Die Form: Zeitschrift für gestaltende Arbeit — 3.1928
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https://doi.org/10.11588/diglit.13709#0347
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Wichert, Fritz: Max Beckmann: und einiges zur Lage der Kunst
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MAX BECKMANN
und einiges zur Lage der Kunst
Die Reproduktion der Bilder verdanken
wir der Genehmigung von J. B. Neumann,
New York und Alfred Flechtheim, Berlin
Die Zweifel an der Kunst sind ebenso
schrecklich wie die Zweifel an Gott. Sie zu
erleben ist unendlich mannigfaltige Marter,
denn das Sueben nach dem befreienden,
dem „stabilierenden" Wert ist eine an die
Vielgestaltigkeit der künstleriscben Erschei-
nungen geheftete ununterbrochene Erschüt-
terung. Sind wir des Glaubens, daß Gestal-
ten und Gestaltetes erleben, daß künstleri-
sches Schaffen und Nachschaffen gleichsam
als Lebensfunktion zu gelten haben, so be-
deutet die Zerstörung dieses Glaubens für
alle von uns eine persönliche und schreck-
liche Katastrophe.
Wahrscheinlich ist auch viel mehr seeli-
sche Not und Rastlosigkeit der Menschen
und einiges zur Lage der Kunst
Die Reproduktion der Bilder verdanken
wir der Genehmigung von J. B. Neumann,
New York und Alfred Flechtheim, Berlin
Die Zweifel an der Kunst sind ebenso
schrecklich wie die Zweifel an Gott. Sie zu
erleben ist unendlich mannigfaltige Marter,
denn das Sueben nach dem befreienden,
dem „stabilierenden" Wert ist eine an die
Vielgestaltigkeit der künstleriscben Erschei-
nungen geheftete ununterbrochene Erschüt-
terung. Sind wir des Glaubens, daß Gestal-
ten und Gestaltetes erleben, daß künstleri-
sches Schaffen und Nachschaffen gleichsam
als Lebensfunktion zu gelten haben, so be-
deutet die Zerstörung dieses Glaubens für
alle von uns eine persönliche und schreck-
liche Katastrophe.
Wahrscheinlich ist auch viel mehr seeli-
sche Not und Rastlosigkeit der Menschen