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Dorner, ...: Zur abstrakten Malerei: Erklärung zum Raum der Abstrakten in der Hannoverschen Gemäldegalerie
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.13709#0121
halte hinler seinen figürlichen Darstellun- Körper, Ebenen und Linien werden von der
gen fasl immer den Goldgrund, der eine Erdoberfläche gleichsam ins All versetzt,
unbestimmte Vorstellung von der Unbe- wo auch die Massen und die Energieströme
grenztheil gibt; aber nie ist der Raum klar sich gegenseitig ausbalancieren und durch-
gestaltet worden. Das geschieht erst durch dringen. So entspricht der Weg dieser
die perspektivische Konstruktion. Die ab- neuen Art Malerei durchaus den Vorstellun-
strakte Kunstbewegung der Gegenwart ver- gen, die die Erkenntnisse unserer modernen
sucht nun über diesen perspektivisch geord- Naturwissenschaften geschaffen haben,
neten Raum hinauszugehen. Auch der Entwicklungsgang innerhalb
Die Gegenstände des bühnenartigen Bil- der abstrahlen Kunstbewegung ist ein ganz
des sind von außen her durch die perspekti- konsequenter. Nachdem durch das Restre-
vische Konstruktion geordnet und festgehal- ben des Expressionismus, das seelische Er-
teil. Die abstrakte Bewegung will sie von lebnis deutlich zu machen, das alte Bild in
dieser äußeren Ordnung befreien und sie zunehmendem Maße zersetzt worden war,
durch die Spannung ihrer inneren Werte versuchte zunächst der französische Kubis-
untereinander gegenseitig halten, so daß sie mus (Picasso, Leger, Marcoussis) unter Bei-
frei im unendlichen Raum schweben. Die behaltung der alten Bildform die darge-
Körper mit dem Gewicht ihrer dreidimen- stellten Körper zu zerstückeln und neu zu-
sionalen Masse, die Flächen mit ihrer Aus- sammenzusetzen, und zwar aus dem noch
dehnung und die Linien durch die Energie unbestimmten Gefühl heraus für die inne-
ihrer Richtungen wachsen zu einem neuen ren V\ erte der Massen, Flächen und Linien,
Kosmos zusammen, der sich nur durch die die bei der alten Bildansicht von außen her
Ausbalancierung dieser inneren Energien nicht zu ihrem Recht kamen. Da er aber
und ihre gegenseitige Durchdringung hält. auch die alte Bildbezeichnung, wie „Der
„RAUM DER ABSTRAKTEN"
Entworfen von Prof. Lissitzky, Moskau
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gen fasl immer den Goldgrund, der eine Erdoberfläche gleichsam ins All versetzt,
unbestimmte Vorstellung von der Unbe- wo auch die Massen und die Energieströme
grenztheil gibt; aber nie ist der Raum klar sich gegenseitig ausbalancieren und durch-
gestaltet worden. Das geschieht erst durch dringen. So entspricht der Weg dieser
die perspektivische Konstruktion. Die ab- neuen Art Malerei durchaus den Vorstellun-
strakte Kunstbewegung der Gegenwart ver- gen, die die Erkenntnisse unserer modernen
sucht nun über diesen perspektivisch geord- Naturwissenschaften geschaffen haben,
neten Raum hinauszugehen. Auch der Entwicklungsgang innerhalb
Die Gegenstände des bühnenartigen Bil- der abstrahlen Kunstbewegung ist ein ganz
des sind von außen her durch die perspekti- konsequenter. Nachdem durch das Restre-
vische Konstruktion geordnet und festgehal- ben des Expressionismus, das seelische Er-
teil. Die abstrakte Bewegung will sie von lebnis deutlich zu machen, das alte Bild in
dieser äußeren Ordnung befreien und sie zunehmendem Maße zersetzt worden war,
durch die Spannung ihrer inneren Werte versuchte zunächst der französische Kubis-
untereinander gegenseitig halten, so daß sie mus (Picasso, Leger, Marcoussis) unter Bei-
frei im unendlichen Raum schweben. Die behaltung der alten Bildform die darge-
Körper mit dem Gewicht ihrer dreidimen- stellten Körper zu zerstückeln und neu zu-
sionalen Masse, die Flächen mit ihrer Aus- sammenzusetzen, und zwar aus dem noch
dehnung und die Linien durch die Energie unbestimmten Gefühl heraus für die inne-
ihrer Richtungen wachsen zu einem neuen ren V\ erte der Massen, Flächen und Linien,
Kosmos zusammen, der sich nur durch die die bei der alten Bildansicht von außen her
Ausbalancierung dieser inneren Energien nicht zu ihrem Recht kamen. Da er aber
und ihre gegenseitige Durchdringung hält. auch die alte Bildbezeichnung, wie „Der
„RAUM DER ABSTRAKTEN"
Entworfen von Prof. Lissitzky, Moskau
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