dividuelle und reich« Formungen, bilden wir eine
Anzahl von ganz einfachen Grabsteinen ab, die an
anderen Orden in Deutschland heute gefertigt
werden. Vor allem die Grabsteine der Klasse Lör-
cher an der Stuttgarter Kunstgewerbeschule schei-
nen uns wahrhaft vorbildlich zu sein, in ihrer
Einfachheit sowohl wie in ihrer erst „empfunde-
nen" Form und Schriftgestaltung. Sic sind in
ihrer Grundform noch einfacher als die vom „Ge-
wann J", — aber doch geht von jedem einzelnen
der Zauber des Persönlichen aus, wie wir es nun;
einmal an einem Grabsteine lieben. Und wir
könnten uns denken, daß ein Friedhof nur mit
Einheillichkeil gewährleisten, wo aber der Ge-
staltungsfreude des einzelnen doch noch etwas
mehr Freiheit gelassen wird.
Die von uns früher ausgesprochene Befürch-
tung wird durch die Bilder vom „Gewann J"
nicht ganz zerstreut: daß durch ein derartiges
Eingreifen der Behörde die Entwicklung der
Grabmalskunsl nicht gefördert sondern eher er-
schwert wird, weil die künstlerischen Kräfte in
ihrer freien Entfaltung gehemmt werden. Die
positive Gestaltungskraft scheint uns einfach in
dem „Gewann ,1" nicht stark genug zu sein, —
und damit wir nicht in den \ :rd kon jfcgMKM HFRMÄNN'UHRIG ^
als verlangten wir von dieser Gesl IK^PflH "& EÖ' 3 O* H JI I "1 (S/^
GEST-1-ÄPRIL-1Ö261
solchen Steinen bestanden einen noch einheit-
licheren Eindruck machen würde als das „Ge-
wann J", obwohl die Behörde dabei nicht im
einzelnen alles festgelegt hätte, — und daß ein
solcher Friedhof mehr von der eigentlichen inne-
ren Lage unserer Zeit aussagen würde, weil er
keine strengere Form einer Gemeinlschaft vor-
aussetzt, als sie in unserer Zeit bereits verwirk-
licht werden kann. W. Biezler
GRABSTEINE AUS MUSCHELKALK, KLASSE LÖRCHER
Kunstgewerbeschule Stuttgart.
Gefertigt von: Hausmann (links oben), Sohorer (links unten),
Uhrig (rechts)
189
Anzahl von ganz einfachen Grabsteinen ab, die an
anderen Orden in Deutschland heute gefertigt
werden. Vor allem die Grabsteine der Klasse Lör-
cher an der Stuttgarter Kunstgewerbeschule schei-
nen uns wahrhaft vorbildlich zu sein, in ihrer
Einfachheit sowohl wie in ihrer erst „empfunde-
nen" Form und Schriftgestaltung. Sic sind in
ihrer Grundform noch einfacher als die vom „Ge-
wann J", — aber doch geht von jedem einzelnen
der Zauber des Persönlichen aus, wie wir es nun;
einmal an einem Grabsteine lieben. Und wir
könnten uns denken, daß ein Friedhof nur mit
Einheillichkeil gewährleisten, wo aber der Ge-
staltungsfreude des einzelnen doch noch etwas
mehr Freiheit gelassen wird.
Die von uns früher ausgesprochene Befürch-
tung wird durch die Bilder vom „Gewann J"
nicht ganz zerstreut: daß durch ein derartiges
Eingreifen der Behörde die Entwicklung der
Grabmalskunsl nicht gefördert sondern eher er-
schwert wird, weil die künstlerischen Kräfte in
ihrer freien Entfaltung gehemmt werden. Die
positive Gestaltungskraft scheint uns einfach in
dem „Gewann ,1" nicht stark genug zu sein, —
und damit wir nicht in den \ :rd kon jfcgMKM HFRMÄNN'UHRIG ^
als verlangten wir von dieser Gesl IK^PflH "& EÖ' 3 O* H JI I "1 (S/^
GEST-1-ÄPRIL-1Ö261
solchen Steinen bestanden einen noch einheit-
licheren Eindruck machen würde als das „Ge-
wann J", obwohl die Behörde dabei nicht im
einzelnen alles festgelegt hätte, — und daß ein
solcher Friedhof mehr von der eigentlichen inne-
ren Lage unserer Zeit aussagen würde, weil er
keine strengere Form einer Gemeinlschaft vor-
aussetzt, als sie in unserer Zeit bereits verwirk-
licht werden kann. W. Biezler
GRABSTEINE AUS MUSCHELKALK, KLASSE LÖRCHER
Kunstgewerbeschule Stuttgart.
Gefertigt von: Hausmann (links oben), Sohorer (links unten),
Uhrig (rechts)
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