XI, 7
DIE GARTENKUNST.
123
N.
Wettbewerb Frauenplan-Eisenach. Entwurf von Garteninspektor Jung in Cöln. III. Preis.
In dem Jung sehen Entwürfe ist die Behandlung des
Vorgartens im Bach-Hause recht ansprechend. Alles
in Allem muß gesagt werden, daß das Ergebnis dieses
Wettbewerbes trotz seiner geringfügigen Preise (300,
150 und 100 Mk.) und der von verschiedenen Seiten
bemängelten Zusammensetzung des Preisgerichtes, dem
kein einziger auf dem Gebiete des Städtebaus und der
Gartenkunst kompetenter Fachmann angehörte, ein nicht
unbefriedigendes gewesen ist. H.
seine Wirkung als Luftreiniger und Kohlensäureverzehrer bei-
nahe gleich Null ist.
Es werden die einzelnen Formen, unter denen „Grün'1
dem Stadtbild eingefügt werden kann, besprochen, ein-
gehend des Einzelbaumes und seiner malerischen Wirkung
gedacht, der namentlich wenn es sich um einen erhalten ge-
bliebenen alten Baum handelt, poetische Stimmung in die
steinerne Nüchternheit bringen kann und deshalb mit allen
Mitteln geschont werden sollte.
Nicht so günstig wird die Baumallee beurteilt. Die Ver-
fasser weisen mit Recht darauf hin, daß die Erstellungs- und
Unterhaltungskosten solcher Anpflanzungen in gar keinem Ver-
hältnis zu ihrer geringen Wirkung stehen. Auch die sogenannten
Bücherschau.
Camillo Sitte, Der Städtebau in seinen künst-
lerischen Grundsätzen. 4. Auflage, vermehrt um
„Großstadtgrün“. Wien 1909. Verlag von Carl
Graeser & Co. Leipzig bei B. G. Teubner. Diese
von Siegfried und Heinrich Sitte besorgte Neu-
auflage des trefflichen Werkes über Städtebau
erregt, abgesehen von ihren sonstigen Vorzügen,
unser Interesse vorzugsweise durch den Abschnitt
über Großstadtgrün, der als Anhang beigegeben
ist. Es wird darin die Bedeutung von Pflanzen-
und Blumenschmuck für das einzelne Haus und
das ganze Stadtbild erörtert und zugleich auch
des Wassers und seiner verschiedenen Schmuck-
formen gedacht.
Mit Recht wird die Bedeutung des „Groß-
stadtgrüns“ — behalten wir den Ausdruck als gut
gewählt bei, wenn sich auch manche schon an
seinem angeblich etwas geringschätzigen Beige-
schmack gestoßen haben — in der dekorativen
Wirkung gesucht, nachdem durch exakte wissen-
schaftliche Feststellungen nachgewiesen ist, daß
Wettbewerb Frauenplan-Eisenach. Schaubild (Ansicht des Vorgarten am
Bachhause) von Garteninspektor Jung, Cöln.
DIE GARTENKUNST.
123
N.
Wettbewerb Frauenplan-Eisenach. Entwurf von Garteninspektor Jung in Cöln. III. Preis.
In dem Jung sehen Entwürfe ist die Behandlung des
Vorgartens im Bach-Hause recht ansprechend. Alles
in Allem muß gesagt werden, daß das Ergebnis dieses
Wettbewerbes trotz seiner geringfügigen Preise (300,
150 und 100 Mk.) und der von verschiedenen Seiten
bemängelten Zusammensetzung des Preisgerichtes, dem
kein einziger auf dem Gebiete des Städtebaus und der
Gartenkunst kompetenter Fachmann angehörte, ein nicht
unbefriedigendes gewesen ist. H.
seine Wirkung als Luftreiniger und Kohlensäureverzehrer bei-
nahe gleich Null ist.
Es werden die einzelnen Formen, unter denen „Grün'1
dem Stadtbild eingefügt werden kann, besprochen, ein-
gehend des Einzelbaumes und seiner malerischen Wirkung
gedacht, der namentlich wenn es sich um einen erhalten ge-
bliebenen alten Baum handelt, poetische Stimmung in die
steinerne Nüchternheit bringen kann und deshalb mit allen
Mitteln geschont werden sollte.
Nicht so günstig wird die Baumallee beurteilt. Die Ver-
fasser weisen mit Recht darauf hin, daß die Erstellungs- und
Unterhaltungskosten solcher Anpflanzungen in gar keinem Ver-
hältnis zu ihrer geringen Wirkung stehen. Auch die sogenannten
Bücherschau.
Camillo Sitte, Der Städtebau in seinen künst-
lerischen Grundsätzen. 4. Auflage, vermehrt um
„Großstadtgrün“. Wien 1909. Verlag von Carl
Graeser & Co. Leipzig bei B. G. Teubner. Diese
von Siegfried und Heinrich Sitte besorgte Neu-
auflage des trefflichen Werkes über Städtebau
erregt, abgesehen von ihren sonstigen Vorzügen,
unser Interesse vorzugsweise durch den Abschnitt
über Großstadtgrün, der als Anhang beigegeben
ist. Es wird darin die Bedeutung von Pflanzen-
und Blumenschmuck für das einzelne Haus und
das ganze Stadtbild erörtert und zugleich auch
des Wassers und seiner verschiedenen Schmuck-
formen gedacht.
Mit Recht wird die Bedeutung des „Groß-
stadtgrüns“ — behalten wir den Ausdruck als gut
gewählt bei, wenn sich auch manche schon an
seinem angeblich etwas geringschätzigen Beige-
schmack gestoßen haben — in der dekorativen
Wirkung gesucht, nachdem durch exakte wissen-
schaftliche Feststellungen nachgewiesen ist, daß
Wettbewerb Frauenplan-Eisenach. Schaubild (Ansicht des Vorgarten am
Bachhause) von Garteninspektor Jung, Cöln.