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Die Gartenkunst — 11.1909

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Zobel, Victor: Alte deutsche Gärten
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https://doi.org/10.11588/diglit.49259#0155

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XI, 9

DIE GARTENKUNST.

151

Alte Ansicht des Hofgartens von Schwerin. Etwa 1830.


Alte deutsche Gärten.
Von Victor Zobel, Darmstadt.

I. Der Hofgarten von Schwerin.


An der Stelle des heutigen Hofgartens zeigt ein
Plan aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts nur
regelmäßig abgeteilte, einfache Felder, die in keinem
inneren Zusammenhänge mit
der Burg stehen und mehr
den Eindruck von Wirt-
schaftsgartenanlagen machen.
Der eigentliche, nicht sehr
ausgedehnte Lustgarten wird
auf dem westlich von der
Burg liegenden, noch heute
„Alter Garten“ genannten
Platz zu suchen sein. Die
Anlagen, die der Plan zeigt,
stammen also wohl erst aus
der Zeit um die Jahrhundert-
wende. Besitzer ist der Groß-
herzog von Mecklenburg-
Schwerin.
Der Garten als Ganzes
ist nicht eigentlich ein ge-
schlossenes Kunstwerk, son-
dern er zeigt eine Reihe von
einzelnen, zum Teil landschaft-
lich gestalteten, mehr willkür-

lich aneinandergefügten Abteilungen. Er wird hier
in einer Zusammenstellung älterer, formaler deutscher
Gärten behandelt, weil in der einen großen, regelmäßig
gestalteten Gartenflucht, die
auf den Schloßbau gerichtet
ist, ein monumentaler Zug
und außerordentlich viel
Schönheit liegt.
Diese Gartenflucht be-
ginnt auf der Höhe einer
ziemlich steil abfallenden Bö-
schung, an der hinab sich
ein Wassersturz über ver-
schiedenformige steinerne Be-
hälter ergießen sollte. Die
Wasserfallanlagen sind zu
beiden Seiten von baumbe-
standenen Terrassen begleitet,
die unter sich durch Treppen
verbunden sind. Im Grunde
schließt sich dann, immer in
der geraden Richtung auf das
Schloß, ein breiter Wassergra-
ben an, der zunächst von regel-
mäßigen Baumpflanzungen be-

Aus dem Hofgarten von Schwerin. Gartenhaus.
 
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