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Die Gartenkunst — 11.1909

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Kube, H.: Wie sind die städtischen Anlagen für die Bevölkerung praktisch nutzbar zu machen?: D. Referat über "Schulhöfe", erstattet auf der Hauptversammlung der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst in Potsdam am 26.-29. Juli 1908, [5]
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https://doi.org/10.11588/diglit.49259#0087

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XI, 5

DIE GARTENKUNST.

83

Arbeiten in diesem Gärtchen aus-
schließlich zu verrichten. Damit
erst erfüllen ■ die Gärten ihren
allgemeinen erziehlichen Zweck.
Das Ziel aller Jugendbildnerei,
das Kind nicht mehr durch Reden
allein, sondern auch durch Ar-
beit, Schauen und Handeln zur
sittlichen Höhe zu reifen, wird
durch Gartenarbeit kräftigst ge-
fördert.
Nicht ohne besonderen Sinn
nennt man Gartenarbeit „Garten-
kultur“, weil sie nicht allein eine
Mehrung der der Menschheit
dienenden realen Güter bezweckt,
sondern zugleich mit der Ver-
edlung ihrer Erzeugnisse der Ver-
schönerung. des menschlichen Da-
seins dienen. Die Kinder lernen
in der Beobachtung ihres kleinen,
intimen Wirkungskreises die un-
erschöpfliche Schaffensfreudigkeit
der Natur und das Unschein-
bare, ihnen bisher Selbstver-

Gartenbrunnen in der Anlage des Herrn A. H. in A. Entwurf Professor Sieben, Aachen.


stündliche schätzen. Die Arbeit im Garten entwickelt
treffliche Charaktereigenschaften, Geduld, Ausdauer,.
Sauberkeit, Ordnungsliebe und schärft das Auge zur

ernsten Betrachtung der Vorgänge im praktischen
Leben.
Der Zweck des naturkundlichen Unterrichts wird


Trockenmauer aus Kalkstein mit alpinen Stauden bepflanzt mit vorgebautem Steinsitz im Garten des Herrn A. H. in Aachen.
 
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