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Die Form: Zeitschrift für gestaltende Arbeit — 3.1928

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Schirren, Otto Patkul: Über die typischen Besonderheiten handgewebter Stoffe: (im Gegensatz zu Erzeugnissen der mechanischen Weberei)
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https://doi.org/10.11588/diglit.13709#0115

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STOR ..SANDUHR"

Technik wie gegenüber, Größe des Motivs 1,30x1,60 m

riger Schlingbindung aus feinem Macco-
Garn gearbeitet. Der schlichte Grund isl
durch Wechsel der Bindung oder durch ein-
zelne stärkere Fäden belebt. Die Runor-
Teclinik findet zur Herstellung von abge-
paßten Stores, neuerdings auch für Meter-
stoffe, Anwendung. Im allgemeinen wirkt
ausschließlich der Schuß. Die gelegentliche
Einfügung stärkerer Kell lüden, wie bei den
Stores „Würfelkomposilion" und ..Sand-
uhr" (Abb. S. io(\ u. S. io5) dient gleicher-
weise einer Erleichterung der Arbeit, wie
der bestimmteren Gliederung des ausge-
führten Stückes.

Eine weitergreifende flächige Behand-
lung, welche die Tendenz zur Bevorzugung
paralleler Schußstreifen betont, zeigt die
sehr reich gearbeitete Flügeldecke ,,Tokio",
in der sich die Runor-Technik mit einer
teilweise gobelinartigen Behandlung der
Fläche verbindet.

Die eigenwilligste Formensprache zeigt
der ,,Topa-Rippcntcppich". Fr verdank!
seine Entstellung dem Wunsche, die Lücke
zwischen den Fabrikteppichen einerseits
und den sehr teuren handgeknüpften
Smyrna-Teppichen andererseits auszufül-
len, durch ein Erzeugnis, das durch seine
Technik den Vorzug großer Festigkeit und
Dauerhaftigkeit mil zeichnerisch freier Be-
handlung der Fläche verbindet. Im Gegen-
satz zu allen rein maschinenmäßig herge-
stellten Teppichen verwenden wir auch hier
den Schul'» zur Flächenbildung und Muste-
rung. Die Technik gestaltet eine fast punk-
tuelle Flächenbehandlung. Die Aufteilung
der kleinsten Musterfläche des Teppichs
..Meisterstück" in über 5o kleine Farbflek-
ken würde möglich sein. Der typische for-
male Ausdruck dieser Technik ist durch
sehr verschiedene Bedingungen technischer
Ökonomie bewirkt, die hier nicht bezeich-

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