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Die Gartenkunst — 11.1909

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Zahn, F.: Literaturnachweis für Gartenkunst und Gartentechnik, [3]
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Verschiedene Mitteilungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.49259#0136

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132

DIE GARTENKUNST.

XI, 7

auf nassem Boden nicht das freudige Wachstum wie auf
trockenerem gezeigt.
Die Gartenkunst. Jahrg. IV, Heft 5, Seite 90. Der
Straßenbaum mit besonderer Berücksichtigung der unterirdi-
schen Bewässerung und sonstiger Einrichtungen. Günther-
Köln. Die Schutzvorrichtung gegen das Eindringen von Gas
in den Boden aus den Leitungen besteht aus einer aus Eisen-
blech gefertigten Übermuffe, die vermittelst eiserner Ringe
und Asbesteinlagen um die Rohrmuffen befestigt wird. Von
dem inneren Hohlraum führt ein dünnes Rohr zur Entlüftung
an die Erdoberfläche (Abb. Seite 91, Fig. 3) oder es werden
mehrere Muffen verbunden und das Entlüftungsrohr an Straßen-
laternen nach oben geführt. Rohre für Hausanschlüsse werden
in Holzkästen gelegt und diese mit Asphalt ausgegossen.
Zeitschrift für Gartenbau und Gartenkunst. Jahrg. 1898,
Nr. 21, Seite 127. Sitzungsbericht des Vereins Deutscher
Gartenkünstler. Bei vollständiger Durchseuchung des Bodens
mit Gas ist ein erfolgreiches Nachpflanzen von Bäumen nur
dann möglich, wenn die Pflanzgruben in 4—6 m Weite und
i’,2 m Tiefe hergestellt und durch eine 20 cm starke, fest"
gestampfte.Lehmschicht von dem übrigen Erdreich abgeschlossen
werden Die Ursachen der Undichtigkeit der Gasröhren sind
oft: Druck des auf denselben lastenden Erdreiches, Erschütte-
rungen durch schwere Fuhrwerke, Auf- und Untergrabungen
der Leitungen.
Die Gartenwelt. Jahrg. IV, Heft 46, Seite 546. Die
Schädigungen der Stadtbäume und ihre mittlere Lebensdauer.
Dr. Janson. Genannt werden die beim Verbrennen schlecht
gereinigten Leuchtgases entstehenden, auch die bei Steinkohlen-
feuerung den Schornsteinen entweichenden Gase, Ruß, Staub,
welche die Atemöffnungen bedecken, starke Beleuchtung durch
die von hellen Häusern zurückgeworfenen Lichtstrahlen, ab-
norme Verdunstung bei mangelhafter und unregelmäßiger
Wasserzufuhr, schlechte Ernährung, Verwesungsgase im Boden,
das für das Auflösen von Schnee im Winter benutzte Salz
usw. Angefügt ist eine von dem Pariser Mangin aufgestellte
Übersicht der jährlichen Sterblichkeit und der mittleren Lebens-
dauer der Pariser Straßenbäume.
Der Städtebau. Jahrg. IV, Heft 10. Die Unterbringung
der Rohrleitungen in den städtischen Straßen. Peters-Magde-
burg. Der nachteilige Einfluß der Gasleitungen auf die Baum-
pflanzungen wird häufig überschätzt, da sowieso der Unter-
grund stark verunreinigt ist. Selbst eine über der Leitung
stehende Baumreihe wird bei besonderer Vorsicht der Ver-
legung und genügend hoher Überdeckung keinen besonderen
Gefahren ausgesetzt sein, da die Entlüftung in den Baumstreifen
eine bessere ist und bei anderer Lage des Rohres das Gas
ebenfalls in den lockeren Untergrund des Baumstreifens zieht.
Hannoversche Garten- und Obstbau-Zeitung 1900, Seite 126.
Gasschäden an Bäumen und Sträuchern. Trip-Hannover. Am
gefährlichsten sind im Herbst und Winter eintretende Gas-
ausströmungen, weil man an den blattlosen Bäumen die Folge-
erscheinungen nicht beobachten und so der Schaden einen
bedeutenden Umfang annehmen kann. Es kann selbst da Gas-
vergiftung vorliegen, wo dasselbe durch den Geruch nicht
mehr wahrnehmbar ist. Schutz gegen Gasschäden besteht in
dem Einbetten der Gasrohre in Kies und Herstellen einer
Verbindung mit der Bodenoberfläche, um so das Gas möglichst
aus dem Boden zu entfernen.
Handbuch der Pflanzenkrankheiten. Prof. Dr. P. Sorauer.
Verl. Parey-Berlin. Band 1, Seite 736. Leuchtgas und Acetylen.
Nicht nur das Schwefelwasserstoffgas, sondern auch die mit-
geführten Stoffe aus der Teerreihe, bezw. Ammoniak sind den
Bäumen schädlich, was aus der violettgrauen Färbung der
Wurzeln geschlossen werden kann.
Vergl. auch: Dr. P. Graebner, Die Pflanzenwelt Deutsch-
lands. (Verl. Quelle und Meyer in Leipzig 1909.) Seite 122
und 123, Straßenbäume.
Sorauer. Band I, Seite 711. Die Rauchgase. Der schäd-
liche Bestandteil des Rauches ist die schweflige Säure, auch

