sind in Nordbayern die Korbflechtschule in
Lichtenfels, eine Spielwarenschule in Neu-
stadt bei Coburg, die Spitzenklöppelschulen
und eine Stickereifachschulc tätig, in Mit-
tenwald eine Fachschule für Geigenbau.
Der Holzbearbeitung dienen die Schnitz-
schulen in Partenkirchen, Oberammergau
und Berchtesgaden und eine Fachschule in
Fürth. Wenn auch bei diesen Schulen die
technische Ausbildung vor allem gepflegt
wird, so dringt doch die Erkenntnis durch,
daß die Arbeit, welche an ihnen geleistet
wird, auch in der Formgebung vorbildlich
sein muß. Mit Erfolg strebt man auf einen
Austausch von Anregungen und Kräften
zwischen Fachschulen und Kunstgewerbe-
schulen hin.
Viel schwieriger ist die Zielsetzung für
jenen Schultyp, der wie die beiden staat-
lichen Kunstgewerbeschulen in München
und Nürnberg, der Ausbildung künstle-
rischer Kräfte zu dienen strebt.
Das Problem der kunstgewerblichen Er-
ziehung scheint immer verwickelter zu wer-
den. Soll die künstlerische Individualität
gefördert werden und ihr überlassen blei-
ben, wie sie die Wirklichkeit meistert —
oder sollen die realen Forderungen der
modernen Produktion Lehrplan und Aus-
bildungsgang bestimmen? Beides ist mög-
lich, doch muß Klarheit darüber bestehen,
welcher Aufgabe die Institution dienen soll.
Man hat in Zürich sich vor den Arbeilen
der Kunstgewerbeschulen zu einer Diskus-
sion dieser Fragen angeregt gefühlt. Man
hat Erfindungskraft, Originalität des künst-
lerischen Ausdrucks und technische Lei-
stungen anerkannt und gleichzeitig ausge-
sprochen, daß eine engere Beziehung zu den
praktischen Aufgaben des Tages, zur indu-
striellen Arbeit und zu den Anforderungen
der zeitgemäßen Lebenshaltung denkbar
wäre.
Von den Gewerbeschulen der Stadt Mün-
chen sind drei auf der Ausstellung hervor-
getreten. Die von Rückert geleitete Schule
für die Dekorationsmaler hat sich durch die
konsequente Farbenlehre Johann Hammans
ernste Beachtung errungen; che von Wie-
deranders geführte Schule für Möbelschrei-
ner hat durch die Klarheit und Bestimmt-
heit des Ausbildungsganges erfreut: Paul
Renners graphische Berufsschule und Mei-
sterschule für Deutschlands Buchdrucker
hat durch ihre Schülerarbeiten gezeigt, daß
hier mit großer Frische und Energie um
die Beherrschung der modernen Technik
und um einen selbständigen formalen Aus-
druck gerungen wird. P.
Lichtenfels, eine Spielwarenschule in Neu-
stadt bei Coburg, die Spitzenklöppelschulen
und eine Stickereifachschulc tätig, in Mit-
tenwald eine Fachschule für Geigenbau.
Der Holzbearbeitung dienen die Schnitz-
schulen in Partenkirchen, Oberammergau
und Berchtesgaden und eine Fachschule in
Fürth. Wenn auch bei diesen Schulen die
technische Ausbildung vor allem gepflegt
wird, so dringt doch die Erkenntnis durch,
daß die Arbeit, welche an ihnen geleistet
wird, auch in der Formgebung vorbildlich
sein muß. Mit Erfolg strebt man auf einen
Austausch von Anregungen und Kräften
zwischen Fachschulen und Kunstgewerbe-
schulen hin.
Viel schwieriger ist die Zielsetzung für
jenen Schultyp, der wie die beiden staat-
lichen Kunstgewerbeschulen in München
und Nürnberg, der Ausbildung künstle-
rischer Kräfte zu dienen strebt.
Das Problem der kunstgewerblichen Er-
ziehung scheint immer verwickelter zu wer-
den. Soll die künstlerische Individualität
gefördert werden und ihr überlassen blei-
ben, wie sie die Wirklichkeit meistert —
oder sollen die realen Forderungen der
modernen Produktion Lehrplan und Aus-
bildungsgang bestimmen? Beides ist mög-
lich, doch muß Klarheit darüber bestehen,
welcher Aufgabe die Institution dienen soll.
Man hat in Zürich sich vor den Arbeilen
der Kunstgewerbeschulen zu einer Diskus-
sion dieser Fragen angeregt gefühlt. Man
hat Erfindungskraft, Originalität des künst-
lerischen Ausdrucks und technische Lei-
stungen anerkannt und gleichzeitig ausge-
sprochen, daß eine engere Beziehung zu den
praktischen Aufgaben des Tages, zur indu-
striellen Arbeit und zu den Anforderungen
der zeitgemäßen Lebenshaltung denkbar
wäre.
Von den Gewerbeschulen der Stadt Mün-
chen sind drei auf der Ausstellung hervor-
getreten. Die von Rückert geleitete Schule
für die Dekorationsmaler hat sich durch die
konsequente Farbenlehre Johann Hammans
ernste Beachtung errungen; che von Wie-
deranders geführte Schule für Möbelschrei-
ner hat durch die Klarheit und Bestimmt-
heit des Ausbildungsganges erfreut: Paul
Renners graphische Berufsschule und Mei-
sterschule für Deutschlands Buchdrucker
hat durch ihre Schülerarbeiten gezeigt, daß
hier mit großer Frische und Energie um
die Beherrschung der modernen Technik
und um einen selbständigen formalen Aus-
druck gerungen wird. P.