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Die Form: Zeitschrift für gestaltende Arbeit — 3.1928

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König, Hermann: Der Garten als Kulturerscheinung
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https://doi.org/10.11588/diglit.13709#0082

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NEU ANGELEGTER STAUDENGARTEN. AUS ALTEM OBSTGARTEN GESCHAFFEN

Landsitz Qu. bei Hamburg. Gartenarchitekt Hermann Koenig. Hamburg

Aon dem naiven „hortus conclusus", dem
Wurzgarten des frühen Mittelalters, bis zu dem
Hunderte von Morgen umfassenden aristokrati-
schen Park, dem souveränen Ausdruck einer herr-
schenden Kaste, war der Garten immer das getreue
Widerspiel menschlicher Eigenschaften und oft
intimster Seelenregungen. Der Garten von heute,
wie er in diesen Blättern gezeigt wird, ist das
Ergebnis einer Verinnerlichung, die in Abkehr
von dem nur Repräsentativen des alten Architek-

turgartens wohl seine räumlichen Gedankengänge
übernahm, aber wieder wie einst vor tausend Jahren
die Pflanze zum gestaltenden Element erhob und
ihr den ihr gemäßen räumlichen Rahmen gab. Aber
auch die über die räumliche Beherrschung durch
das Haus hinausgreifende Geländegestaltung fin-
det heute wieder die psychologischen Vorbedin-
gungen in unserer seelischen Einstellung zur
Landschaft und ihrer ewig erneuten Schönheit.

Hermann Koenig-Hambnrg
 
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