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Die Gartenkunst — 11.1909

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Zahn, F.: Literaturnachweis für Gartenkunst und Gartentechnik, [4]
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Verschiedene Mitteilungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.49259#0218

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214

DIE GARTENKUNST.

XI, 12

Zeitschrift für Gartenbau und Gartenkunst. Jahrg. 1897.
Nr. 50. Seite 298. Ein Beitrag zur besseren Kenntnis der
Pyramidenpappel. C. Sprenger. Die Schuld des plötzlichen
Absterbens in vielen Gegenden Deutschlands liegt nicht in
strengen Wintern und Spätfrösten, sondern in der fortgesetzten
Vermehrung durch Steckholz, weil man glaubte, daß sie keinen
Samen trügen oder wenn dies der Fall, daß die Form nicht
konstant bleibe.
Gegenbeweis ist in Frankreich erbracht. Zur Verwen-
dung soll möglichst Samen aus rauher Gegend kommen.
Graebner, Die Pflanzenwelt Deutschlands. Seite 119 und
120. „Es sind also eigentlich sämtliche Pyramidenpappeln
Deutschlands als Aste eines einzigen alten Baumes anzusehen,
der nun jetzt allmählich anfängt, an Altersschwäche zugrunde
zu gehen. Daher auch die Schwäche und Krankheit der jungen
Bäume.“ Samenvermehrung ist Schutz dagegen.
Zeitschrift für Gartenbau und Gartenkunst. Jahrg. 1897.
Nr. 9. Seite 50. Uber das Absterben der Ailanthus glandulosa
in öffentlichen Anlagen. Prof. Paul Sorauer. Krankheits-
äußerung: Die Triebe brechen im Frühjahr in normaler Farbe
kräftig hervor; die ausgebildeten Blätter lösen sich schon
Ende Mai oder Anfang Juni ab, behalten dabei ihre Farbe
oder vergilben. Das Abfallen erfolgt in der gleichen Reihen-
folge wie die Entwickelung. Eine dunkle, braune oder schwärz-
liche Stelle zeigt sich an der Basis dicht über der Ansatzstelle
der sich abgliedernden Teile. Manche Gefäße sind von braunen
Mycelfäden vollständig durchsponnen. Der Pilz ist nicht die
erste Ursache der Erkrankung, sondern es liegt eine Konsti-
tutionskrankheit der Bäume vor. Zugrunde liegt derselben
ein feuchtes Jahr, in dem die Bäume nicht ausgereift sind. Im
nächsten Jahre haben sie stark getrieben, aber ihr gebildetes
Material nicht in Form von Reservestoffen niedergeschlagen,
sondern in Form von Zucker behalten. Der Pilz hat diesen
Zustand ausgenutzt und das Absterben beschleunigt. Aus
den auch von Prof. Böhm in Wien und Mangin in Paris
gemachten Beobachtungen geht hervor, daß Ailanthus gegen
Wasserüberschuß empfindlicher ist, wie die meisten anderen
Bäume. In den ersten Jahren anscheinend dankbar dafür,
treibt er üppig, doch steigert sich die Frostempfindlichkeit.
Trockener freier Standort ist notwendig.
Die Werke und Schriften, welche die Straßen-
bäume entweder im vollen Umfange oder in einzelnen
Kapiteln eingehend behandeln, seien nur nach Ver-
fasser, Titel und Verlag angeführt. Auf eine Inhalts-
angabe näher einzugehen, erübrigt sich; es würde nur
die Wiederholung von bereits Gesagtem sein. Bemerkt
sei, daß durch die. Reihenfolge der Werke nicht etwa
gleichzeitig eine Klassifikation gegeben ist.
Karl Hampel. Gärtnerische Schmuckplätze in Städten, ihre
Anlage, Bepflanzung und Pflege. Verlag: P. Parey, Berlin.
L. Beissner. Der Straßengärtner. Gründliche Unterweisung
zu erfolgreicher Auswahl geeigneter Nutz- und Zierpflanzen
für Straßen und öffentliche Anlagen. Verlag: P. Parey,
Berlin.
Weß berge. Die wichtigsten Baumarten unserer städtischen
Anlagen. Verlag: La Ruellesche Akzidenz-Druckerei,
Aachen.
G. Schoch. Verzeichnis der Gehölze in den öffentlichen Gärten
und Parkanlagen Magdeburgs. Verlag: Creutzsche Ver-
lagsbuchhandlung, Magdeburg.
Hoffmann. Hygienische und soziale Betätigung deutscher
Städte auf dem Gebiete des Gartenbaues. (Seite 24).
Verlag: Internationale Kunstausstellung und große Garten-
bauausstellung Düsseldorf 1904.
Bertram. Die Technik der Gartenkunst. Verlag: W. Ernst
u. Sohn, Berlin.
Meyer u. Ries. Die Gartenkunst (Abschnitt IVb). Verlag:
Scholze (Junghans), Leipzig.

