Die Gartenkunst — 11.1909
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https://doi.org/10.11588/diglit.49259#0047
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Singer, Wolfgang: Wie sind die städtischen Anlagen für die Bevölkerung praktisch nutzbar zu machen?: B. Referat über "Sport- und Badeplätze in den städtischen Anlagen", [3]
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XI, 3
DIE GARTENKUNST.
43
Friedhofswettbewerb Lüdenscheid: Entwurf von J. P. Großmann, Leipzig. I. Preis.
Heimatschutz ernstlich dieser offenliegenden Schand-
flecke erbarmten. Und wie leicht wären sie zu bessern
durch malerische Anordnung und Ausgestaltung der
Baulichkeiten im Grund und Aufriß, indem z. B. das
in Form und Farbe hervortretende Empfangsgebäude
weit zurück auf das feste Land, seitlich anschließend
und dann rechtwinklig zum Wasser abbiegend die
Umkleideräume und weiterhin die Zellenbäder gesetzt,
dabei die langen Holzwände durch Betonen der konstruk-
tiven Teile und durch ansprechende Farbengebung ihrer
jetzigen gedankenlosen Eintönigkeit entkleidet würden.
Damit aber die öffentlichen Wasserbäder wirklich
und vollkommen dem Volkswohl dienen, sollten sie
überall zugleich als Luft- und Sonnenbäder eingerichtet
werden und da setzt dann unsere Tätigkeit, eine Art
Gartengestaltung ein. Herr Kollege Zahn hat über
dieses Thema letzthin im Vereine zu Beförderung des
Gartenbaues einen Vortrag gehalten, der mir leider
nur durch die Kritik der „Gartenwelt“ bekannt ge-
worden ist und der anscheinend das große Freibad
am Wannsee zum Vorwurf hatte. Mangels Kenntnis
der örtlichen Verhältnisse weiß ich nun nicht, ob die
DIE GARTENKUNST.
43
Friedhofswettbewerb Lüdenscheid: Entwurf von J. P. Großmann, Leipzig. I. Preis.
Heimatschutz ernstlich dieser offenliegenden Schand-
flecke erbarmten. Und wie leicht wären sie zu bessern
durch malerische Anordnung und Ausgestaltung der
Baulichkeiten im Grund und Aufriß, indem z. B. das
in Form und Farbe hervortretende Empfangsgebäude
weit zurück auf das feste Land, seitlich anschließend
und dann rechtwinklig zum Wasser abbiegend die
Umkleideräume und weiterhin die Zellenbäder gesetzt,
dabei die langen Holzwände durch Betonen der konstruk-
tiven Teile und durch ansprechende Farbengebung ihrer
jetzigen gedankenlosen Eintönigkeit entkleidet würden.
Damit aber die öffentlichen Wasserbäder wirklich
und vollkommen dem Volkswohl dienen, sollten sie
überall zugleich als Luft- und Sonnenbäder eingerichtet
werden und da setzt dann unsere Tätigkeit, eine Art
Gartengestaltung ein. Herr Kollege Zahn hat über
dieses Thema letzthin im Vereine zu Beförderung des
Gartenbaues einen Vortrag gehalten, der mir leider
nur durch die Kritik der „Gartenwelt“ bekannt ge-
worden ist und der anscheinend das große Freibad
am Wannsee zum Vorwurf hatte. Mangels Kenntnis
der örtlichen Verhältnisse weiß ich nun nicht, ob die