von den
gestempelten sie auch wählt, sie weiß: alle sind
brauchbar. Diese Prüfinstitute habe ich mir an-
gesehen und will das bedeutendste: Good House-
keeping, ein wenig beschreiben:
In einer großen Anzahl eigener Räume stehen
alle nur denkbaren Prüfapparate, wird jede Ma-
schine bis in die Einzelheilen zerlegt, beispiels-
weise eine Kochkiste völlig demontiert und auch
die Isolierung untersucht. Ein Raum läßt sich
jederzeit auf eine beliebig hohe Temperatur brin-
gen, den etwa zu prüfenden Eisschrank auch im
Winter mit Hundstagswärme zu umgeben. Irgend-
ein Gegenstand kommt in die Hände von gewöhn-
lich 28 Prüfern, darunter 4 Ingenieuren. Ein«
Untersuchung dauert ungefähr 2—3 Monate. Zu
den Prüfungsgrundsätzen gehört auch „safely
first": jede amerikanische Maschine muß narren-
sicher sein; das dümmste schwarze Mädchen darf
sie nicht zugrunde richten können. Nach und nach
hat sich das Institut zu einer anerkannten Be-
ratungsstelle für Fabrikanten und Käufer heraus-
gebildet. Die Prüfung kostet nichts. Von 100 ein-
gesandten Maschinen werden 33 in einer Vorlese
ausgemustert und von den übrigen sind die aller-
meisten brauchbar. Der Stempel des Institutes hat
1 Jahr Gültigkeit. Über alle gestempelten Maschi-
nen werden Listen geführt, ein willkommenes
Nachschlagebuch für die Hausfrau. Im Good
Housekeeping Magazin, einer umfangreichen, in
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