Die Form: Zeitschrift für gestaltende Arbeit — 3.1928
Zitieren dieser Seite
Bitte zitieren Sie diese Seite, indem Sie folgende Adresse (URL)/folgende DOI benutzen:
https://doi.org/10.11588/diglit.13709#0114
DOI Artikel:
Schirren, Otto Patkul: Über die typischen Besonderheiten handgewebter Stoffe: (im Gegensatz zu Erzeugnissen der mechanischen Weberei)
DOI Seite / Zitierlink:https://doi.org/10.11588/diglit.13709#0114
STOR „WÜRFELKOMPOSITION"
Cirrusgardine in Runortechnik, 1.60x2.50 m
bis zur Verleugnung der Tendenzen dieser
Technik auszunutzen. Die figürlichen Mo-
tive sind in das Ganze sinngemäß eingeglie-
dert. Für die Gobelintechnik, welche eine
gleiche Frcibeit der Flächenbehandlung nur
bei Verwendung allerfeinsten Materials ge-
staltet, fehlt mir ein besonderes Beispiel.
Der Wandbehang „Ruhende Frau" verwen-
det in der Hauptsache Kett- und Schuß-
streifen, er ist auf dem Flachwebstuhl her-
gestellt, teils in Leinen-, teils in Köperbin-
dung. Die Flächen sind teilweise in Gobe-
lin-Technik eingewirkt (Abb. S. 102).
Neben diesen Techniken bietet sich noch
eine dritte Möglichkeit zu freier Flächen-
gestaltung, die Einbringung besonderer
Schußfäden, welche teils Lineal in die
Grundfläche eingefügt werden (Runorge-
webe), teils auf einer festen Grundfläche
die eigentliche Gebrauchsflächc schaffen
(Technik der Topa-Rippenteppicbe).
Bei diesen Techniken hat das Bestreben,
den Zweck mit den einfachst möglichen
Mitteln zu erreichen, eine Formensprache
von typischer Eigenart entstehen lassen.
Bei der Runor-Technik bedingt das Be-
dürfnis nach Übersichtlichkeit der Arbeit
eine Gliederung der Fläche nach geometri-
schen Gesichtspunkten. Die bei gänzlich
freier Anordnung erforderliche Aufmerk-
samkeit von seiten des Webers beeinträch-
tigt den Fortschritt der Arbeit stark und
verteuert das Erzeugnis unverhältnismäßig.
Unsere Cirrus - Gardinen —■ in der Regel
weilgestellte Streifenmuster — sind in sper-
104
Cirrusgardine in Runortechnik, 1.60x2.50 m
bis zur Verleugnung der Tendenzen dieser
Technik auszunutzen. Die figürlichen Mo-
tive sind in das Ganze sinngemäß eingeglie-
dert. Für die Gobelintechnik, welche eine
gleiche Frcibeit der Flächenbehandlung nur
bei Verwendung allerfeinsten Materials ge-
staltet, fehlt mir ein besonderes Beispiel.
Der Wandbehang „Ruhende Frau" verwen-
det in der Hauptsache Kett- und Schuß-
streifen, er ist auf dem Flachwebstuhl her-
gestellt, teils in Leinen-, teils in Köperbin-
dung. Die Flächen sind teilweise in Gobe-
lin-Technik eingewirkt (Abb. S. 102).
Neben diesen Techniken bietet sich noch
eine dritte Möglichkeit zu freier Flächen-
gestaltung, die Einbringung besonderer
Schußfäden, welche teils Lineal in die
Grundfläche eingefügt werden (Runorge-
webe), teils auf einer festen Grundfläche
die eigentliche Gebrauchsflächc schaffen
(Technik der Topa-Rippenteppicbe).
Bei diesen Techniken hat das Bestreben,
den Zweck mit den einfachst möglichen
Mitteln zu erreichen, eine Formensprache
von typischer Eigenart entstehen lassen.
Bei der Runor-Technik bedingt das Be-
dürfnis nach Übersichtlichkeit der Arbeit
eine Gliederung der Fläche nach geometri-
schen Gesichtspunkten. Die bei gänzlich
freier Anordnung erforderliche Aufmerk-
samkeit von seiten des Webers beeinträch-
tigt den Fortschritt der Arbeit stark und
verteuert das Erzeugnis unverhältnismäßig.
Unsere Cirrus - Gardinen —■ in der Regel
weilgestellte Streifenmuster — sind in sper-
104