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Die Form: Zeitschrift für gestaltende Arbeit — 3.1928

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Zur Werkbundausstelung 1932 in Köln
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Buchbesprechungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.13709#0074

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ZUR WERKBUNDAUSSTELLUNG 1932 IN KÖLN

Die Vorarbeiten für die 1932 am Rhein mit
dem Mittelpunkt in Köln beschlossene Ausstel-
lung „Die Neue Zeit" gehen voran. Mitte Januar
haben in Köln eingehende Besprechungen statt-
gefunden, an denen der Oberbürgermeister von
Köln, der Reichskommissar für das Ausstellungs-
wesen, Werkbundvertreter und Delegierte des
Deutschen Ausstellungs- und Messeamtes und des
Reichsverbandes der Industrie teilnahmen, und die
eine allseitige Übereinstimmung über Wesen und

Ziel der Werkbund-Ausstellung ergaben. Man war
sich insonderheit darüber einig, daß alle Kräfte
auf das Jahr 1932 zu konzentrieren sind. Die für
die Ausstellung bisher vorliegenden Richtlinien
werden zurzeit in Verhandlungen mit Wirtschaft
und Industrie konkretisiert. Volle Bedeutung wer-
den auch die im März in Paris stattfindenden
Verhandlungen über die Erneuerung der vor dem
Weltkrieg geltenden Konventionen über interna-
tionale Ausstellungen haben. J.

BUCHBESPRECHUNGEN

Rationeller Wohnunqsbau. Typ/Norm von Reg.-
und Baurat Lübbert (Arbeitsgemeinschaft für Ra-
tionalisierung im Bauwesen). In Leinen 6,50 M.,
207 Seiten, 280 Abbildg. Beuthverlag, Berlin.

Das Buch enthält Normenlwürfe für Wohn-
bauten. Sicher ist dem Verfasser darin beizustim-
men, daß es sinnlos ist, an tausend Stellen, an
denen die im Grunde gleichen Haustypen errich-
tet werden, tausend verschiedene Entwürfe zu ver-
wenden, die sich voneinander nur in unwesent-
lichen Kleinigkeiten unterscheiden. Durch Nor-
mung könnte hier eine Lnmenge Zeit. Mühe, Geld
gespart werden.

Daß nur Dinge, die bereits festliegen, durch
vielfachen Gebrauch klar bestimmt sind, genormt
werden können, ist selbstverständlich; und die
Frage der Entwicklung neuer Typen, solcher
Bauten, die neuen, noch nicht völlig geklärten
Bedürfnissen zu entsprechen suchen, gehört nicht
in (bis Programm des Buches, kann an dieser Stelle
also auch nicht vermißt weiden. Aber ihrer Be-
deutung wird man sich beim Durchblättern der
gezeigten Pläne besonders leicht bewußt: sie ge-
hören ganz und gar der Vergangenheit an, ob sie
nun flache oder steile Dächer tragen. Einer Sym-
metrie zuliebe, die selbstverständlich bei derartig
kleinen Wohnungen vollkommen doch nicht zu
erreichen ist, werden z. T. sehr mangelhafte
Grundrisse geboten. Zweckmäßige Möbelstellung
ist in vielen Räumen undenkbar; dies aber bei
Typen, die seit alter Zeit erprobt sind. Es han-
delt sich im allgemeinen um Fehler, die durch
freiere Behandlung oder durch bessere Durchbil-
dung beseitigt werden können, und der Verfas-
ser betont, daß er nicht Endgültiges vorschlägt,
sondern nur zur Diskussion stellen will.

Einige Bemerkungen über die künftigen Auf-
gaben des Architekten und über die Arbeit des

kommenden „Hausbauingenieurs'' sind sehr be-
achtlich. Gr.

Willi Baumeister. Herausgegeben von Werner
Gräff. Akademischer Verlag Dr. Fr. Wede-
kind cc Co., Stuttgart. Kartoniert 1,20 M. mit
60 Abbildungen und einer Tafel in Vierfarben-
druck.

Gräff schickt dem Buch kurze Erläuterungen
über Baumeisters .Malerei von Düssel, Stuttgart,
Waldemar George, Paris, Hans Hildebrandt,
Stuttgart, und Christian Zervos, Paris, voraus. Die
Abbildungen geben einen guten Eindruck vorn
Schaffen Baumeisters und seinem Streben nach
stärkster Disziplinierung des formalen Bildgehalls.

Emil Fahrenkamp. Ein Ausschnitt seines Schaf-
fens aus den Jahren 1924 bis 1927. Eingeleitet
von August Hoff mit 165 Abbildungen und sechs
Farbtafeln. Kart. 8,50 M., Leinen 13,50 M. Ver-
lag Julius Hoffmann, Stuttgart.

Die Monografien von Architekten unserer Zeit
sind nicht immer als einwandfrei zu bezeichnen,
weil sie zu leicht einen Anflug von persönlicher
Propaganda haben. Dies Buch über Fahrenkamp
kann als eine sehr gute und eindringliche Arbeit
über die Werke des bekannten Architekten be-
zeichnet werden. Vor allen Dingen findet man
viele Arbeilen, die bisher in der Breite weniger
bekannt waren, die es aber verdienen, in so gutem
Rahmen veröffentlicht zu werden.

Anschriften der Mitarbeiter dieses Heftes:

Stadtbmimeister J. J. P. Oucl, Rotterdam, Avenue Concordia 28 a.

Poslbaurat Lachmann, Dortmund, Oberpostdirektion,

Dipl.-Ing. Erich Mcndclsohn, Architekt, Berlin - Charlottenburg,
Nußbaumalle« 2-4.

Dr.-lng. Alfred Cellhorn, Regierungsbaumeister, Architekt, Berlin
Wjo, Friedrich-WilheUn-Streße i4.

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