XI, 7
DIE GARTENKUNST.
119
Wettbewerbsentwurf von Hennings u. Lüer,Hannover, für die Lüneburger Wallanlage. III. Preis.
den ausgeschiedenen Ent-
würfen befinden sich wert-
volle Arbeiten mit künst-
lerisch ausgearbeiteten Ein-
zelheiten, die aber gegen-
über den in die engere
Wahl gekommenen zurück-
stehen mußten, weil die
Entwürfe teils eine zu
weitgehende Verwen-
dung von Wasserläufen
und Weihern, teils eine
zu reiche Bepflanzung, teils
zu umfangreiche und kost-
spielige Architekturen vor-
sehen.“
Von diesen ausgeschie-
denen Arbeiten sind uns zu-
fällig zwei zugänglich ge-
worden und die Verfasser
haben zugestimmt, daß wir sie hier veröffentlichen. Der
Verfasser des einen mit dem Kennworte „Am Brunnen
vor dem Tore“ (Seite 120 oben) strebt eine ausgiebige
Nutzbarmachung des Wallgeländes an, in dem er in dem
schmalen östlichen Teile einen Teich von ganz ein-
facher Grundform angeordnet hat, der trotz der be-
schränkten Verhältnisse gegen ioo m Länge und 30 m
Breite aufweist, aber ganz gut unter Fortfall des Weges
an seiner Südseite — muß man denn um solche Dinger
immer rund herumgehen können? — noch größer ge-
halten sein konnte. Auch die in der westlichen Hälfte
vorgesehene Spielwiese konnte nach Norden hin unter
Verzicht auf den beengenden Baumgang noch geräu-
miger gestaltet werden. Die Brücke ist, soweit sich das
aus dem Grundriß erkennen läßt, ganz gut in die Ver-
hältnisse hineingearbeitet und mit der Anlage im
Wallgrund verbunden. Wir bringen diesen Plan nicht,
um ihn als einwandfreie Lösung hinzustellen, sondern
um zu zeigen, daß man aus der Sache ohne große
Mittel ganz gut auch etwas anderes wie ein „malerisches
Wiesental“ hätte
machen können.
Auch der Ent-
wurf „Bastion“
(Seite 129) steht
unserem Empfin-
den näher als die
prämierten. Er
hält sich frei von
dem konventio-
nellen Kurven-
schwung der W e-
ge, der nament-
lich bei dem Ent-
würfe „Modes-
trop“ so unan-
genehm auf fällt,
er läßt den Wall-
grund als Wie-
senfläche frei von
stärkeren Pflanzengruppen, setzt die Bastion unter Frei-
stellung des Rasenabhanges zwischen ihr und dem Wall-
grunde mit diesem in Verbindung und bringt eine
Schaubild zum Wettbewerbsentwurf von Hennings und Luer,
Hannover für die Lüneburger Wallanlage.
Wettbewerbsentwurf „Heimatschutz“ für die Lüneburger Wallanlage. (Zum Ankauf empfohlen.)
DIE GARTENKUNST.
119
Wettbewerbsentwurf von Hennings u. Lüer,Hannover, für die Lüneburger Wallanlage. III. Preis.
den ausgeschiedenen Ent-
würfen befinden sich wert-
volle Arbeiten mit künst-
lerisch ausgearbeiteten Ein-
zelheiten, die aber gegen-
über den in die engere
Wahl gekommenen zurück-
stehen mußten, weil die
Entwürfe teils eine zu
weitgehende Verwen-
dung von Wasserläufen
und Weihern, teils eine
zu reiche Bepflanzung, teils
zu umfangreiche und kost-
spielige Architekturen vor-
sehen.“
Von diesen ausgeschie-
denen Arbeiten sind uns zu-
fällig zwei zugänglich ge-
worden und die Verfasser
haben zugestimmt, daß wir sie hier veröffentlichen. Der
Verfasser des einen mit dem Kennworte „Am Brunnen
vor dem Tore“ (Seite 120 oben) strebt eine ausgiebige
Nutzbarmachung des Wallgeländes an, in dem er in dem
schmalen östlichen Teile einen Teich von ganz ein-
facher Grundform angeordnet hat, der trotz der be-
schränkten Verhältnisse gegen ioo m Länge und 30 m
Breite aufweist, aber ganz gut unter Fortfall des Weges
an seiner Südseite — muß man denn um solche Dinger
immer rund herumgehen können? — noch größer ge-
halten sein konnte. Auch die in der westlichen Hälfte
vorgesehene Spielwiese konnte nach Norden hin unter
Verzicht auf den beengenden Baumgang noch geräu-
miger gestaltet werden. Die Brücke ist, soweit sich das
aus dem Grundriß erkennen läßt, ganz gut in die Ver-
hältnisse hineingearbeitet und mit der Anlage im
Wallgrund verbunden. Wir bringen diesen Plan nicht,
um ihn als einwandfreie Lösung hinzustellen, sondern
um zu zeigen, daß man aus der Sache ohne große
Mittel ganz gut auch etwas anderes wie ein „malerisches
Wiesental“ hätte
machen können.
Auch der Ent-
wurf „Bastion“
(Seite 129) steht
unserem Empfin-
den näher als die
prämierten. Er
hält sich frei von
dem konventio-
nellen Kurven-
schwung der W e-
ge, der nament-
lich bei dem Ent-
würfe „Modes-
trop“ so unan-
genehm auf fällt,
er läßt den Wall-
grund als Wie-
senfläche frei von
stärkeren Pflanzengruppen, setzt die Bastion unter Frei-
stellung des Rasenabhanges zwischen ihr und dem Wall-
grunde mit diesem in Verbindung und bringt eine
Schaubild zum Wettbewerbsentwurf von Hennings und Luer,
Hannover für die Lüneburger Wallanlage.
Wettbewerbsentwurf „Heimatschutz“ für die Lüneburger Wallanlage. (Zum Ankauf empfohlen.)