Schwefelsäure, Salzsäure usw. Die schweflige Säure verbreitet
sich in gasförmiger Gestalt über weite Gebiete, wird langsam
aber permanent von den Pflanzen eingeatmet, chronische
Rauchschäden. Die . anderen Säuren wirken in der näheren
Umgebung des Erzeugungsortes schnell und ätzend, akute
Rauchschäden. „Geringe Bodenbonitäten, d. h. physikalisch
und chemisch minderwertige Bodenbeschaffenheit, für die
Pflanzengattung spezifisch ungeeigneter Boden, vor allem aber
ungenügender, übermäßiger oder abnorm wechselnder Wasser-
gehalt des Bodens, schaffen eine Prädisposition für
Raucherkrankung, darunter am meisten der Wasser-
mangel.“
Vergl. auch: Graebner, Die Pflanzenwelt Deutschlands.
Seite 124.

Verschiedene Mitteilungen.

Wettbewerb Rittergut Rüdersdorf. Der Wettbewerb des
Rittergutes Rüdersdorf (August Thyssen) zur Erlangung künst-
lerischer Entwürfe für Siedelungen unter dem Leitgedanken
„Gartendorf“ gelangte durch die Preisrichter-Sitzungen vom
8. und 10. Juni d. J. zum Abschluß. Wie das Preisgericht
anerkannte, war die Aufgabe nach den miteinander in engstem
Zusammenhang stehenden städteba u liehen,landschafts-
künstlerischen und architektonischen Gesichtspunkten
eine ungewöhnliche und schwierige. Es erscheint deshalb nicht
auffallend, daß keine der eingegangenen Lösungen in vollem
Maße befriedigte. Daher kam das Preisgericht einstimmig zu
dem Entschluß, von der Verteilung eines ersten Preises abzu-
sehen. Die relativ besten Arbeiten erhielten folgende Preise :
Kennwort: „Luftschiff“, Verfasser Ludwig Schmieder, DipL-
Ing. und Karl Leubert, Architekten in Karlsruhe i. B., Rüp-
purerstr. 24all einen Preis von 4000.- Mk. Kennwort: „In
die Natur“, Verfasser D. u. K. Schulze, Architekten in Ge-
meinschaft mit van den Berken, Vermessungsinspektor (wo?)
einen Preis von 4000.— Mk. Kennwort: „Mimikry“, Ver-
fasser Theodor Veil, Gerhard Herms, Architekten, München,
Georgenstr. 39pt. einen III. Preis von 2300.— Mk. Kennwort:
„Baureif“, Verfasser Peter Recht, Architekt, Paul Bachmann,
Architekt, H. L. Foeth, Gartenarchitekt, Cöln, Richard Wagner-
str. 18 Hochparterre, einen IV. Preis von 1500 Mk. Zum An-
kauf wurden empfohlen: der Entwurf unter dem Kennwort
„Hausunke“ und Teile des Entwurfes mit dem Kennwort:
„Zur Heimat“.
Bund Deutscher Baumschulenbesitzer. Der vor mehreren
Jahren begründete „Bund Deutscher Baumschulenbesitzer“,
welcher heute wohl sämtliche nennenswerten Betriebe umfaßt
und die Interessen-Vertretung der Baumschulenbesitzer im
Deutschen Reiche darstellt, hält seine diesjährige Tagung auf
Grund einer Einladung der sächsischen Baumschulenbesitzer
in Dresden ab. Es sind die Tage vom Dienstag, den 7. bis
Freitag, den 10. September festgesetzt. Der 7. September ist
für die Sitzungen des Vorstandes, der Kommissionen etc. vor-
gesehen, am 8. und 9. finden Bundes-Versammlungen statt
und am 10. ist ein Ausflug in die sächsische Schweiz geplant.
In den Nachmittagsstunden werden voraussichtlich in Dresden
und dessen Umgebung liegende Baumschulen, Obstgärten etc.
besichtigt. Das Programm für die Veranstaltung und die
spezielle Tagesordnung wird im Laufe des Monats Juli bekannt-
gegeben werden.
Wettbewerb für den Stadtpark in Steele. In dem von
der Stadt Steele unter den selbständigen Gartenarchitekten
von Rheinland und Westfalen ausgeschriebenen Wettbewerb
zur Erlangung eines Entwurfes für ihren Stadtgarten wurde
das Projekt der Firma Q. u. E. Paetz, Münster/Düsseldorf mit
dem ersten, der Firma Gebr. Röthe, Bonn mit dem zweiten
und der Firma M. Reinhardt, Düsseldorf, mit dem dritten Preis
ausgezeichnet.

Für die Redaktion verantwortlich: Stadt-Gartendirektor Heicke, Frankfurt a. M. Selbstverlag- der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst.
Druck der Königl. Universitätsdruckerei H. Stürtz A. G., Würzburg.
 
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