Petzold. Die Landschaftsgärtnerei Kapitel XIV). Verlag:
Georg Heinrich Meyer, Leipzig.
W. Lange. Die Gartengestaltung der Neuzeit. (Seite 233
Wichtige Alleebäume.) Verlag : J. J. Weber, Leipzig.
Heicke, Baumpflanzungen in den Straßen der Städte, ihre
Anordnung u. Ausführung. Verlag: J. Neumann, Neudamm.
Die Angabe vorstehender Werke bildet den Schluß
des ersten Kapitels, dem als Nachträge zu den ein-
zelnen Abteilungen die im Verlaufe der Arbeit noch
gesammelten Notizen angefügt werden sollen.
Zu meinem Bedauern ist die in Heft 4 erbetene
Unterstützung vollständig ausgeblieben, mit einer ein-
zigen rühmlichen Ausnahme. Ich spreche an dieser
Stelle die gleiche Bitte aus, um wenigstens die Nach-
träge so vollständig wie möglich geben zu können.

Verschiedene Mitteilungen.

Einigungsbestrebungen auf dem Gebiete des Gartenbaues. Im
Februarhefte des laufenden Jahrganges der Gartenkunst (S. 35)
haben wir kurz über Einigungsbestrebungen berichtet, die, aus-
gehend vom Verein zur Beförderung des Gartenbaues in den
Preußischen Staaten, sich die Zusammenfassung von ähnlichen
gartenbaulichen Vereinen zu einer D e u t s ehe n G ar t e nb au -
Gesellschaft zum Ziele setzten und in der Angliederung der
Gesellschaft für Orchideenkunde an den V. z. B. d. G. ein
erstes greifbares Ergebnis gehabt haben. Wir wünschten
damals dem V. z. B. d. G. besten Erfolg auf dem einge-
schlagenen Wege, da es zweifellos ein verdienstliches Unter-
nehmen ist, der weitgehenden Zersplitterung und Verzettelung
auf dem Gebiete des gärtnerischen Vereinswesens in Deutsch-
land entgegen zu arbeiten. Wir warnten aber auch von vorn-
herein davor, in solchen Einigungsbestrebungen zu weit zu
gehen und zuviel unter einen Hut bringen zu wollen; sonst er-
zielt man eher das Gegenteil, von dem was man will und ruft
Gegensätzlichkeiten sogar da hervor, wo bisher ein ganz zu-
friedenstellendes Nebeneinandergehen sich herausgebildet
hatte.
Ein einziger, großer ganz Deutschland umfassender Verein,
in dem Gartenbau, Kunstgärtnerei, Gartenkunst und womöglich
auch noch botanisch-wissenschaftliche Bestrebungen unterge-
bracht werden sollen, ist ein Unding. Er würde, selbst
wenn Gauverbänden in den verschiedenen Landesteilen und
Sonderverbänden für einzelne Zweige weitgehende Selbstän-
digkeit eingeräumt würde, eine schwerfällige Organisation sein,
die nur hemmend, nicht fördernd wirken könnte. Gartenbau
— Kunstgärtnerei — Gartenkunst, das sind unseres Erachtens
die Gruppen, welche, soweit sie ihre Ziele mit dem zeitgemäßen
Mittel der Vereinsbildung zu fördern suchen, trotz vielseitiger
Berührungspunkte untereinander selbständig nebeneinander
sich betätigen müssen; denn sie haben neben dem vielen Ge-
meinsamen so tiefgehende Verschiedenheiten, daß es gelinde
gesagt eine Unklugheit und Kurzsichtigkeit sein würde, sie in
den Rahmen einer einzigen großen Vereinigung zu zwängen.
Und selbst innerhalb dieser Grenzen halten wir es kaum für
möglich und vor allen Dingen auch gar nicht für zweckmäßig,
die vorhandenen und zum Teil blühenden und regsamen Organi-
sationen in ihrer Selbständigkeit zu beschränken.
Wir möchten dieser kurzen Bemerkung heute hier schon
Raum geben; denn es liegt uns, während wir das vorliegende
Heft dieser Zeitschrift in den Druck gehen, die Einladung zu
einer auf den 28. November d. J. nach Berlin einberufenen
großen Einigungsversammlung vor, bei der man der beige-
fügten Tagesordnung nach weit über das Ziel hinaus zu streben
 
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